Juwelen, Mörder, Tote - Sechs Extra Krimis Juni 2018. Alfred Bekker
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Название: Juwelen, Mörder, Tote - Sechs Extra Krimis Juni 2018

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742734396

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СКАЧАТЬ konnte es auch anders sein, dachte Elsa. Sie war ja nicht dumm. Außerdem hatte sie Augen im Kopf, und der Wagen ihres Mannes konnte ihr unmöglich entgangen sein.

      Aber sie kam nicht allein. In ihrer Begleitung war jetzt ein junger Mann, der aus dem Pkw gestiegen war, der sie hierher gebracht hatte.

      Sie kamen zusammen auf Elsa zu, die noch immer wie angewurzelt in der Tür stand. Sie warf einen Blick zu dem Schwarzbart, dessen Pistolenmündung in ihre Richtung zeigte.

      „Was ist los?“

      „Ich sagte doch, sie kommt zurück!“

      „Ich höre Schritte von zwei Menschen. Wer ist bei ihr?“

      Aber Elsa kam nicht mehr dazu, die Frage zu beantworten.

      Der junge Mann, mit dem Aziz' Frau gekommen war, stellte sich kurz vor.

      Er heiße Nurreddin, sei ein Cousin von Aziz. Er sprach hervorragendes Englisch, und nun wurde es Elsa klar, weshalb Aziz' Frau gerade ihn mitgebracht hatte.

      „Es geht um meinen Onkel“, erklärte Nurreddin, und Elsa fühlte, wie ihre Handflächen feucht wurden. „Er ist nicht nach Hause gekommen, und meine Tante ist sehr in Sorge um ihn. Er ist nie über Nacht weggeblieben, ohne ihr etwas zu sagen.“

      „Ja, ich...“

      „Wir dachten, er wäre vielleicht hier.“

      „Er ist nicht hier.“

      „Aber sein Wagen. Dort steht sein Wagen.“

      Elsa machte eine hilflose Geste. Sie fühlte, wie ihr der kalte Schweiß auf Nacken und Stirn ausbrach. Mit einer fahrigen Geste strich sie sich die Haare zurück, obgleich sie ihr gar nicht ins Gesicht hingen

      „Gehen Sie jetzt bitte. Ihr Onkel ist nicht hier. Weshalb sein Auto hier steht, weiß ich auch nicht. Vielleicht war es kaputt, und er ist anderweitig in die Stadt gekommen...“

      „Er hätte jemanden von uns angerufen, damit er abgeholt wird!“

      „Vielleicht hat er ein Taxi genommen.“

      „Das glaube ich nicht. Das sähe ihm gar nicht ähnlich.“

      Und dann trat Nurreddin einen Schritt vor. Aziz' Frau folgte ihm. Elsa versuchte, den jungen Mann zurückzuhalten, aber es war zu spät. Er war durch die Tür getreten, einen Schritt nur an Elsa vorbei. Und jetzt blickte er genau in die Mündung der Pistole.

      Er erstarrte noch im selben Augenblick. Eine Sekunde lang geschah gar nichts.

      Dann machte es 'Plop!'

      Der Schwarzbart hatte den Abzug seiner Schalldämpfer betätigt, und in Nurreddins Stirn war jetzt ein kleines, rotes Loch.

      Er fiel mit starren Augen nach hinten, während der Schwarzbart die Waffe herumriss und ein zweites Mal, diesmal auf Aziz' Frau - feuerte.

      Sie bekam eine Kugel in den Leib und dann eine eine zweite in die Brust. Mit einem unterdrückten Stöhnen sank sie in sich zusammen, während Elsa zitternd zur Seite wich.

      Sie begegnete den ruhigen, dunklen Augen des Schwarzbarts und blickte ihn einige Augenblicke lang einfach nur verständnislos an.

      Dabei wagte sie es nicht, sich zu rühren. Sie sah die Waffe und dachte: wenn er mich jetzt töten will, gäbe es nichts, was ich dagegen tun könnte!

      Sie schluckte. Sie fühlte die Furcht und das Grauen kalt in sich emporkriechen, aber gleichzeitig war sie selbst erstaunt, wie ruhig sie in diesem Moment war.

      Der Schwarzbart hatte seine Waffe noch immer nicht gesenkt. Er stand einfach da und musterte sie.

      „Warum?“, fragte Elsa.

      „Es war notwendig.“

      „Das ist nicht wahr!“

      „Sie hätten überleben können, wenn Sie es geschafft hätten, die beiden davon zu überzeugen, dass es besser ist, anderswo nach diesem Araber zu suchen!“

      „Warum machen Sie es nicht komplett!“, meinte Elsa trotzig, während sie spürte, wie ihr Tränen des Zorns in die Augen traten. „Bitte! Warum schießen Sie mich nicht auch über den Haufen?“

      In die Furcht, die sie empfand, mischte sich nun auch eine deutliche Portion Hass. Und ein wenig davon hatte sogar in ihren Worten mitgeschwungen.

      Der Schwarzbart bewegte den Lauf seiner Pistole hin und her.

      „Kommen Sie rein“, brummte er. „Und machen Sie keinen Ärger!“ Der Narbige kam herbei und machte sich daran, die Leichen ins Haus zu befördern. Elsa bekam den Befehl, ihm dabei zu helfen.

      „Nicht in den Flur!“, meinte der Schwarzbart. „Steiner muss nicht gleich unsere Visitenkarte vorfinden, wenn er zurückkommt!“

      Sie legten sie in eine Abstellkammer. Danach versuchte der Narbige, so gut es ging die Blutflecken zu entfernen.

      Währenddessen arbeitete es in Elsas Kopf fieberhaft. Sie musste eine Möglichkeit finden, von hier zu entkommen, bevor die beiden Killer sie nicht mehr brauchten. Denn genau in dem Augenblick, würden sie sie töten.

      Noch war das nicht der Fall. Noch konnte jeden Moment das Telefon klingeln. Und wenn Robert sich meldete, dann brauchten sie an der Leitung eine Stimme, die keinen Verdacht erregte und ihn glauben ließ, alles sei in Ordnung und er könne gefahrlos zurückkehren.

      Es musste einen Weg geben! Wenn ihr die Flucht gelang, dann würde sie nicht nur ihr eigenes Leben retten, sondern vermutlich auch das von Robert.

      Robert... Immer wieder hatte sie sich gefragt, ob das, was sie über ihn erfahren hatte, ihre Gefühle geändert hatte. Sie war sich nicht sicher.

      Aber wahrscheinlich war der Teil in ihr, der ihn nach wie vor liebte, stärker - selbst unter der Voraussetzung, dass jedes Wort von dem, was diese beiden Männer ihr gesagt hatten, stimmte.

      Seltsam, dachte sie. Ich habe immer gedacht, es sei unmöglich, jemanden zu lieben, der sein Geld mit Mord verdiente.

      Elsa versuchte, sich in Gedanken Entschuldigungen zurechtzulegen. Entschuldigungen für Robert. Aber sie fand nichts.

      Und wahrscheinlich gab es auch gar nichts. Aber an diese Möglichkeit mochte sie nicht denken. Ihr Glaube an ihn war derart fest, dass sie selbst darüber erschrak.

      „Ich möchte mich duschen“, sagte Elsa an den Schwarzbart gewandt. „Seit Sie hier sind, hatte ich noch keine Gelegenheit mehr, mich zu waschen.“

      Der Schwarzbart zuckte mit den Schultern.

      „Tun Sie das. Aber Sie müssen warten, bis mein Freund mit der Entfernung der Blutflecken fertig ist. Er wird auf Sie aufpassen.“

      „Haben Sie so große Angst davor, dass ich weglaufen könnte?“

      „Wir müssen СКАЧАТЬ