DER ELEGANTE MR. EVANS. Edgar Wallace
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Название: DER ELEGANTE MR. EVANS

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754174890

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СКАЧАТЬ nicht erkennen.« Zögernd öffnete die Tür sich ein wenig.

      »Vorsicht, wo Sie gehen – da steht ein Kinderwagen im Durchgang, und der junge Mieter von oben hat da immer etwas Wäsche zum Trocknen hängen...«

      Nasse und halb getrocknete Hemden flatterten dem Detektiv durchs Gesicht, als er sich in dem schwachen Licht einer kleinen Öllampe seinen Weg zu dem Hinterzimmer bahnte.

      Beim Eintreten hörte er ein tiefes Stöhnen. Und da lag Lee in seinem Bett, mit einem geistesabwesenden, wilden Blick.

      »Er erkennt Sie nicht«, sagte Mrs. Lee und wischte sich mit ihrer Schürze das Gesicht ab. Wie zur Unterstützung ihrer Behauptung öffnete Modder den Mund und sprach mit schwacher Stimme. »Bist du es, liebe Mutter?«, stammelte er. »Oder sind es schon die Engel?«

      »Das macht er schon seit Tagen so«, sagte Mrs. Lee mit großer Befriedigung.

      »Ich höre so eine schöne Musik«, sagte der phantasierende Modder. »Es hört sich an wie eine Harfe!«

      »Eine walisische Harfe«, sagte der Müller verächtlich. »Jetzt komm aus deiner Trance heraus, Lee, und folge mir auf die Wache – der Inspektor will mit dir reden.«

      Mrs. Lee zitterte.

      »Wollen Sie wirklich einen Sterbenden aus seinem Bett holen?«, fragte sie bitter. »Wollen Sie nachlesen, wie Sie im ‚John Bull’ bloßgestellt werden?«

      »Gott bewahre!«, sagte der Müller und zog mit einer geschickten Handbewegung dem Invaliden die Bettdecke weg. Er war vollständig bekleidet, einschließlich der Stiefel, und zwischen seinen Hosenbeinen lag ein Satz Pferdegeschirr von unschätzbarem Wert.

      »Das ist unsere Polizei«, sagte Lee und stand ohne fremde Hilfe auf. »Hier gibt es einen Spitzel in der Nachbarschaft«, sagte er leidenschaftslos. »Wenn ich den je finden sollte, reiße ich ihm die Leber raus. Und die Lunge«, fügte er hinzu, als er sich ganz kurz an solch wichtige Organe erinnerte.

      Es war sein neunter Gesetzesverstoß und Lee wusste, dass er für einen Platz in jenem Landhaus in Devon nahe des Dart-Flusses und den Golfplätzen von Tavistock vorgemerkt war.

      Nachdem sie ihre Position als wahre und treue Ehegefährtin verteidigt hatte, kehrte Mrs. Modder Lee zu dem ehrbaren Status der anständigen Frau zurück. Der Müller sah sie mit dem rothaarigen Untermieter aus einem Kino kommen und sie trippelte schüchtern auf ihn zu, mit einem Lächeln auf ihrem zweifellos attraktiven Gesicht. Der Müller sagte immer, wenn sie das Gespür hätte, im richtigen Moment den Mund zu halten, hätte man sie für eine Französin halten können. Er präzisierte seine Anschauung von einer Französin, aber die Beschreibung kann nicht in einem Buch gedruckt werden, das auch von Jugendlichen gelesen wird.

      »Oh, Mr. Challoner, ich schulde Ihnen in der Tat noch eine Entschuldigung für all die unfreundlichen Dinge, die ich gesagt habe«, meinte sie mit ihrer affektierten Stimme; »aber eine Ehefrau muss zu ihrem Mann halten, wo kämen wir denn sonst hin, wenn ich so sagen darf?«

      »Ist schon gut, Mrs. Lee«, lächelte der Müller und schaute zu ihrer Begleitung. »Wie ich sehe, kümmert sich Vennett um Sie.«

      Mrs. Lee begann mit einer Lobeshymne. »Er ist ja immer schon so gut zu mir und den Kindern gewesen«, sagte sie. »Er hat ein bisschen Geld und hat auch nichts dagegen es auszugeben – Sie glauben ja gar nicht, wie gut er zu mir gewesen ist, Mr. Challoner!«

      »Ich kann es mir vorstellen«, sagte der Müller.

      Der Müller war ein Philosoph. Im Rahmen seiner beruflichen Möglichkeiten konnte er durchaus eine Situation verstehen, die ihn wahrhaftig krank machte, wenn er darüber nachdachte. Eines Morgens traf er Educated Evans an der Ecke Bayham Street und dieser gebildete Mann trug einen Ausdruck des Friedens und der Zufriedenheit zur Schau, der so gar nicht zu seinem Ruf als der Welt erster Turfratgeber passen wollte. Denn Educated Evans hatte seinen Kunden Tipps für drei Pferde geschickt, von denen zwei als Vierter und Fünfter und das dritte sogar als absolut letzter eingekommen waren; soweit des Müllers Informationsstand.

      »Es hat keinen Zweck, mit mir zu reden, Mr. Challoner«, sagte Educated Evans bestimmt. »Meine Information besagte, dass ‚Rhineland’ auch im Rückwärtslaufen gewinnen konnte. Er wurde schlecht geritten, den Sportberichten nach, und meine eigene Meinung dazu ist, dass der Jockey überhaupt nichts versucht hat.«

      »Wenn ‚Statesman’ nicht gewinnt...« begann der Müller drohend und Evans’ Gesicht verfärbte sich.

      »Sie wetten doch nicht auf ‚Statesman’, oder?«

      »Ich habe schon«, sagte der Müller und Evans stöhnte auf.

      »Dann haben Sie Ihr Geld verloren«, erwiderte er resigniert.

      Der Müller runzelte die Stirn.

      »Ich traf Ginger Vennett und er sagte mir, du habest ihm den Tipp gegeben als den besten dieses Jahrhunderts; weiter hast du ihm gesagt, dass du den Tipp von seinem Besitzer habest und er, Ginger, solle jeden Farthing (¼-Penny; d.Ü.),den er auftreiben könnte, auf dieses Pferd setzen. Was steckt dahinter, Evans?«

      »Dahinter steckt«, antwortete Evans betont und mit sehr bewegter Stimme, »dass ich diesen Spitzel dahin kriegen will, wo er hingehört – in die Gosse!«

      Der Müller schnappte nach Luft.

      »Du willst mir also sagen, dass du ihn eingewickelt hast.«

      »Jawohl«, antwortete Evans wild. »Er hat seine gesamten Ersparnisse auf ‚Statesman’ gesetzt, der seit einem Monat keinen Galopp mehr hingekriegt hat. Wenn Sie nun mit ihm zusammen in der Falle sitzen, tut mir das sehr leid, Mr. Challoner; aber ich habe für Sie einen Tipp für Samstag, der nicht verlieren kann, es sei denn, man zieht ein Seil quer über die Strecke, um ihn zu Fall zu bringen.«

      Der Müller rannte zum nächsten Telefon und rief Mr. Isaacheim an.

      »Challoner spricht, Isaacheim«, sagte er. »Diese Wette, die Sie für ‚Statesman’ angenommen haben – ich denke, die wird annulliert.«

      »In Ordnung, Mr. Challoner«, sagte Isaacheim verbindlich. »Ich selbst halte auch nicht viel von ihm: das Pferd ist einen Monat lang nicht mehr galoppiert und Educated Evans sagte mir...«

      »Ich weiß, was der Ihnen erzählt hat«, sagte der Müller; »aber wir verstehen uns dahin, dass diese Wette vom Tisch ist.«

      Am späten Nachmittag kaufte der Müller eine Abendzeitung und suchte dort die letzten Meldungen. Und das erste, was er sah: »Statesman« hatte gewonnen!

      Als er später am Abend den Preis von 25 : 1 erfuhr, suchte er Educated Evans auf und fand einen traurigen Mann vor, der dem Weinen nahe war.

      »Ich habe mein Bestes versucht. Es hat keinen Zweck, mit mir einen Streit anzufangen, Mr. Challoner«, sagte er.

      »Ginger war soeben hier und gratulierte mir, erzählte aber nicht, dass er etwa vergessen hatte zu wetten, und das ist so ziemlich das Letzte, was ich ertragen kann. Das einzige, was ich Ihnen jetzt sagen kann, setzen Sie nicht auf ‚Blazing Heavens, in dem Rennen morgen um 14.30 Uhr. Weil ich den Tipp an Ginger gebe, und ich bat ihn, als Mann und Sportsmann, niemand davon zu erzählen und das letzte Hemd auf das Pferd zu setzen. Rache«, so fuhr er fort, »widerstrebt eigentlich meiner Natur. Aber ein Spitzel bleibt nun mal ein Spitzel, und wenn ich Ginger СКАЧАТЬ