Tarzans Rückkehr in den Urwald. Edgar Rice Burroughs
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Tarzans Rückkehr in den Urwald - Edgar Rice Burroughs страница 7

Название: Tarzans Rückkehr in den Urwald

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753161556

isbn:

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Als wir schließlich dahin kamen und fanden, daß Miß Porter und ihre Gefährten fort waren, wurde mir erst wirklich bewußt, was Sie für einen völlig Fremden taten. Ich versuche auch nicht, Sie mit Geld zu bezahlen, Tarzan, aber da Sie gegenwärtig Geld brauchen, so stelle ich Ihnen selbstverständlich so viel zur Verfügung, wie Sie wünschen. Das ist kein Opfer, das ich Ihnen bringe, sondern lediglich der Ausdruck meiner Dankbarkeit und meiner Freundschaft.

      Nun, sagte Tarzan lachend, wir wollen uns wegen des Geldes nicht zanken. Ich brauche es zum Leben, aber es wäre mir lieber, wenn ich es erarbeiten könnte. Sie können mir keinen bessern Beweis Ihrer Freundschaft geben, als indem Sie eine Anstellung für mich suchen. Ich kann nicht untätig leben. Was mein Geburtsrecht betrifft, so ist es in guten Händen. Clayton hat mich dessen nicht beraubt, denn er glaubt in Wirklichkeit, der echte Lord Greystoke zu sein, und er wird voraussichtlich ein besserer englischer Lord sein als ein Mann, der in einer afrikanischen Dschungel geboren und aufgewachsen ist. Sie wissen, daß ich auch jetzt nur halb kultiviert bin. Wenn ich in Zorn gerate und es mir rot vor den Augen wird, so fegen die Instinkte des wilden Tieres, die immer noch in mir schlummern, das wenige, das ich mir von der feineren Kultur angeeignet habe, völlig hinweg.

      Und dann, hätte ich verraten, wer ich bin, so hätte ich die Frau, die ich liebe, des Reichtums und der Stellung beraubt, die ihre Heirat mit Clayton ihr jetzt sichert. Das konnte ich doch nicht tun, nicht wahr, Paul?

      Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: Das Geburtsrecht ist übrigens von keiner großen Wichtigkeit für mich. So wie ich aufgewachsen bin, erkenne ich im Menschen wie im Tier nur den Wert an, den sie dank ihrer geistigen oder körperlichen Überlegenheit besitzen. Und so bin ich glücklich, wenn ich an Kala, als meine Mutter, denke, denn sie war in ihrer wenn auch wilden Art immer gut gegen mich. Sie muß mich an ihrer haarigen Brust genährt haben von jenem Tage an, da meine eigene Mutter, die arme unglückliche Engländerin, starb. Kala kämpfte für mich gegen die wilden Bewohner des Waldes und gegen die rohen Mitglieder unseres eigenen Stammes mit dem ganzen Mute wahrer Mutterliebe.

      Und ich meinerseits liebte sie, Paul. Ich wußte nicht, wie sehr ich sie liebte, bis der grausame Speer und der vergiftete Pfeil von Mbongas schwarzem Krieger sie von meiner Seite gerissen hat. Ich war noch ein Junge, als das geschah, und ich warf mich über ihre Leiche, um meinen Schmerz auszuweinen, wie ein Kind um seine eigene Mutter geweint haben würde. Ihnen, mein Freund, wäre sie als ein häßliches Geschöpf erschienen, aber für mich war sie schön, – so herrlich verklärt die Liebe den Gegenstand ihrer Verehrung. Und so bin ich vollkommen zufrieden, für immer der Sohn von Kala, der Äffin, zu bleiben.

      Ich bewundere Sie wegen Ihrer Treue, sagte d'Arnot, aber die Zeit wird kommen, da Sie froh sein werden, Anspruch auf Ihre eigene Abstammung zu erheben. Denken Sie daran, was ich Ihnen sage, und wir wollen hoffen, daß es dann noch ebenso leicht sein wird, den Nachweis zu führen, wie heute. Sie dürfen nicht vergessen, daß Professor Porter und Mr. Philander die einzigen Menschen auf der Welt sind, die schwören können, daß das kleine Skelett, das in der Hütte zusammen mit dem Ihres Vaters und Ihrer Mutter gefunden wurde, das eines jungen Menschenaffen war und nicht der Sprößling von Lord und Lady Greystoke. Dieses Zeugnis ist äußerst wichtig. Beide sind alte Männer und leben vielleicht nicht mehr lange. Und dann, haben Sie nicht daran gedacht, daß Miß Porter, wenn sie einmal die Wahrheit erführe, ihre Verlobung mit Clayton aufheben würde? Sie könnten mit Leichtigkeit Ihren Titel, Ihre Besitzungen und die Frau, die Sie lieben, erringen, Tarzan. Haben Sie nicht daran gedacht?

      Tarzan schüttelte den Kopf. Sie kennen sie nicht, sagte er. Nichts könnte sie fester an ihr Versprechen binden, als ein etwaiges Mißgeschick, das über Clayton käme. Sie ist aus einer alten amerikanischen Familie des Südens, und denen aus den Südstaaten geht ihre Treue über alles!

      Die zwei folgenden Wochen benützte Tarzan, um seine frühere kurze Bekanntschaft mit Paris zu erneuern. Tagsüber besuchte er die Buchhandlungen und die Bildergalerien. Er las alles, was ihm in die Hände kam, und wenn er darüber nachdachte, wie ungeheuer groß das Gebiet des Wissens ist, so erschrak er, daß sich der einzelne Mensch doch eigentlich nur einen verschwindend kleinen Teil dieses Wissens aneignen kann. Trotzdem lernte er tagsüber soviel er nur konnte. Abends aber ging er aus, um sich zu zerstreuen und sich zu vergnügen. An Gelegenheit dazu fehlte es ja nicht in Paris.

      Wenn er zuviel Zigaretten rauchte und zuviel Absinth trank, so geschah das, weil er die Kultur nahm, wie er sie fand, und weil er lediglich dasselbe tun wollte, wie seine gesitteten Brüder. Das Leben war für ihn etwas Neues und Verlockendes, außerdem hatte er eine Sorge in der Brust und ein großes Sehnen, von dem er wußte, daß es nie gestillt werden konnte. So dachte er durch Studium und Zerstreuung sowohl die Vergangenheit zu vergessen, wie die Gedanken von der Zukunft abzulenken.

      Eines Abends sah er in einem Kabarett, schlürfte seinen Absinth und bewunderte die Kunst eines berühmten russischen Tänzers, als er bemerkte, daß zwei böse schwarze Augen einen flüchtigen Blick auf ihn warfen. Ehe Tarzan sich den Mann genauer ansehen konnte, hatte dieser sich umgewandt und war in der Menge am Ausgang des Saales verschwunden. Tarzan war aber sicher, daß er diese Augen schon früher einmal gesehen hatte und daß sie nicht durch einen bloßen Zufall aus ihn gerichtet waren. Schon eine Weile vorher hatte er das unbehagliche Gefühl gehabt, daß er beobachtet würde. Gleichsam aus seinem tierischen Instinkt heraus hatte er sich plötzlich umgedreht und die ihn beobachtenden Augen auf der Tat überrascht.

      Er dachte aber nicht weiter darüber nach, und als er die Musikhalle verließ, bemerkte er nicht, daß ein dunkelfarbiger Mensch sich im Schatten eines gegenüberliegenden Eingangs zu verbergen suchte.

      Tarzan wußte nicht, daß ein Unbekannter ihm in der letzten Zeit ständig in die Vergnügungslokale nachgefolgt war. Er war nur selten für sich allein gegangen, aber gerade an diesem Abend war d'Arnot durch eine andere Verpflichtung verhindert, mit ihm auszugehen.

      Als Tarzan den gewohnten Heimweg einschlagen wollte, eilte der Beobachter aus seinem Versteck über die Straße und überholte ihn in raschem Schritt.

      Tarzan war gewöhnt, durch die Maule-Straße nach Hause zurückzukehren. Da sie sehr still und dunkel war, erinnerte sie ihn mehr an seine geliebte afrikanische Dschungel als die geräuschvollen und glänzenden Straßen der Umgebung. Wer Paris kennt, wird sich des abstoßenden Aussehens der engen Maule-Straße erinnern. Wer sie aber noch nicht gesehen hat, braucht nur einen Polizisten darnach zu fragen, und dieser wird ihm schon sagen, daß es in ganz Paris keine Straße gibt, die man nach Einbruch der Dunkelheit so sehr meiden muß wie gerade diese.

      In jener Nacht war Tarzan schon ein gutes Stück an den schmutzigen alten Miethäusern der üblen Straße entlang gegangen, als er Hilferufe aus dem dritten Stock eines gegenüberliegenden Hauses hörte. Es war eine Frauenstimme. Kaum waren die ersten Schreie verhallt, als Tarzan auch schon die Treppe hinaufeilte, um der Frau zu Hilfe zu kommen.

      Am Ende des Ganges des dritten Treppenabsatzes war eine Türe leicht angelehnt, und Tarzan hörte aus dem Innern wieder denselben Hilferuf, der ihn angelockt hatte. Im nächsten Augenblick stand er in der Mitte eines trübe erleuchteten Zimmers. Auf einem hohen altmodischen Kaminsims brannte eine Öllampe, die ihre matten Strahlen auf ein Dutzend abstoßender Gestalten warf. Außer einer etwa dreißigjährigen Frau waren es lauter Männer. Das Gesicht der Frau, durch niedrige Leidenschaften und Ausschweifung gekennzeichnet, mochte einst hübsch gewesen sein. Sie stand an die hinterste Wand geduckt und hielt die eine Hand am Halse.

      Helfen Sie mir, mein Herr! flehte sie mit leiser Stimme, als Tarzan das Zimmer betrat. Man will mich umbringen.

      Als Tarzan sich nach den Männern umsah, gewahrte er die verschlagenen Gesichter von Gewohnheitsverbrechern. Er wunderte sich, daß sie nicht zu entkommen suchten. Eine Bewegung hinter ihm veranlaßte ihn, sich umzudrehen. Ein Mann schlich sich heimlich aus dem Zimmer, und obschon Tarzan ihn nur ganz СКАЧАТЬ