Glücklich zu Zweit. Birgit Henriette Lutherer

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       Das sagen Ella und Ben dazu

       Ella: „Ich hatte ein schlimmes Geheimnis, das vor allem meine Beziehung zu Ben schwer belastet hat.“

       Ben: „Ja, das war schlimm – auch für mich. Ich hatte schon seit längerem das Gefühl, dass Ella etwas bedrückt. Immer, wenn ich mich ihr näherte und zärtlich sein wollte, zog sie sich zurück oder wendetet sich ab. Wenn ich sie darauf ansprach und fragte, ob ich vielleicht etwas falsch mache, hatte sie immer neue Erklärungen für ihr Verhalten mir gegenüber. Mal waren es Kopfschmerzen, die sie quälten, ein anderes Mal fühlte sie sich gestresst vom Arbeitstag und dergleichen mehr. Sie hatte immer für mich nachvollziehbare Argumente für ihre Abwehrhaltung. Dennoch hatte ich stets das Gefühl, dass Ella mir was verheimlicht.“ Ella: „Es war damals furchtbar für mich. Ich fühlte mich richtig mies. Einerseits war da Ben, den ich wirklich über alles liebe und zum anderen gab es dieses schreckliche Geheimnis, das mich zu zwingen schien, ständig neue Ausflüchte zu erfinden. Ich konnte einfach nicht anders. Ich hatte schreckliche Angst, Ben würde mich verlassen, wenn er die Wahrheit erfahren würde.“

       Ben: „Ella, du weißt, das war Quatsch. Nie würde ich dich deshalb verlassen. Ganz im Gegenteil, ich kämpfe für dich und um dich – ich gebe alles für dich, mein Schatz. Wenn du mir direkt erzählt hättest, was vorgefallen war, dann hättest du erst gar nicht lügen müssen.“

       Ella: „Heute weiß ich das. Wenn ich es noch einmal einen Chef haben sollte, der ein Grabscher und ein Wüstling der übelsten Sorte ist, dann würde ich nicht zögern, es dir zu sagen, Ben. Aber damals waren wir frisch verliebt und gerade erst in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Ich hatte Sorge, du könntest eine schlechte Meinung von mir bekommen, weil ich mich meines Chefs nicht erwehren konnte. Und wenn du dann auch noch zärtlich sein wolltest, dann hatte ich gleich diesen fiesen Typen vor Augen. Das wollte ich alles nicht. Deshalb habe ich mich lieber zurückgezogen und dich belogen, Ben.“

       Ben: „Es ist vorbei. Die Wahrheit ist raus und nachdem du mir endlich erzählt hattest, was dich bedrückte, konnte ich dir dabei helfen, diesen sexistischen, sexbesessenen Chef vor Gericht zu bringen.“

       Ella: „Ich bin so froh darüber. Ben und ich haben uns geschworen, keine belastenden Geheimnisse mehr voreinander zu haben. Ehrlich sein miteinander ist uns beiden überaus wichtig.“

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       Pflegehinweis

      Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie:

      Gibt es ein Geheimnis in Ihrer Beziehung?

      Schreiben Sie es auf ein Blatt Papier und lesen Sie sich Ihr Geschriebenes danach noch einmal durch.

      Machen Sie sich Gedanken darüber, was es bedeuten würde, wenn Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partner von Ihrem Geheimnis erzählen.

      Wägen Sie das Für und Wider einer Offenlegung ab.

      Würden Sie sich besser fühlen, wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin über Ihr Geheimnis Bescheid wüsste?

      Schauen Sie, ob es Ihnen möglich ist, tatsächlich mit ihm oder ihr darüber zu reden.

      Reden Sie über das, was Sie ärgert

       Ärger sofort aussprechen

      Wenn Sie sich über Ihren Partner oder Ihre Partnerin ärgern, sollten Sie das sofort ansprechen, statt Ihren Ärger runterzuschlucken.

      Tun Sie das nicht, fängt irgendwann, wie aus dem Nichts, ein Streit an.

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      „Es gibt kaum eine Ehe, die sich reibungslos und ohne Krisen weiter entwickeln würde.“

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       C.G. Jung

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      Der aufgestaute Ärger sucht sich immer eine Möglichkeit sich Luft zu machen. Leider haben wir keine Kontrolle darüber, wann das passieren wird.

      Erfahrungsgemäß geschieht das überwiegend in den ungünstigsten Momenten, nämlich dann, wenn es eigentlich schön sein sollte, zum Beispiel im Urlaub.

      Der aufgesparte Ärger kann aber auch einen schwelenden Streit verstärken. Da kann eine kleine Ursache eine unerwünscht große Wirkung haben. Wie ein Fidibus entfacht er dann einen brennenden Streit, der nicht so schnell zu löschen ist.

      Wird der Ärger allerdings ausgesprochen, natürlich auf eine empathische Weise, dann kochen Ihre Wut-Emotionen nicht so schnell über. Sie können dann gelassener mit den vielen Alltagssituationen in Ihrer Partnerschaft umgehen.

      Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einmal aufzeigen, was bei nicht ausgesprochenem Ärger im Einzelnen geschieht.

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