Название: WEHE… WENN
Автор: Andrea Lieder-Hein
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847695059
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Du spinnst. Du hast sie doch verlassen.
Jaaaa, aber nach so vielen Jahren...
HÖR auf!
War doch nur Spaß. Was gibt’s zum Mittag?
Medaillons mit Grilltomate, grünen Bohnen im Speckmantel, Kräuterbutter und Bratkartoffeln.
Hmmmmm, ich liebe grüne Bohnen im Speckmantel.
Und ich liebe dich.
Ayaletta
Liebe Ayaletta,
du ahnst es sicher schon. Ich wünsche mir einen SOHN, einen Meeno. Aber ob Meeno das will, dass sein Sohn genauso heißt wie er? Ich könnte ihm ja einen Doppelnamen geben. Lars-Meeno oder Jan-Meeno. Und dann immer Meeno rufen.
Oh, Ayaletta, ich freue mich so. Aber dass Meeno sich auf Kaatjes Seite stellt, ist wohl der Hammer. ICH hätte Kaatje ihren Meeno weggeschnappt? Dazu gehören IMMER zwei. Niemand lässt sich gegen seinen Willen wegschnappen!!!
Okay, stimmt ja etwas, aber ganz unschuldig war er wohl auch nicht. Na ja, wenigstens will er sie nicht sehen. Die dämliche Kuh. Als ob DIE noch was zu melden hätte. Nach so vielen Jahren.
Ich muss mich unbedingt mit ihr treffen, ihr von Meeno erzählen. Von dem Baby und von unserer glücklichen Ehe. Ich werde dahin schmelzen, wenn ich MEENO sage, werde behaupten, ein Mädchen solle unbedingt Emma heißen, das will Meeno so. Weil er mich so liebt.
Oh, ich freu mich.
Deine schwangere Emma
Kaatje
Als Kaatje nach ihrer strapaziösen Fahrt von München nach Bremen erwachte, fühlte sie leichte Übelkeit. Ob sie eine Magenverstimmung hatte? Thure konnte eigentlich gar nicht backen. Wer weiß, was er da zusammen gezaubert hatte? Alte Eier? Schlechte Butter oder saure Milch?
Noch während sie an ihren Bruder dachte, fingen die Bauchschmerzen an. Und dann konnte sie sich nur noch in das Bad stürzen. Schwallartiges Erbrechen und starker Durchfall ließen sie als Ärztin sofort an den Norovirus denken. Sie rief den Notarzt an und landete wenig später in der Bremer Klinik. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr lag sie isoliert und bekam dauernd stille Wasser und Tee.
Da sie wusste, dass ihr Bruder die Tiere versorgte, ließ sie sich Zeit, um gesund zu werden. Thure hatte alles im Griff. Sie genoss es, fern aller Probleme sich bedienen und pflegen zu lassen. Schmerzfrei, wie sie nun war.
Nach drei Tagen wurde sie wieder entlassen.
Ohne TV, Zeitungen oder sonstige Information erfuhr sie auch nichts von der „Verkehrspanne“ des Dr. Krohn und nichts von ihrem plötzlichen Erbe. Sie hatte Jonas Krohn ein paar Mal zufällig getroffen und fand ihn ganz nett. Er war ein angesehener Anwalt in Hamburg. Nicht nur, weil er jetzt einen mehr als angesehenen Reeder „Vater“ nennen durfte. Hübscher Kerl, aber mit allen Wassern gewaschen, wie ihr schien.
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