Verstrickung des Herzens. Heather Graham
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Название: Verstrickung des Herzens

Автор: Heather Graham

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: MacKenzies Saga

isbn: 9783962153380

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СКАЧАТЬ sank in sein Bett. Während einer unendlich langen Nacht suchten ihn alle Qualen der Hölle heim.

      5

      Der Traum begann so wundervoll – tief im Innern des unberührten Landes, das die Creek bei ihrer Wanderung nach Süden entdeckt und für sich beansprucht hatten. Da gab es genug Jagdwild und Fische, auf dem fruchtbaren Boden gediehen Mais und anderes Getreide. Ein Paradies, in dem man sich leicht verlieben konnte ...

      Natürlich entstammten sie verschiedenen Clans. Ein Mann mußte außerhalb seiner Familie heiraten. Aber er kannte sie schon jahrelang und liebte sie seit seiner frühen Jugend.

      Von der Familie seines weißen Vaters und den Brüdern seiner indianischen Mutter erzogen, war er herangewachsen, trank den schwarzen Trank und legte den Namen seiner Kindheit ab, um ein Mann zu werden. Beim Tanz des Grünen Maises wollte er sie zur Frau nehmen. Trotzdem liebten sie sich schon vorher. Ehebruch wurde streng bestraft. Manchmal schnitt man den Missetätern sogar Nasen und Ohren ab. Doch die Liebe vor der Ehe galt nicht als Vergehen. Und die Zeit war reif dafür.

      Zwischen den Bäumen schimmerte die Sonne. Er ritt mit ihr in den kühlen Schatten des Waldes, wo sie abstiegen, das erfrischende Wasser des Flusses tranken und Beeren sammelten. Während er im Moos lag, hörte er sie herausfordernd lachen, sah sie davonlaufen und folgte ihr zum Ufer. In seinem Traum entsann er sich deutlich jenes Augenblicks.

      Atemlos wandte sie sich zu ihm, das lange schwarze Haar umflutete ihren Körper wie ein dicht gewirkter Schal. Sie wußte, daß sie ihm nicht entkommen konnte, und sie wollte es auch gar nicht.

      Als er sie berührte, sanken sie in die kalten, mit weißem Schaum gekrönten Wellen, richteten sich auf, und er umarmte sie. An jenem Tag trug sie ein weißgebleichtes Lederkleid, das er über ihren Kopf zog und ins Wasser fallen ließ. Und dann liebten sie sich im seichten Fluß, in Licht und Schatten.

      Später lagen sie unter tiefhängenden Kiefernzweigen und malten sich die gemeinsame Zukunft aus, wie alle jungen Liebespaare. Um das bestickte weiße Kleid zu suchen, waren sie fröhlich am Ufer entlanggerannt.

      Er warf sich unruhig im Schlaf umher. In seinem Traum lief sie wieder davon, und er versuchte sie einzuholen. Doch er konnte sie nicht erreichen. Und als sie zurückschaute, lachte sie nicht ...

      Plötzlich war sie verschwunden. Er stand in schwarzem Dunkel, sah einen schluchzenden weißen Mann am Boden knien, das tränennasse Gesicht seines Bruders. Schweigend nahm er seine Frau aus Jarretts Armen entgegen.

      Sie lag in ihrem Sarg, den er gemeinsam mit dem Bruder aus einem Zypressenstamm gezimmert hatte. Für Sara war ein kleinerer angefertigt worden – ein Kindersarg. Naomi trug ihr besticktes weißes Lederkleid, das unter den schwarzen Haaren leuchtete. Seit jener ersten Liebesstunde hatte sie es sorgsam aufbewahrt. Im Tod erschien sie ihm immer noch wunderschön. Die Fieberkrankheit hatte keine Spuren hinterlassen. Die Särge waren im Schatten der Bäume zurückgeblieben, zusammen mit Naomis und Saras Habseligkeiten, mit Töpfen und Pfannen, Kleidern und Schmuck.

      Aber während er jetzt in der Finsternis stand, sah er nicht Naomi im Sarg liegen, sondern sie. Über dem Zypressenholz hing dunkelrotes Haar. Sie trug ein besticktes weißes Kleid aus Baumwolle und Spitze, und ihre Wangen waren geisterhaft bleich, die Hände gefaltet. Als sie die Augen aufschlug, begegnete sie seinem Blick. Dann erkannte sie, daß sie in einem Sarg voller Blut lag und begann zu schreien, streckte die Arme nach ihm aus, rief seinen Namen ...

      Schweißgebadet fuhr er aus dem Traum hoch und starrte in die Nacht hinaus. Am Himmel verblaßten die Sterne. James sank stöhnend ins Kissen zurück und schlief wieder ein. Diesmal wurde seine Ruhe nicht mehr von grausigen Visionen gestört.

      Es klopfte an der Tür, und eine Stimme weckte ihn. »Master James! Master James! Kaffee, Sir!«

      »Bringen Sie ihn herein!« rief er, ohne die Lider zu heben. Das mußte Dolly sein, die dicke Küchenhilfe von den Bahamas, in deren Adern Indianerblut floß.

      »Sahne, Sir?« Offenbar stand sie neben dem Bett. Warum ließ sie ihn nicht in Frieden?

      »Das mache ich schon, danke.«

      Die Stimme nahm einen honigsüßen Klang an. »Soll ich den Kaffee in Ihr Gesicht schütten, Master James?«

      Abrupt öffnete er die Augen und setzte sich auf. Eine Tasse in der Hand, stand Miss Teela Warren an seiner Seite, frisch wie der junge Morgen, in einem gelben Musselinkleid. »Falls Sie das wirklich vorhaben, Ma’am – tun Sie’s lieber nicht.« Unbehaglich zog er das Laken zu seiner Brust hinauf. Darunter war er nackt, was diese verdammte Frau zweifellos wußte. Aber es schien sie nicht im mindesten zu stören. Er nahm ihr die Tasse aus der Hand. »Gehört es zu Ihren Gepflogenheiten, Männern Kaffee ans Bett zu bringen?«

      »Eigentlich nicht. Bis jetzt hatte ich keine Gelegenheit dazu.«

      »Und es schickt sich wohl kaum für eine junge Dame von Ihrer Herkunft.«

      »Sicher nicht.«

      »Dann werden Sie vermutlich in der Hölle schmoren müssen, Miss Warren.«

      »Mag sein, weil ich schon viele Sünden begangen habe. Aber nicht wegen des Kaffees.«

      Er nippte an seiner Tasse und musterte Teela. In schimmernden Wellen fiel ihr das rote Haar auf die Schultern. Und obwohl sie ein züchtiges Tageskleid trug – es konnte ihre reizvolle Figur nicht verbergen, und James verspürte wieder einmal ein unwillkommenes Verlangen.

      Zu allem Überfluß setzte sie sich auch noch ans Fußende des Betts. »Miss Warren, was machen Sie da?«

      »Ich versuche Frieden mit Ihnen zu schließen.«

      »Aber dies ist nicht der richtige Ort ...«

      »Mr. McKenzie ...«

      Seufzend stellte er die Kaffeetasse auf den Nachttisch, beugte sich vor, wobei das Laken fast hinabrutschte und umklammerte Teelas Handgelenke. »Kommen wir doch zum Kern der Sache. Ich bin der erste Indianer Ihres Lebens, ich spreche englisch, mein Vater war ein Weißer. Deshalb habe ich Ihre Neugier geweckt. Sie sind fasziniert, vielleicht sogar ein bißchen aufgewühlt. Also gut, fassen Sie mich an!« Trotz ihrer heftigen Gegenwehr rieb er mit ihren Fingern über seine Brust. »Sehen Sie? Die Farbe geht nicht ab. Und wissen Sie was, Miss Warren? Ansonsten gibt es keine Unterschiede. Ich habe zwei Arme und zwei Beine und ... Wollen Sie noch andere Körperteile sehen?«

      »Nicht nötig!« Ihre Augen verengten sich. »Oh, Sie sind abscheulich!«

      »Was erwarten Sie denn, nachdem Sie freiwillig in mein Schlafzimmer gekommen sind? Da fällt mir ein – was würde eigentlich Ihr Verlobter dazu sagen?«

      »Ich bin nicht verlobt.«

      »Glauben Sie mir, Miss Warren, er ist ein guter Mann. Tun Sie ihm nicht weh. Sie hätten nicht zu mir kommen dürfen.«

      Als er sie losließ, stand sie nicht auf. Unsicher senkte sie den Kopf. »Ich wollte wirklich Frieden schließen ...«

      »Versuchen Sie’s erst gar nicht. Fahren Sie nach Charleston zurück. Das ist eine wunderschöne Stadt.«

      »Dort wäre ich immer noch, wenn mein Stiefvater mich nicht in die Wildnis beordert hätte.«

      »Hoffentlich СКАЧАТЬ