Das Turnier der Schwertmeister. Volker Greulich
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Название: Das Turnier der Schwertmeister

Автор: Volker Greulich

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783738000016

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СКАЧАТЬ gegeneinander antreten zu lassen.'

      Das düstere Gesicht von Meister Sigbert hellte sich auf. 'Es braucht keinen Meister des Dritten Grades zu sein, um so einen hergelaufenen Burschen zu besiegen. Denkt doch daran, Brüder. Die Schwertmeister der unteren Grade erhalten auf diesen Turnieren die Gelegenheit, durch einen Sieg über Kämpfer der höheren Grade selbst aufzusteigen. Vielleicht ist der Bursche doch für irgendetwas gut. So könnten wir einem unserer Gildenbrüder einen einfachen Aufstieg verschaffen.' Meister Heinrich nickte zustimmend. 'An wen denkt Ihr, Meister Sigbert?' 'Nun, da kommen viele in Frage.'

      Der Großmeister ergriff wieder das Wort. 'Ich schlage den Schwertmeister Zweiten Grades Stephan vor. Er ist ein erfahrener Kämpfer, der bereits viele Kämpfe bestritten hat. Außerdem hat er es verdient, in den Dritten Grad aufzusteigen.. Aber können wir denn sicher sein, dass der Kampf leicht sein wird? Wenn dieser Meister Rudolf wirklich bei Meister Leopold gelernt hat, woher wissen wir denn, dass er nicht gefährlich ist? Und in den Turnieren der Drachengilde zu bestehen, nun, auch wenn es nicht die der Adlergilde sind, ...' Hauptmann Wolf mischte sich ein. 'Und wer ist dieser Meister Leopold? Aus welcher Gilde kommt er?' Es war der Großmeister, der ihm antwortete. 'Der Meister Dritten Grades Leopold war ein Mitglied unserer Gilde, ein großer Schwertkämpfer. Er hat zweimal das Turnier unserer Gilde gewonnen.' Der Hauptmann konnte sein Erstaunen nicht verbergen. 'Ich habe noch nie von ihm gehört.'

      Meister Heinrich mischte sich ein. 'Es war vor langer Zeit, Hauptmann, und wir reden auch nicht mehr gerne über ihn. Er war ein großer Schwertkämpfer, und er kam aus einer guten Familie. Aber er hielt nicht viel von unseren Traditionen und Regeln. Für ihn ging es nur um den Sieg. Stil und Eleganz im Kampf, das zählte nicht. Auf unsere Rituale und Gebräuche gab er nichts. Daher konnte er nicht länger Teil unserer Gemeinschaft sein. In seinem dritten Turnier als Meister des Dritten Grades ließen wir einen unbedeutenden Gegner aus einer zweitrangigen Gilde gegen ihn antreten. Dieser war ein guter Kämpfer, aber nicht außergewöhnlich, ein Schwertmeister Zweiten Grades. Wir, nun, wir haben sichergestellt, dass der große Meister Leopold von diesem Gegner besiegt wurde. Er wurde schwer am Bein verletzt und hat meines Wissens nie wieder in einem Turnier gekämpft. Danach hat er auch nicht mehr an den Zusammenkünften der Gilde teilgenommen. Ich wusste nicht, dass er einen Schüler hatte, aber nach seiner Niederlage sahen wir ihn auch kaum noch. Und wir wollten auch nichts mehr von ihm hören oder wissen.'

      'Und, Meister Heinrich, glaubt Ihr, dass dieser Meister Rudolf ein gefährlicher Kämpfer sein könnte?' 'Nein, Hauptmann. Leopold war ein begnadeter Kämpfer und großer Techniker, auch wenn er viele seiner Kämpfe mit roher Gewalt entschieden hat. Er war begabt und hätte sicherlich seinen Weg gemacht, wenn er unseren Traditionen gefolgt wäre. Doch ich glaube kaum, dass dieser Meister Rudolf ein Kämpfer seines Formates ist, denn dann würde er sich ja kaum an der Barbaren-Grenze herumtreiben. Im Übrigen sollten wir uns von diesem einen hergelaufenen Strolch nicht die Freude an dem bevorstehenden Turnier verderben lassen, zumal ihm hier nur ein kurzes Auftreten beschieden sein wird. Um diesem dreisten Rudolf eine Lektion zu erteilen, werde ich Meister Stephan anweisen, ihn nicht nur zu besiegen, sondern ihn ernsthaft zu verwunden. Dann wird er auf lange Zeit bei keinem Turnier mehr antreten können und sicherlich niemals wieder seinen Weg hierhin zu uns finden.' Der Großmeister starrte unbehaglich auf den Boden, sagte aber nichts.

      Unterdessen war Meister Rudolf im Lager eingetroffen. Begleitet hatten ihn drei Gefährten, zwei Schwertmeister Ersten Grades, einer des Zweiten Grades, die er alle unterrichtet hatte. Sie hatten gemeinsam mt ihm an der Grenze gekämpft und waren trotz ihrer jungen Jahre bereits erfahren im Schwertkampf. Anders als die anderen Meister im Lager wurde er nicht von Knappen oder Dienern begleitet. Meister Rudolf erwartete nicht, dass dieser Gang einfach werden würde, und er wollte nur erfahrene und verlässliche Gefährten um sich haben.

      Diese hatten das Zelt bereits aufgebaut. Der Mittlere der Drei, Meister Thomas, nahm das Pferd und pflockte es neben den anderen Pferden an, Der Jüngste, Meister William, nahm Schwert, Mantel und Helm des Schwertmeisters. Der Meister des Zweiten Grades Gerwin von Tremelburg, reichte ihrem Anführer einen Becher Wein.

      'Wie ist es gegangen, Meister?' 'Sie haben meine Kandidatur akzeptiert, aber sie waren nicht erfreut darüber.' 'Hat man Euch erkannt?' 'Nein, aber das war auch nicht zu erwarten. Viele junge Schwertkämpfer treten im Laufe der Jahre an, um sich um die Mitgliedschaft in den Hohen Gilden zu bewerben. Wie sollte man sich also an all die erinnern, die abgewiesen worden sind?' Sie setzten sich vor das Zelt und aßen Brot, Käse und kaltes Bohnenmus vom Mittag. Die Sonne war hinter den Hügeln versunken, und ein kühler Hauch wehte bereits durch das Lager. Ringsum wurden Lagerfeuer entzündet. Bekannte aus den unterschiedlichen Gilden begrüßten und besuchten.sich. Doch die Meister vom Roten Fuchs saßen schweigend in der Dämmerung vor ihrem Zelt und hingen ihren Gedanken nach.

      Der König und sein Gefolge hatten die Gemächer im Goldenen Turm bezogen. In einem kleinen Raum saß der König mit seinen engsten Vertrauten bei Wein und Käse zusammen, bevor das offizielle feierliche Mahl mit den Vertretern der Hohen Gilden im Rittersaal eröffnet werden sollte. Die Tür knarrte, als sie geöffnet wurde, und Hauptmann Wolf vom Hirschenstein betrat das Gemach. Schon als der König noch Kronprinz war, hatte Ritter Wolf schon zu seiner Schar gehört. Als er dann zum König gekrönt wurde, hatte er den Ritter zum Hauptmann seiner Leibwache ernannt. Und daher war dieser nicht nur für den Schutz des Königs verantwortlich, sondern war auch einer seiner vertrautesten Berater.

      'Nun mein Freund, werden wir ein großes Turnier erleben?' 'Die großen Schwertmeister der Hohen Gilden haben sich versammelt, um hier den Turniersieg zu erringen. Und dazu viele begabte junge Kämpfer. Sicher werden wir gute Kämpfe sehen.' Der König sah seinen Hauptmann fragend an. 'Und, das ist doch nicht alles?' Die anderen blickten neugierig auf.

      'Kurz vor Sonnenuntergang ist ein Mann gekommen, ein Schwertmeister des Dritten Grades von der Gilde des Roten Fuchses.' Der Oberste der Leibwache, Ritter Gandolf, stellte seinen Pokal auf den Tisch. 'Wer, zum Henker, ist der Rote Fuchs?' 'Eine unbedeutende Gilde vom Rande des Reiches. Dieser Meister Rudolf dient an der Grenze als Oberster in einer der Garnisonen.' Ritter Gandolf verzog das Gesicht. 'Diese Männer sind harte Kämpfer, aber halbe Wilde, nicht viel besser als die Barbaren, vor denen sie uns schützen.'

      Der König nahm ein Stück Käse. 'Ihr sagt, er ist ein Großmeister des Dritten Grades. Seid Ihr sicher, dass er nicht nur ein Aufschneider ist.' 'Anscheinend hat seinen Rang auf den Turnieren des Goldenen Drachen erworben. Der Großmeister hegt keinen Zweifel an der Legitimität des fremden Meisters. Und Meister Rudolf behauptet, ein Schüler eines gewissen Meister Leopolds zu sein.' Der König spielte nachdenklich mit seinem Pokal.

      'Als ich ein Kind war, hat mein Vater mich zu den Turnieren der Adlerburg mitgenommen. Ich erinnere mich an einen Meister Leopold. Ich habe ihn als einen großen, stattlichen Mann in Erinnerung. Er gewann jeden Kampf. Doch dann verlor er eines Tages, und ich habe nie wieder von ihm gehört.' 'Die Gilde redet auch nicht gerne über ihn, denn wie es scheint, hat er sich über ihre Bräuche hinweggesetzt. Wir wissen ja, wie eigen sie sind. Anscheinend ist er in Ungnade gefallen und mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden. Aber immerhin hat er noch diesen Schüler unterrichtet.'

      Der Oberst der Wache nahm einen Schluck Wein. 'Es gibt 217 Kandidaten, was soll an dem einen Mann so besonders sein. Wahrscheinlich ist er schon am zweiten Morgen schon nicht mehr dabei.' Hauptmann Wolf schenkte sich Wein ein. 'Das ist auch die Ansicht der Herren vom Turniergericht. Aber wer weiß, vielleicht erleben wir morgen eine Überraschung.' Der König hob die Hand. 'Wie auch immer. Wir werden es morgen sehen. Doch nun lasst uns hinuntergehen, im Rittersaal wartet das Mahl auf uns.'

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