Название: Die Möglichkeit des Unmöglichen
Автор: Prentice Mulford Mulford
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783742735256
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Wir sollen darum dem Höchsten danken, der uns diese Fehler zeigt. Denn Fehler erkennen, heißt vom niederen Wesen zum höheren werden.
Der Mensch kann nicht aus sich heraus die höhere Ökonomie der Kräfte schaffen. Aber wenn er der Verschwendung und Vergeudung seiner Kräfte bewusst wird, kann er vom Höchsten das neue und ruhevollere Gemüt verlangen. Und es wird ihm werden und wird ihn mit neuem Leben erfüllen und über die Ökonomie der Kräfte wissend machen.
Fleisch und Blut, Knochen und Muskel werden so eine Erneuerung erfahren. Der Mensch wir zum neuen Wesen. Und die Ökonomie der Kräfte wird ihm so leicht werden wie seine Atmung.
2. DIE KUNST DES VERGESSENS
In der Chemie der Zukunft wird der Gedanke so gut als Stoff gelten wie heute Säuren, Oxyde und anderes als chemische Stoffe gelten. Denn es ist kein „leerer Raum“ zwischen dem, was wir Materie, und dem, was wir Geist nennen. Beide sind Stoffe oder Elemente, die sich unmerklich miteinander vermengen. In Wahrheit ist die Materie nur eine sichtbare Form der feineren Elemente, die wir Geist nennen.
Unser unsichtbares und unausgesprochenes Denken endfließt uns unaufhörlich, ein Element und eine Kraft, wirklich wie der Wasserstrom, den wir sehen können, oder der elektrische Strom, den wir nicht sehen können. Unser Denken vermengt sich mit dem anderer, und aus dieser Kombination werden die neuen Eigenschaften des Denkens gebildet, so wie etwa durch eine chemische Mischung neue Stoffe gebildet werden.
Wenn du aus dir die geistigen Elemente der Qual, des Ärgers, Kummers oder Hasses aussendest, setzt du Kräfte in Tätigkeit, die deinem Geist und Körper verderblich sind. Die Kraft des Vergessens involviert die Kraft, jedes unangenehme und schädigende Element des Denkens zu verbannen und ein nutzbares Element dafür heranzuziehen, kurz, aufzubauen statt niederzureißen. Unser Denken beeinflusst unser Unternehmen günstig oder ungünstig. Es nimmt andere für oder gegen uns ein. Es ist ein Element, das von anderen angenehm oder unangenehm empfunden wird, das sie mit Vertrauen oder Misstrauen gegen uns erfüllt.
Der vorherrschende Zustand unseres Geisteslebens oder der Charakter unseres Denkens formt unseren Körper und unsere Züge. Er macht uns anderen gegenüber hässlich oder schön, anziehend oder abstoßend. Unsere Gedanken bestimmen unsere Gesten, unsere Manieren, unseren Gang. Die geringste Bewegung eines Muskels hat eine Gemütsstimmung, einen Gedanken zur Ursache. Ein entschlossener Geist erzeugt festen, straffen Gang. Ein Mann, dessen Geist schwach und schwankend, ungewiss und hilflos ist, wird eine schwerfällige, schlenkernde und ungewisse Haltung zeigen. Der Geist der Entschlossenheit spannt Nerv und Sehne. Genauer gesagt: das geistige Element der Entschlossenheit ergreift jeden Muskel.
Betrachte unzufriedene, düstere, melancholische und übellaunige Menschen und du siehst, wie die stillwirkende Kraft ihrer widrigen Gedanken die Gesichtszüge dieser Menschen schnitt, aushieb und formte. Solche Menschen sind nie bei guter Gesundheit, denn jene Kraft wirkt auf sie wie ein Gift und ruft irgendeine Krankheit hervor. Ausdauerndes, einem ganz bestimmten Ziele zustrebendes Denken dagegen, zumal wenn dieses Ziel anderen und uns zugutekommt, wird jeden Nerv mit Kraft erfüllen. Es ist eine weise Selbstsucht, die zugleich auf das Wohl anderer und auf unser eigenes abzielt. Im Geist und in der Arbeit sind wir alle vereinigt. Denn wir sind Kräfte, die, sei es zum Guten oder Bösen, wechselseitig aufeinander einwirken, und zwar durch den aus Unwissenheit sogenannten „leeren Raum“. Unsichtbare Nervenströme fließen von Mensch zu Mensch, von Wesen zu Wesen. Jede Form des Seins ist so mit jeder anderen verbunden. Und ein schlechter Gedanke oder eine schlechte Tat ist ein schmerzhafter Schlag, der Myriaden von Organisationen durchbebt. Ebenso erzeugt gutes Denken und gute Tat das gleiche Maß an Freude. Es ist also ein Gesetz der Natur und der Wissenschaft, dass wir anderen nichts wahrhaft Gutes zu tun vermögen ohne uns selbst damit Gutes zu tun.
Harm um einen Verlust, er betreffe Freund oder Besitz, schwächt Geist und Körper. Und ist dem verlorenen Freund keine Hilfe. Eher eine Schädigung. Denn unsere traurigen Gedanken müssen ihn erreichen und eine Quelle des Schmerzes für ihn sein, auch wenn er im „Jenseits“ wäre.
Eine Stunde Unmut, Zorn oder Angst, ausgesprochen oder verborgen, nimmt uns sehr viel Kraft und macht uns überdies anderen unerträglich, ja, schafft uns Feinde. Mittelbar oder unmittelbar schädigt sie uns auch im Beruf. Saure Blicke und Worte vertreiben gute Kunden. Murren und Hassen bedeuten Prügelung des eigenen Geistes. Kraft, solcherart ausgegeben, könnte zu unserer Freude, zu unserem Nutzen verwendet werden sowie etwa ein Spazierstock Prügel oder Annehmlichkeit sein kann.
Die Fähigkeit, schädigende Gedanken zu bannen oder zu vergessen, ist sonach ein wichtiges Mittel, um Körperkraft und Geistesklarheit zu gewinnen. Körperkraft und Geistesklarheit verbürgen Erfolg in allen Unternehmungen.
Sie rufen auch Geisteskraft hervor. Und die Kräfte unseres Geistes wirken zu unserem Vor-oder Nachteil auf die Körper derjenigen ein, die tausend Meilen von uns entfernt sind. Der Grund hierfür besteht darin, dass es eben eine uns allen zugehörige, vom Körper abgesonderte und selbständige Kraft gibt. Diese Kraft ist immer am Werk, wir mögen schlafen oder wachen. Unerkannt, unbewusst und also unweise gebraucht, taucht sie uns in den Schlamm des Elends und Irrtums. Einsichtsvoll und weise benützt, bringt sie uns jedes erdenklich Gute.
Diese Kraft ist unser Denken, sind unsere Gedanken. Jeder unserer Gedanken ist für unsere Gesundheit und unseren wirklichen Erfolg von vitaler Wichtigkeit. Denn nicht alles, was der Welt als Erfolg erscheint, ist wirklicher Erfolg. Erfolg auf Kosten der Gesundheit, zum Beispiel, ist kein wirklicher Erfolg.
Jeder Geist bildet, meist unbewusst, seinen besonderen Charakter, seine Art, zu denken, selbst heran. Und es ist klar, dass langgeübte Art nicht sogleich verändert werden kann. Wir haben beispielsweise unseren Geist unbewusst daran gewöhnt, schlimmen oder verdrossenen Gedanken nachzuhängen. Wir haben nie erkannt, dass Brüten über eine Enttäuschung, Leben in Kummer, Furcht vor Verlust, Qual der Angst, dies oder jenes werde sich nicht erfüllen, wie wir es wünschen, eine zerstörende Gewalt schufen, die unsere Kraft versiechen machte, Krankheit hervorrief, uns unserem Beruf nahm und den Verlust von Geld oder gar von Freunden verursachte.
Vergessen lernen ist daher ebenso notwendig und nützlich als Gedächtnisübung. Wir denken täglich an viele Dinge, an die ganz und gar nicht zu denken uns weit besser täte.
Die Kunst des Vergessens besteht darin, die unsichtbare Kraft, die uns schädigen kann, hinwegzubannen und eine Kraft dafür heranzuziehen, die uns nützlich ist.
Begehre eindringlich und ausdauernd die Eigenschaft des Charakters, die dir mangelt, und du wirst eine Stärkung dieser Eigenschaft herbeiführen. Begehre mehr Geduld oder Festigkeit, Urteilskraft oder Mut, frohe Hoffnung oder Pünktlichkeit — und du wirst diese Eigenschaften in dir wachsen fühlen. Diese Eigenschaften sind wirkliche Elemente. Sie gehören der höheren, bisher noch unerforscht gebliebenen Chemie der geistigen Welt an.
Der entmutigende, hoffnungslose, jammernde Mann hat unbewusst Entmutigung und Hoffnungslosigkeit begehrt. Und so hat er sie denn empfangen. Dies ist sein unbewusst geistiges Training für das üble. Der Geist ist sozusagen magnetisch, er zieht immer das Denken an, das er an sich ziehen will oder dem er sich öffnen will. Gib dich der Furcht hin — und du wirst dich immer mehr fürchten. Höre auf, ihr zu widerstehen, bemühe dich nicht, sie zu bemeistern — und du öffnest ihr Tür und Tor, du lädst sie ein, verlangst nach ihr. Raffe dich aber auf, erschaue dich selbst im Geiste oder in der Vorstellung als mutig — und du wirst starken Herzens werden! Du verlangst dann nach Mut!
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