Erst Probleme wie Hunger, Kampf um Ernährung und um gutes Ackerland brachten die Männer ins Spiel, da sie nun die Frauen gegen Angreifer schützen mussten. Im Laufe der Entwicklung, in der die Menschen sich immer mehr vom Jäger- und Sammlerdasein verabschiedeten und sesshafter wurden, in der die Landwirtschaft sich entwickelte und man mehr Arbeiter und Schutz brauchte, wurde die Rolle der Männer immer wichtiger. Sobald die Menschen anfingen, Land zu bepflanzen, Lebensmittel zu kultivieren und zu ernten und feste Häuser zu bauten, wollten sie an diesem Ort bleiben und jeder fing an, seine eigenen Sachen haben zu wollen, Eigentum zu sammeln und zu schützen. Und so wurde der Mann wirklich wichtig. Mit dem Eigentum und der Landwirtschaft, mit den früheren Bauen entstand die Ehe. Der Grund für Ehe und Vaterschaft war einfach. Wem überlasse ich mein Eigentum, mein Ackerland, wenn ich alt bin und sterbe? So fingen die leiblichen Kinder an, wichtig zu sein, denn an sie würde man alles weitergeben. Aber um zu wissen, wer die eigenen Kinder waren, und um sicherzugehen, dass man nur an das eigen Fleisch und Blut vererbte, war es sehr wichtig, die Sexualität der Frau, die bis dahin freizügig gewesen war, einzugrenzen, zu beschränken. So entstand die sexuelle Monogamie.
Die Männer erkannten langsam ihre Wichtigkeit und es blieb nicht bei der einfachen Frage der Zeugung. Mit der weiteren Entwicklung wollten die Männer mehr. Sie wollten nun die Macht und die Kontrolle und sich von der Frauenmacht befreien. Viele wissen, dass Männer in den westlichen Ländern früher von Frauen unterdrückt und ignoriert wurden. Der erste gesellschaftliche Aufstand in den westlichen Ländern gegen die Unterdrückung war die Emanzipation der Männer. Aus dieser Emanzipation entstand das Patriachat, als Gegenmodell zum dominierenden Frauensystem. Das Patriarchat erscheint in der westlichen Zivilisation wie eine Rache, um eine Ungerechtigkeit zu regeln. Leider ging es soweit, dass den Frauen das angetan wurde, was sie früher selbst ausgelebt hatten.
Aber die Ankunft des Patriarchats, das sich über Jahrtausende hinweg entwickelt hatte, war ein Todesschuss für Sex und Erotik. Denn die Männer wollten auch die Sexualität der Frauen besitzen und kontrollieren. Die Freiheit sollte ein Ende haben, damit sie sicher sein konnten, dass die Kinder ihrer Frauen tatsächlich ihre eigenen waren.
Willkommen, sexuelle Monogamie, die dann zu einer Religion und mit Aufnahme in die Bibel sogar heilig wurde
Die Rolle der Frau veränderte sich. Sie brauchten nun die Männer, um für sie zu sorgen, damit sie zu Hause bleiben, die Kinder pflegen und den Haushalt machen konnten. Die Männer wollten keine Kuckuckskinder versorgen. So verfestigte sich die sexuelle Monogamie zur Last der Frauen. Und damit entstand bei den Europäern die „Kernfamilie“, der Baustein ihres Gesellschaftssystems.
An anderen Orten der Welt, besonders in Afrika, ging die Sache ein bisschen anders zu, da dort die Landwirtschaftsrevolution zigtausende von Jahren früher als in Europa stattfand. Das gesellschaftliche System veränderte sich zwar, aber das Matriarchat blieb bestehen, auch zu der Zeit als Männer mehrere Frauen hatten, um ein gesellschaftliches Problem zu lösen (es gab Männermangel und einen Überschuss an Frauen, was in der Gesellschaft zu enormen Problemen geführt hatte und drohte, den Zusammenhalt zu zerstören). Bis die Europäer Afrika eroberten und kolonisierten, war das Matriarchat das System. Das Patriarchat in Afrika ist somit noch viel jünger, nur paar hundert Jahre alt, wenn überhaupt, aber die Frauen in Afrika haben in der Familie immer noch eine immense Macht, die man vielleicht als Außensteher nicht erkennt. Afrikanische Frauen sind sexuell freier als Frauen in den westlichen Ländern. Ein Beispiel sind die Frauen der Könige in Westkamerun. Ein König kann mehrere Frauen haben, aber jeder weiß, dass nur ein Bruchteil der Kinder von ihm stammen. Es ist eine Tatsache, dass seine Frauen ganz offensichtlich mit anderen Männern schlafen, aber niemand scheint darüber empört zu sein und der König erkennt die Kuckuckskinder als seine eigenen an. Eine Art Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern. In vielen Ländern, in denen Polygamie herrscht, z.B. in Afrika, läuft es so.
Der Mann hat viele Frauen, aber es ist bekannt, dass die Frauen außereheliche Verbindungen eingehen, auch wenn man nicht darüber spricht. Skandale gibt es selten. Man hört dort immer nur in monogamen Ehen tagtäglich von Skandalen und gegenseitiger Brutalität, oft zu Lasten der Frau.
2.4 Die Monogamie, die moderne fanatische Staatsreligion der Demokratien und der westlichen Länder
Die Monogamie ist zu einer starken gesellschaftlichen Norm geworden, wie der Buddhismus in Asien, der Islam in arabischen Staaten, das Christentum im Westen, Voodoo in Afrika, Hinduismus in Indien usw. Sie braucht keine Religion mehr, weil sie zu etwas geworden ist, das einer Religion ähnelt. Sie braucht keine Kreuzfahrten, keine Evangelisierungskampagnen, um die Menschen zu zwingen, ihren Regeln zu folgen und ihr Blut, ihre Gesundheit, ihr Leben und ihr Glücklichsein zu opfern. Was die Menschen für Jesus nicht tun würden, tun sie für die Monogamie. Viele Menschen fordern das von sich selbst, koste es, was es wolle.
Die Monogamie ist die neue Staatsreligion der modernen, demokratischen, westlichen Länder. Sie wird fanatisch mit aller Macht, mit allen Mitteln, auch mit Lügen und Unwahrheiten, mit falschen Thesen und mit Manipulation, verteidigt. Wer dagegen ist, wird als Sitten- und Moralzerstörer, Sünder, als primitiv, als Feind der modernen Gesellschaft usw. abgestempelt. Die Gesellschaft wird brutal, aggressiv, intolerant gegenüber anderen Beziehungsform, genauso, wie viele Glaubensgemeinschaften und Religionen es auch gegen Andersgläubige sind.
Die Menschen haben kaum noch andere Lehren der Bibel behalten, aber an der Monogamie halten sie fest, als ob sie ohne sie den Zugang zu Gott und zum Paradies nach dem Tod nicht erreichen würden. Die Menschen glauben mehr an die Monogamie als an Jesus.
Christenturm als Religion? Nein, das ist archaisch. Die Monogamie? Ja, das ist unsere neue Religion!
Wenn der Islam in Iran oder in Saudi-Arabien die einzig erlaubte Glaubensform ist, die Staatreligion, dann ist die Monogamie die einzige und erlaubte Beziehungsform, die Staatsreligion für Beziehungen in Deutschland, Frankreich, USA, …
Was verbindet sie alle?
Die Ablehnung: Die Ablehnung anderer Beziehungsformen, die Ablehnung anderer Glaubensformen.
Der blinde Glaube an das System, ohne Widerspruch, egal, was es mit den Menschen und der Gesellschaft anrichtet.
Die Intoleranz gegenüber anderen, die anders denken/leben wollen: Trennung oder Abschiebung
Ja, die Monogamie hat alle Zutaten einer Religion, Menschen reagieren darauf wie Gläubige, ja sie ist eine Religion, eine Staatsreligion.
2.5 Sexuelle Polygamie bedeutetet nicht Vielehe! Monogame Beziehung? Warum nicht! Sexuelle Monogamie? Bloß nicht!
Viele verwechseln sexuelle Monogamie und reine Monogamie, sexuelle Polygamie und Vielehe – es herrscht Verwirrung bei den Begriffen und den verschiedenen Beziehungsformen. Deswegen ist es sehr wichtig hier ganz klar zu unterscheiden zwischen Polygamie, sexueller Polygamie, Monogamie und sexueller СКАЧАТЬ