Название: 2924 Hunde und 10 Tierheime : Roman
Автор: Manuela Dörr
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783738084863
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Ihr Chef schleuderte den Bericht auf Natalies Schreibtisch. Der sorgsam arrangierte Stapel mit den Unterlagen des Museumsprojektes hob ab und die Zettel landeten wie vertrocknetes Laub wirr auf dem Boden. Das Rascheln der Nachbarschreibtische verstummte. Aus dem Augenwinkel sah Natalie, wie ihre Kollegen angestrengter als sonst auf ihre Monitore starrten. Natürlich stellte er sie vor allen bloß, was hätte sie anderes von ihm erwarten sollen?
»Sie müssen noch viel lernen. Der Pfleger hat die Tiere durch das Gitter gestreichelt? Vielleicht lässt sich daraus ein besonderes Detail entwickeln. Eine Streichelluke oder was weiß ich! Fragen Sie Spezialisten. Finden Sie heraus, ob sich Katzen den ganzen Tag sonnen wollen, Hunde ihre Besucher lieber gleich sehen oder sie erst schnuppern möchten. Und mögen die Tiere es, wenn Menschen sie von oben herab betrachten?« Er holte Luft. »Fahren Sie nach Berlin, da ist das größte Tierheim Deutschlands. Es ist ein neuer Bau, von Dietrich Bangert.« Er drehte sich um und marschierte den Gang zwischen den Schreibtischen entlang.
In fetten Buchstaben prangte ‚Neu bis Freitag‘ auf dem Titelblatt ihres Berichtes. Sie schlug die erste Seite auf. Rote Striche schlängelten sich um ihre Wörter, vernichteten sie.
»Frau Feldt!« Sein wulstiger Kopf lugte aus dem Büro heraus, die spiegelnde Scheibe verzerrte seinen Körper unvorteilhaft. Glaskasten nannten sie den Raum, in dem nichts unsichtbar blieb, jede Lippenbewegung der Sprechenden ablesbar war.
»Haben Sie mit Frau Leistner gesprochen?« Natalie erntete einen mitleidigen Blick von Theresa, die am Schreibtisch neben ihr saß.
»Noch nicht. Gleich …«
»Jetzt!« Sein Kopf verschwand. Was blieb ihr anderes übrig? Berlin, das wäre machbar und Spanien … ihr blieb keine Wahl. Sie würde die beiden Orte besuchen, die Fehler im Bericht ausmerzen und Lösungsansätze einbauen. Als sie gestern Abend noch im Büro gesessen und Gedanken aufgeschrieben hatte, hatte Theresa ihr ihre Hilfe angeboten.
»Nein, ich schaffe das alleine.« Natalie hatte sich nicht einmal umgedreht, sondern weiter auf den Bildschirm gestarrt.
»Hüte dich davor, zu viel Zeit zu investieren«, hatte Theresa ihr geraten. Schließlich sei es nur ein unbedeutendes Projekt, ein Test vom Chef, und sie wollten doch gemeinsam mit dem Museumsprojekt erfolgreich werden. Noch hatten die Kollegen den Museumsbauplan fast so belassen. Einige Türen und Gänge seien leicht versetzt worden. Ja, noch hatte sie Zeit zurückzukehren.
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