Amos bekommt einen Papa. Eva Markert
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Название: Amos bekommt einen Papa

Автор: Eva Markert

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783738057713

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СКАЧАТЬ wir jetzt keine Cremehütchen … Hm. Papa kann gar nicht wissen, ob wir später laut sind oder nicht.“

      „Genau!“, ruft Amos. „Onkel Volker muss uns die Cremehütchen geben, denn er kann uns nicht bestrafen für etwas, was wir später vielleicht gar nicht machen.“

      „Oder umgekehrt“, fügt Amelie hinzu. „Er gibt uns jetzt die Cremehütchen, und wir sind später doch laut.“

      Ihr Papa kommt gerade mit den Cremehütchen zurück. „Das glaube ich nicht“, sagt er. „Ihr habt mir versprochen, leise zu sein. Und darauf verlasse ich mich.“

      Klar, dass Amelie und Amos ihn nicht enttäuschen wollen! Sie essen ihre Cremehütchen, und als das Licht aus ist, flüstern sie nur noch miteinander. Immer, wenn einer aus Versehen etwas lauter redet, sagt der andere: „Pst! Wir haben Cremehütchen gekriegt.“

      Bald werden die beiden müde.

      „Vielleicht hast du Glück und Herr Baldur bringt dir jeden Abend ein Mundhupferl“, sagt Amelie und gähnt. „Aber dafür ist er wahrscheinlich zu streng.“

      Amos gähnt auch. „Ich kann es ja mal versuchen“, murmelt er.

      Danach hört man nichts mehr im Kinderzimmer, weil Amelie und Amos schlafen.

       Das längste Taschentuch der Welt

      „Gute Nacht, träum süß“, sagt Amos’ Mama.

      Es ist die erste Nacht in Herrn Baldurs Haus, wo Amos mit seiner Mama jetzt wohnt.

      Herr Baldur steht mit an seinem Bett, um ihm gute Nacht zu sagen. „Schlaf gut, du Flegel!“, wünscht er.

      „Ich bin kein Flegel!“, kräht Amos.

      „Bist du wohl!“ Her Baldur packt ihn und fängt an, ihn durchzukitzeln.

      Amos kreischt und strampelt. Mama und Herr Baldur lachen.

      Dann gehen sie hinaus und machen das Licht aus.

      Es ist ein komisches Gefühl, in einem fremden Haus zu schlafen.

      Das heißt: So fremd ist es eigentlich gar nicht. Amos ist schon öfter hier gewesen. Und es liegt in der Straße, wo Amos und seine Mama vorher gewohnt haben, genau gegenüber ihrer alten Wohnung.

      Amos steht noch einmal auf und geht ans Fenster. Von hier aus kann er das Fenster seines früheren Kinderzimmers sehen. In der Wohnung drüben ist es dunkel. Noch wohnt niemand anders darin. Aber bald werden Leute dort einziehen. Amos kann sich das gar nicht vorstellen. Ein fremdes Kind in seinem Zimmer!

      Tobi strampelt fröhlich in seinem Hamsterrad. Der hat es gut! Er merkt bestimmt nicht, dass sein Käfig jetzt woanders steht.

      Auf einmal wird Amos ganz, ganz traurig. Sogar ein paar Tränen kommen.

      Er kriecht zurück ins Bett und zieht sich die Decke über den Kopf. Wenigstens ist es sein altes Bett. Seine Möbel haben sie mitgenommen.

      Amos weint weiter. Selbst das Schnuffeltuch hilft nicht.

      Schließlich muss er sich dringend die Nase putzen. Das kommt vom Weinen. Aber er hat kein Taschentuch. Es hilft nichts. Er muss zu Mama hinuntergehen.

      Wenigstens ist ein Schalter neben ihm an der Wand, sodass er vom Bett aus das Licht im Zimmer anknipsen kann.

      Er schaut sich um. Komisch, dass seine Möbel hier so fremd aussehen. Vielleicht, weil sie etwas anders stehen als in seinem alten Kinderzimmer.

      Früher fand er sein Zimmer schöner.

      Es kommen noch mehr Tränen, und die Nase läuft stärker. Er braucht dringend ein Taschentuch.

      Auf einmal steht Herr Baldur im Zimmer. „Nanu? Warum weinst du denn?“, fragt er.

      „Ich will nach Hause. Und ich brauche ein Taschentuch.“

      „Brauchst du ein Taschentuch, weil du weinst? Oder weinst du, weil du ein Taschentuch brauchst?“

      Amos hört einen Moment auf zu heulen, weil er darüber nachdenken muss. Doch er ist zu verwirrt, um die Frage zu beantworten. „Weiß ich nicht“, schnieft er.

      „Warte. Ich hol dir eins“, sagt Herr Baldur und verschwindet.

      „Ist was?“, ruft Mama von unten.

      „Nein, nein, alles in Ordnung“, beruhigt Herr Baldur sie.

      Gleich darauf ist er zurück. „Ich habe dir das längste Taschentuch der Welt mitgebracht“, sagt er.

      Amos guckt hoch. Herr Baldur hat eine Rolle Klopapier in der Hand. Das Papier ist mit kleinen, hellblauen Blümchen bedruckt.

      „Wie viel willst du?“, fragt er und zieht und zieht und zieht an dem Papier. Inzwischen hängt es schon bis auf den Boden.

      Darüber muss Amos lachen. „Halt!“, ruft er.

      Herr Baldur reißt das Papier ab und faltet den langen Streifen in der Mitte. Als Amos sich damit die Nase putzt, hängen die Enden an beiden Seiten herunter bis auf den Boden. Er knüllt das Papier zusammen und Herr Baldur wirft es in den Papierkorb.

      „Nimmst du nie richtige Taschentücher?“, erkundigt sich Amos.

      „Doch“, antwortet Herr Baldur. „Obwohl ich nicht weiß, warum. Diese hellblauen Blümchen sind wirklich wunderhübsch. Außerdem ist es viel lustiger, sich mit dem längsten Taschentuch der Welt die Nase zu putzen. Pass auf!“ Er reißt noch ein ellenlanges Stück ab und hängt es sich über den Kopf, sodass das Klopapier wie zwei Zöpfe an ihm herabhängt. Dann nimmt er einen Zopf und tut so, als ob er sich damit die Nase putzt.

      Amos kichert.

      „Jetzt du“, sagt er und gibt ihm den Streifen.

      Amos legt sich das Klopapier wie einen Schal um die Schultern und hält sich ein Ende an die Nase.

      „Auch nicht schlecht“, meint Herr Baldur.

      Als Nächstes bindet er sich das endlos lange Stück Klopapier wie einen Gürtel um.

      Amos prustet. Da hat er eine tolle Idee. Er wickelt den Streifen um Herrn Baldurs Arme und Bauch, so dass er gefesselt ist. „Jetzt ist es kein Taschentuch mehr“, ruft er. „Du kannst dir nicht mehr die Nase damit putzen.“

      Herr Baldur tut so, als ob er verzweifelt kämpfen würde, um sich von der Fessel aus Klopapier zu befreien.

      Amos lacht dermaßen, dass er sich vor Lachen die Nase putzen muss. Herr Baldur gibt ihm ein zweites längstes Taschentuch der Welt.

      „Jetzt bin ich nicht mehr traurig“, ruft Amos.

      „Na prima“, erwidert Herr Baldur und wirbelt Klopapier wie eine Luftschlange über seinem Kopf. „Dann mache ich jetzt das Licht wieder aus.“

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