Die Abenteuer des Huckleberry Finn. Mark Twain
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Читать онлайн книгу Die Abenteuer des Huckleberry Finn - Mark Twain страница 12

Название: Die Abenteuer des Huckleberry Finn

Автор: Mark Twain

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783752978421

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СКАЧАТЬ Boot, dann bist du zur Flucht bereit, wenn's gilt! – Schlepp' ich also meinen ganzen Kram wieder ans Wasser und ins Boot hinein, lösch' mein Feuer und reiß' die Asche auseinander, so daß man denken konnte, es habe vor einem Jahr zum letzten Mal gebrannt, und setze mich dann oben auf einen Baum, um Ausschau zu halten.

      So saß ich also da oben eine oder zwei Stunden und hörte nichts und sah auch nichts, meinte aber immer tausenderlei zu sehen und zu hören. Ewig konnte ich dort nicht kleben bleiben, und so kroch ich denn wieder herunter, hielt mich aber doch immer im dichten Wald und gab gut acht auf alles um mich her. Zum Essen hatte ich nur Beeren und was mir vom Frühstück übriggeblieben war.

      Als es dunkel wurde, war ich denn auch ziemlich hungrig geworden. Bevor der Mond aufging, nahm ich mein Boot, ruderte hinüber ans Illinoisufer, landete dort und kochte mir im Wald mein Essen. Eben wollte ich mir mein Nachtlager zurechtmachen, da – trab, trab, trab – höre ich Pferdehufe und kann auch Stimmen unterscheiden. Ich, nicht faul, auf, und alles ins Boot zurückgeschleppt, dann aber kroch ich wieder herbei, um zu sehen, was los sei.

      Weit kam ich nicht, als ich plötzlich einen Mann sagen hörte: »Wenn wir einen geeigneten Platz finden, lagern wir am besten hier, die Pferde sind todmüde.«

      Ich zögerte nicht lange, sondern kroch schleunigst zu meinem Boot zurück und ruderte davon. An der alten Stelle legte ich wieder an und entschloß mich, für heute im Boot zu übernachten.

      Schlafen konnte ich aber nicht viel, die Gedanken hielten mich wach, und wenn ich dann einmal einnickte und wieder erwachte, meinte ich jedesmal, es habe mich schon einer am Kragen. Das war mir nun sehr ungemütlich. So konnte ich nicht weiterleben, und da denk' ich: Du gehst und siehst, wer mit dir auf der Insel wohnt, um jeden Preis, und wenn du darüber zugrunde gehst! Danach war mir besser zumute.

      Gedacht, getan! Ich nehm' mein Ruder, geb' dem Boot einen leichten Stoß und laß es sachte im Schatten des Ufers an der Insel entlanggleiten. Der Mond schien so klar, und draußen auf dem Fluß war's hell wie am Tage. Eine Stunde wohl trieb ich so dahin, alles um mich her war lautlos, wie im tiefsten Schlaf. Das Ende der Insel hatte ich nun beinahe erreicht. Ein kühles Lüftchen erhob sich und begann lustig zu wehen, und das war so gut, wie wenn mir einer gesagt hätte, nun sei's vorbei mit der Nacht. Ich wendete also mein Boot und ließ den Schnabel ans Land stoßen, nahm meine Flinte und schlüpfte lautlos in den Wald. Dann setzte ich mich auf einen Baumstamm und sah zu, wie der Mond allmählich verschwand, Dunkelheit das Wasser deckte und dann im Osten ein schmaler, grauer Streifen den Tag ankündigte. Nun hing ich mein Gewehr über und stahl mich leise zu dem Ort, an dem ich das Lagerfeuer gesehen. Ich hatte aber kein Glück und konnte die Stelle lange nicht wiederfinden. Endlich erblickte ich einen Feuerschein durch die Bäume. Ich schlich sachte heran, und als ich ganz nahe war, fiel mein Blick auf einen Mann, der am Boden lag. Ich meinte, ich müsse vergehen. Der Mann hatte ein Tuch um seinen Kopf geschlungen und lag mit dem Kopf beinahe im Feuer. Ungefähr sechs Fuß entfernt kauerte ich im Gebüsch und wandte keinen Blick von ihm. Es war inzwischen dämmerig geworden und wurde heller und heller. – Mit einem Male reckt er sich, gähnt, streckt sich, fängt an, sich aus der Decke zu wickeln. Mir bleibt das Herz eine Sekunde still stehen, als ich dann aber genauer hinsehe, wen entdecke ich da? – Jim, Miss Watsons Jim, den alten, treuen Nigger! Wie froh war ich, ihn zu sehen!

      »Jim, holla Jim!« schrei ich und jage hinterm Buschwerk vor.

      Er starrt mich an mit rollenden Augen, faltet die Hände und sinkt in die Knie: »Nix tun, alte Jim nix tun! Sein nur arme alte Nigger, sein nix bös mit arme Geist! Alte Jim haben immer lieb gehabt arme Geist von tote Mensch. Du gehen wieder in die Wasser, wo du kommen her. Nix tun gute alte Jim, nix tun Geist von arme Huck, sein immer gewesen deine gute Freund!«

      Bald hatte ich ihm begreiflich gemacht, daß ich nicht tot und auch nicht mein Geist sei. Ich war so froh, Jim gefunden zu haben; so war ich jetzt doch nicht mehr allein. Ich sagte ihm, mir sei nicht bange, daß er mich verraten würde. Ich schwatzte und schwatzte, und er saß da und starrte mich noch immer ungewiß an, tat aber den Mund nicht auf.

      Endlich sag' ich: »Geh, 's ist beinah hell, laß uns das Frühstück kochen. Schürs Feuer tüchtig, alter Kerl!«

      »Warum sollen Jim schüren Feuer? Sollen kochen Erdbeeren un solcher Zeug? Du haben Flinte warraftig, du schießen anner Sach wie Erdbeeren!«

      »Erdbeeren und solcher Zeug?« wiederhol' ich, »hast du davon gelebt bis jetzt, armer Teufel?«

      »Haben nix können anners finden!« antwortete er.

      »Wie lang bist du denn schon hier, Jim?«

      »Sein Jim kommen in die Nacht, wenn du sein gestorben!«

      »Was? Schon so lange?« – »Ja, warraftig!«

      »Und die ganze Zeit hast du nur von Beeren und solcher Zeug gelebt?«

      »Nur solcher schlechte Zeug, arme Jim!«

      »Ei, du mußt ja halb verhungert sein, armer Kerl!«

      »Jim könnten essen ganze Pferd, könnten Jim, warraftig! Wie lang du sein auf Insel?«

      »Seit der Nacht, in der ich getötet wurde!«

      »Warraftig! Was du haben gessen? Ach, du haben Flint! Das 's gut! Jetzt du schießen gute Braten, Jim dann machen Feuer an!«

      Nun gingen wir zuerst zum Boot, und während er einen guten Platz aussuchte zum Feueranmachen, holte ich Mehl, Speck, Kaffeetopf, Bratpfanne, Zucker und Blechtassen. Jim starrte nur so mit offenem Munde, als er die vielen Sachen sah, und dachte, es sei eine Hexerei im Spiel. Dann fing ich einen tüchtigen Fisch, Jim machte ihn zurecht und briet ihn.

      Als das Frühstück fertig war, verschlangen wir's kochend heiß, namentlich Jim ging mit Dampfkraft ans Werk; er war wirklich ganz ausgehungert, der arme Bursche. Als wir uns gehörig gestopft hatten, legten wir uns bequem in das Gras hin, und Jim sagte: » Aber, Huck, gute liebe Huck, hör mal alte Jim. Wer denn sein worden tot gestochen in alte Hütte drüben?«

      Ich erzählte ihm alles, und er fand's furchtbar klug und pfiffig. Er sagte, selbst Tom Sawyer hätte es nicht feiner fertigbringen können. Ich fühlte mich sehr stolz auf sein Lob hin und fragte dann: »Aber wie in der Welt kommst du hierher, Jim? Wie und warum?«

      Er sah mich unruhig an, schwieg aber und sagte kein Wort. Dann meinte er: »Jim lieber nix sagen!«

      »Warum, Jim?«

      »Jim wissen warum! Du werden doch alte Jim nix verraten, Huck, werden doch nix?«

      »Hol mich der und jener, wenn ich's tu', Jim!«

      »Jim dir glauben, alte Jim dir glauben, Huck! Jim, – arme alte Jim sein davongelaufen!«

      »Jim!!!«

      »Huck, du Jim nix verraten, du versprechen, Huck – du nix sagen von arme Jim!«

      »Gut, ich hab's versprochen, Jim, und ich halt' mein Wort, straf mich Gott, ich halt's! Und wenn sie mich drum verachten und tothauen und einen Ablitionisten1 schimpfen, das ist mir alles eins. Ich sag' nichts und ich geh' auch nicht wieder zurück, Jim, also heraus mit der Sprache!«

      »Ja, Huck, sein da gewesen so! Alte Missus – was sein Miss Watson – hat arme Jim so viel geplagt, sein gewesen so viel bös mit arme, alte Jim, hat aber immer versprochen, will arme Jim nix verkaufen nach New Orleans. Aber da sein gekommen Nigger-Händler, haben viel gehandelt mit СКАЧАТЬ