Alice im Wunderland. Lewis Carroll
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Alice im Wunderland - Lewis Carroll страница 4

Название: Alice im Wunderland

Автор: Lewis Carroll

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752992236

isbn:

СКАЧАТЬ Reden einen von den weißen Glacee-Handschuhen des Kaninchens angezogen hatte. »Wie habe ich das nur angefangen?«, dachte sie. »Ich muß wieder klein geworden sein.« Sie stand auf, ging nach dem Tische, um sich daran zu messen, und fand, dass sie jetzt ungefähr zwei Fuß hoch sei, dabei schrumpfte sie noch zusehends ein: sie merkte bald, dass die Ursache davon der Fächer war, den sie hielt; sie warf ihn schnell hin, noch zur rechten Zeit, sich vor gänzlichem Verschwinden zu retten.

      »Das war glücklich davon gekommen!«, sagte Alice sehr erschrocken über die plötzliche Veränderung, aber froh, dass sie noch existierte; »und nun in den Garten!«, und sie lief eilig nach der kleinen Tür: Aber ach! Die kleine Tür war wieder verschlossen und das goldene Schlüsselchen lag auf dem Glastische wie vorher. »Und es ist schlimmer als je,« dachte das arme Kind, »denn so klein bin ich noch nie gewesen, nein, nie! Und ich sage, es ist zu schlecht, ist es!«

      Wie sie diese Worte sprach, glitt sie aus, und den nächsten Augenblick, platsch! Fiel sie bis an's Kinn in Salzwasser. Ihr erster Gedanke war, sie sei in die See gefallen, »und in dem Fall kann ich mit der Eisenbahn zurückreisen,« sprach sie bei sich (Alice war einmal in ihrem Leben an der See gewesen und war zu dem allgemeinen Schluss gelangt, dass wo man auch an's Seeufer kommt, man eine Anzahl Bademaschinen im Wasser findet, Kinder, die den Sand mit hölzernen Spaten aufgraben, dann eine Reihe Wohnhäuser und dahinter eine Eisenbahn-Station); doch merkte sie bald, dass sie sich in dem Tränenpfuhl befand, den sie geweint hatte, als sie neun Fuß hoch war.

      »Ich wünschte, ich hätte nicht so sehr geweint!«, sagte Alice, als sie umherschwamm und sich herauszuhelfen suchte; »jetzt werde ich wohl dafür bestraft werden und in meinen eigenen Tränen ertrinken! Das wird sonderbar sein, das! Aber alles ist heut so sonderbar.«

      In dem Augenblick hörte sie nicht weit davon etwas in dem Pfuhle plätschern, und sie schwamm danach, zu sehen was es sei: Erst glaubte sie, es müsse ein Walross oder ein Nilpferd sein, dann aber besann sie sich, wie klein sie jetzt war, und merkte bald, dass es nur eine Maus sei, die wie sie hineingefallen war.

      »Würde es wohl etwas nützen,« dachte Alice, »diese Maus anzureden? Alles ist so wunderlich hier unten, dass ich glauben möchte, sie kann sprechen; auf jeden Fall habe ich das Fragen umsonst.« Demnach fing sie an: »O Maus, weißt du, wie man aus diesem Pfuhle gelangt, ich bin von dem Herumschwimmen ganz müde, o Maus!« (Alice dachte, so würde eine Maus richtig angeredet; sie hatte es zwar noch nie getan, aber sie erinnerte sich ganz gut, in ihres Bruders lateinischer Grammatik gelesen zu haben »Eine Maus – einer Maus – einer Maus – eine Maus – o Maus!«)

      Die Maus sah sie etwas neugierig an und schien ihr mit dem einen Auge zu blinzeln; aber sie sagte nichts.

      »Vielleicht versteht sie nicht Englisch,« dachte Alice, »es ist vielleicht eine französische Maus, die mit Wilhelm dem Eroberer herüber gekommen ist« (denn, trotz ihrer Geschichtskenntnis hatte Alice keinen ganz klaren Begriff, wie lange irgend ein Ereignis her sei): Sie fing also wieder an: »Où est ma chatte?«, was der erste Satz in ihrem französischen Konversationsbuch war. Die Maus sprang hoch auf aus dem Wasser, und schien vor Angst am ganzen Leibe zu beben. »O, ich bitte um Verzeihung!«, rief Alice schnell, erschrocken, dass sie das arme Tier verletzt habe. »Ich hatte ganz vergessen, dass Sie Katzen nicht mögen.«

      »Katzen nicht mögen!«, schrie die Maus mit kreischender, wütender Stimme. »Würdest du Katzen mögen, wenn du an meiner Stelle wärest?«

      »Nein, wohl kaum,« sagte Alice in zuredendem Tone: »sei nicht mehr böse darüber. Und doch möchte ich dir unsere Katze Dinah zeigen können. Ich glaube, du würdest Geschmack für Katzen bekommen, wenn du sie nur sehen könntest. Sie ist ein so liebes ruhiges Tier,« sprach Alice fort, halb zu sich selbst, wie sie gemütlich im Pfuhle daherschwamm; »sie sitzt und spinnt so nett beim Feuer, leckt sich die Pfoten und wäscht sich das Schnäuzchen – und sie ist solch famoser Mäusefänger – oh, ich bitte um Verzeihung!« sagte Alice wieder, denn diesmal sträubte sich das ganze Fell der armen Maus, und Alice dachte, sie müßte sicherlich sehr beleidigt sein. »Wir wollen nicht mehr davon reden, wenn du es nicht gern hast.«

      »Wir, wirklich!«, entgegnete die Maus, die bis zur Schwanzspitze zitterte. »Als ob ich je über solchen Gegenstand spräche! Unsere Familie hat von jeher Katzen verabscheut: häßliche, niedrige, gemeine Dinger! Laß mich ihren Namen nicht wieder hören!«

      »Nein, gewiß nicht!«, sagte Alice, eifrig bemüht, einen andern Gegenstand der Unterhaltung zu suchen. »Magst du – magst du gern Hunde?« Die Maus antwortete nicht, daher fuhr Alice eifrig fort: »Es wohnt ein so reizender kleiner Hund nicht weit von unserm Hause. Den möchte ich dir zeigen können! Ein kleiner klaräugiger Wachtelhund, weißt du, ach, mit solch krausem braunen Fell! Und er apportiert alles, was man ihm hinwirft, und er kann aufrecht stehen und um sein Essen betteln, und so viel Kunststücke – ich kann mich kaum auf die Hälfte besinnen – und er gehört einem Amtmann, weißt du, und er sagt, er ist so nützlich, er ist ihm hundert Pfund wert! Er sagt, er vertilgt alle Ratten und – oh wie dumm!«, sagte Alice in reumütigem Tone. »Ich fürchte, ich habe ihr wieder weh getan!« Denn die Maus schwamm so schnell sie konnte von ihr fort und brachte den Pfuhl dadurch in förmliche Bewegung.

      Sie rief ihr daher zärtlich nach: »Liebes Mäuschen! Komm wieder zurück, und wir wollen weder von Katzen noch von Hunden reden, wenn du sie nicht gern hast!« Als die Maus das hörte, wandte sie sich um und schwamm langsam zu ihr zurück; ihr Gesicht war ganz blass (vor Ärger, dachte Alice), und sie sagte mit leiser, zitternder Stimme: »Komm mit mir an's Ufer, da will ich dir meine Geschichte erzählen; dann wirst du begreifen, warum ich Katzen und Hunde nicht leiden kann.«

      Es war hohe Zeit sich fortzumachen; denn der Pfuhl begann von allerlei Vögeln und Getier zu wimmeln, die hinein gefallen waren: Da war eine Ente und ein Dodo, ein roter Papagei und ein junger Adler, und mehrere andere merkwürdige Geschöpfe. Alice führte sie an, und die ganze Gesellschaft schwamm an's Ufer.

      Drittes Kapitel

      Caucus-Rennen und was daraus wird

      Es war in der Tat eine wunderliche Gesellschaft, die sich am Strande versammelte – die Vögel mit triefenden Federn, die übrigen Tiere mit fest anliegendem Fell, alle durch und durch nass, verstimmt und unbehaglich. –

      Die erste Frage war, wie sie sich trocknen könnten: es wurde eine Beratung darüber gehalten, und nach wenigen Minuten kam es Alice ganz natürlich vor, vertraulich mit ihnen zu schwatzen, als ob sie sie ihr ganzes Leben gekannt hätte. Sie hatte sogar eine lange Auseinandersetzung mit dem Papagei, der zuletzt brummig wurde und nur noch sagte: »ich bin älter als du und muß es besser wissen;« dies wollte Alice nicht zugeben und fragte nach seinem Alter, und da der Papagei es durchaus nicht sagen wollte, so blieb die Sache unentschieden.

      Endlich rief die Maus, welche eine Person von Gewicht unter ihnen zu sein schien: »Setzt euch, ihr alle, und hört mir zu! ich will euch bald genug trocken machen!« Alle setzten sich sogleich in einen großen Kreis nieder, die Maus in der Mitte. Alice hatte die Augen erwartungsvoll auf sie gerichtet, denn sie war überzeugt, sie werde sich entsetzlich erkälten, wenn sie nicht sehr bald trocken würde.

      »Hm!«, sagte die Maus mit wichtiger Miene, »seid ihr alle so weit? Es ist das Trockenste, worauf ich mich besinnen kann. Alle still, wenn ich bitten darf! – Wilhelm der Eroberer, dessen Ansprüche vom Papst begünstigt wurden, fand bald Anhang unter den Engländern, die СКАЧАТЬ