Das Ende der Weltmafia. Rolf Nagel
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Название: Das Ende der Weltmafia

Автор: Rolf Nagel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847692058

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СКАЧАТЬ Karl erzählte seiner Begleiterin noch einige Episoden aus seiner Stadt, als sich plötzlich Marian ein Herz nahm und Karl umarmte. Sie küsste ihn innig und Karl erwiderte die Umarmung. Dabei wurde den beiden klar, dass dieser gemeinsame Abend noch lange nicht zu Ende sei.

      Als Karl am folgenden Morgen erwachte, versuchte sich ein wenig Tageslicht durch die dicken Brokatvorhänge hindurch zu schlängeln. Gerade so viel Tageslicht, dass er auf seine Uhr schauen konnte. War das alles nur ein Traum? Er schaute sich um und sah verzückt Marian an. Sie schlief noch tief und fest, eine wunderschöne und bezaubernde Frau. Er kniff sich in den Arm, um sicherzugehen, dass dies alles nicht nur ein schöner Traum war. Nun schaute er auf die Uhr und erschrak, es war 10.23 Uhr. „Zum Teufel!“, schrie er auf. „Ich muss in die Bank, um Himmels willen.“ In all den Jahren war er noch nie zu spät zur Arbeit gekommen. Was würde Herr Schneider, sein Vorgesetzter, dazu sagen. Karl schossen direkt wieder übertriebene Gedanken durch den Kopf. Vielleicht würde er ihm eine Abmahnung ausstellen oder sogar eine Kündigung aussprechen?

      Mittlerweile war Marian auch langsam und unsanft aus ihrem Schlaf erwacht. Sie schaute Karl fragend an: „Karl, was ist los?“

      „Ich muss sofort in die Bank, ich bin viel zu spät“, rief er aufgeregt und wirbelte ungeschickt mit seinem Hemd herum.

      Der Boss spielte seine Kontakte aus

      Marian blieb ganz ruhig und sagte: „Ach Karl, ich hatte ganz vergessen. Gestern habe ich noch meinen Vater angerufen und ihn gebeten, mit dem Vorstand deiner Bank zu telefonieren und um 2 Tage Urlaub zu bitten, damit wir uns noch besser kennenlernen können. Das war kein Problem, weil mein Vater, wie ich schon sagte, mit dem Vorstand der Bank seit vielen Jahren persönlich befreundet ist.“

      Karl schaute Marian verwundert an. „Was? Wie? Bitteschön? Dein Vater hat mit dem Vorstand der Bank über mich gesprochen?“ Noch nie hatte der kleine Abteilungsleiter Karl Grosser selbst auch nur ein Wort mit dem Vorstand gewechselt. Ganz unvorstellbar, dass der Vorstand höchstpersönlich von seiner Person überhaupt Kenntnis erlangte. Ihm stockte der Atem bei dem Gedanken, dass der Vorstand selbst ihm Urlaub genehmigte. Wer war er? Er, der nur seinen nächsten Chef, den Hauptabteilungsleiter Schneider, persönlich kannte? Niemals hätte er auch nur annähernd die Chance gehabt, die heiligen Flure des Vorstands zu betreten. Dennoch gefiel ihm so langsam der Gedanke, dass auch der Vorstand einmal von der Existenz Karl Grossers erfuhr.

      Schnell schlugen aber seine Gedanken wieder in Richtung möglicher Gefahrenquellen um. Was würde geschehen, wenn sich zwischen Marian und ihm einmal eine Unstimmigkeit entwickelte? Welche geballte Macht würde dann auf ihn einstürzen und würde er, der kleine Karl, das überhaupt überleben? Zwei Herzen schlugen nun in seiner Brust. Es war ihm unzweifelhaft klar, dass Marian die Wahrheit sagte. Ihr Vater verfügte tatsächlich über diese Kontakte, soweit war für ihn die Sachlage keineswegs zweifelhaft, oder vielleicht doch ein wenig?

      „Nehmen wir in aller Ruhe unser Frühstück und dann kannst du ja mal in deiner Bank vorbeischauen. Vielleicht können wir aber vorher noch ein wenig durch die Stadt schlendern? Am Nachmittag fliege ich nach Paris, um meinen Vater zu treffen, aber am Abend bin ich wieder zurück. Karl, es würde mir sehr gefallen, wenn wir am Abend das Dinner wieder gemeinsam einnehmen. Der Wagen mit Fahrer steht dir natürlich unbegrenzt zur Verfügung.“, sagte Marian fast bestimmend.

      Zweifelsfrei hatte sie sich Hals über Kopf in Karl verliebt. Obwohl sie dies vorher eigentlich nur erhofft hatte, war dieser glückliche Zustand tatsächlich eingetreten. Auch Karl fühlte die gleichen Schmetterlinge im Bauch.

      „Gut, dann erledige ich meine Arbeit in der Bank und wir sehen uns zur gleichen Zeit, um 20 Uhr.“, sprach Karl und schauspielerte so, als ob alles für ihn selbstverständlich wäre. Aber das war es natürlich nicht. Innerhalb weniger Stunden wurde sein geruhsames und stets gleichbleibendes Leben vollständig auf den Kopf gestellt. Jede Minute ereilten ihn nun neue Überraschungen. Er war gerade wieder so weit, sich die Frage zu stellen, ob er dies alles schadlos überstehen würde. Oder sollte er vorsorglich einen Arzt aufsuchen?

      Das herrliche Hotelfrühstück ließ keine Wünsche offen und anschließend schlenderten sie gemeinsam noch etwas in der Innenstadt herum. Karl erlebte seine Stadt ganz neu. Niemals zuvor hatte er von diesen sündhaft teuren Luxusgeschäften wirklich Kenntnis genommen. Zwar ging er häufiger an ihnen vorbei, aber die Tatsache, dass die Preisauszeichnungen keinesfalls zu seiner Geldbörse passten, veranlasste ihn stets, an den Schaufenstern vorbei zu huschen.

      Marian genoss es, sich gemeinsam mit ihrem neuen Begleiter, den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Dabei machte sie sich auch nicht im geringsten Gedanken über die Preise. Sie war dieses Luxusleben einfach gewohnt und es war für sie selbstverständlich. Auch dieser Streifzug durch die Stadt verlief ausgesprochen harmonisch zwischen den beiden.

      Zusammen fuhren die Verliebten zum Flughafen und Karl verabschiedete sich noch von ihr mit einem innigen Kuss, bevor sie in das Privatflugzeug der Marke MacDonnel Douglas MD 83 einstieg.

      Natürlich brannte Marian schon darauf, ihrem Vater alles genau zu berichten, und freute sich schon sehr auf das verabredete Treffen in Paris.

      Karl ließ sich mit der Limousine zur Bank fahren. Dann erreichte der Wagen das mächtige und beeindruckende Hauptportal der Bank. Der Glasbau strahlte einen modernen Charakter aus. Mit weichen Knien stieg er aus der Limousine aus. Sich fragend, was ihn nun als nächstes erwarten würde, stieg er die Stufen hinauf zur Eingangshalle der Bank und grüßte den Portier. Dieser rief ihm zu: „Guten Tag, Herr Grosser, ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“ An anderen Tagen kam aus seinem Munde nur ein unverständliches Gemurmel.

      Karl ging zum Etagenlift und wartete. Die Türe öffnet sich und er fuhr, wie gewöhnlich, in die vorletzte Etage. Er war immerhin schon so weit gekommen, dass es nur noch die Vorstandsetage über seinem Stockwerk gab.

      Kaum hatte sich die Fahrstuhltür geöffnet, schritt einer seiner Kollegen an ihm vorbei. Einer der Sorte, die voller Intrigen steckte. „Hallo Herr Grosser, ich hoffe Sie hatten einen schönen Tag.“

      Karl war erzürnt, also wusste der auch schon wieder darüber Bescheid, dass er heute am Vormittag nicht in der Bank war. Er ging über den Flurbereich und erreichte sein Büro. Dort empfing ihn seine Assistentin überfreundlich und sichtlich aufgeregt: „Herr Grosser, Herr Hauptabteilungsleiter Schneider hat mich bereits darüber informiert, dass Sie neue Aufgaben haben und heute bzw. morgen nicht an Ihrem Arbeitsplatz erwartet werden.“

      Karls Gedanken überschlugen sich: „Neue Aufgaben? Wollen die mich jetzt doch feuern oder werde ich womöglich ins Archiv versetzt? Marian wird mich doch nicht angeschwindelt haben und ihr Vater hat gar keinen Urlaub für mich erwirkt!“ Allmählich drehte sich sein Magen und ihm wurde unwohl. Das wollte er jetzt sofort klären und er flog aus seinem Büro über den Flurbereich in das Vorzimmer Herrn Schneiders. Dessen Assistentin begrüßte Karl überaus herzlich und gratulierte ihm. Karl glaubte, sie wolle sich auch noch lustig über ihn machen, wollte im Erdboden versinken. „Herr Grosser, ich möchte Sie sofort zu Herrn Schneider durchlassen, wenn Sie erscheinen“, sagte sie.

      „Na perfekt. Jetzt habe ich den Salat, fristlose Kündigung.“ Das war sein Gedanke, als er Herrn Schneiders Büro betrat.

      „Ah, Herr Grosser, welch eine Freude, sind Sie doch schon heute zurück? Wir haben Sie erst morgen oder übermorgen erwartet. Nehmen Sie doch bitte Platz. Möchten Sie Kaffee oder Tee?“

      Karl war verzweifelt. Sein schleimiger Vorgesetzter, dieser Stinksack, machte sich auch noch lustig über seine schmachvolle Kündigung. Aber jetzt war es zu spät, er musste alles über sich ergehen lassen.

      „Ich СКАЧАТЬ