Название: Wie kommunizieren Start-ups?
Автор: Lydia Prexl
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная деловая литература
isbn: 9783739805849
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Und doch gibt es auch viele andere Start-ups. Etwa jene Unternehmer:innenUnternehmer:in, die selbst die KommunikationKommunikation machen, frei nach dem Motto: „Einen Text schreiben – das kann ich doch auch.“ Da sind die von sich Überzeugten, die enttäuscht sind, wenn es nicht gleich die Titelseite von Forbes und Fortune oder zumindest dem Spiegel wird, die von lokalen Zeitungen nichts halten und gleich hoch hinauswollen. Da sind jene Zweifler:innen, die immer kritisch die Augenbrauen hochziehen, wenn die Anstrengungen der Public Relations (PRPR) sich nicht sofort in Euro und Cent niederschlagen. Die Rede ist dann schnell von Geldverschwendung oder bloßen Eitelkeiten. Und da sind die Stillen und Bescheidenen, die eifrig an ihrem innovativen GeschäftsmodellGeschäftsmodell arbeiten und oft vergeblich darauf warten, ohne ihr Zutun von den MedienMedien, die entdeckt zu werden.
Doch was ist PRPR eigentlich? Und was nicht? Und welche Fehler machen Unternehmen häufiger bei ihrer KommunikationKommunikation? Damit befassen sich Swaran SandhuSandhu, Swaran von der Hochschule der MedienMedien, die in Stuttgart sowie Start-up-Kommunikator Daniel RottingerRottinger, Daniel (→ Kapitel 1.1). Nora DennerDenner, Nora von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz (→ Kapitel 1.2) grenzt PR von anderen Disziplinen wie dem MarketingMarketing ab. Damit wäre das „Was“ geklärt – bleibt die Frage nach dem „Warum“. Diese Frage wird uns immer wieder beschäftigen – eine erste Antwort gibt Christian Wiens, CEOCEO und Gründer von GetsafeGetsafe. Er erklärt aus seiner persönlichen Sicht, weshalb Start-ups in PR investieren sollten (→ Kapitel 1.3).
1.1 Public RelationsPublic Relations aus wissenschaftlicher Sicht
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Swaran SandhuSandhu, Swaran Professor for Corporate Communication and Public Relations an der Hochschule der Medien in Stuttgart |
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Daniel RottingerRottinger, Daniel Start-up-Kommunikator mit Journalismus-Background |
Es gibt unzählig viele Auffassungen davon, was Public Relatio nsPublic Relations eigentlich ist. Lasst uns den Spieß zunächst umdrehen: Was ist PRPR nicht?
Swaran · Also definitiv nicht Partys und Reisen; Sekt trinken und versuchen, Bullshit in Gold zu verwandeln. Und ganz wichtig: PRPR bezahlt nicht für Medieninhalte, das macht die WerbungWerbung besser. Etwas moderner ausgedrückt: PR produziert owned contentowned content auf unterschiedlichen Kanälen, der idealerweise zu earned contentearned content führt, also von Dritten unentgeltlich aufgegriffen wird. Natürlich werden moderne Kampagnen auch von paid contentpaid content flankiert, das ist dann aber primäre Aufgabe der Werbung.
Daniel · PRPR ist nach meiner Definition nicht ausschließlich eine kennzahlengetriebene Content-Maschinerie, die nur auf Klickfang und Absatz aus ist. Das kann kurzfristig Resultate liefern, ist aber nicht nachhaltig! Schließlich wird dabei der Beziehungsaspekt vernachlässigt. Oder anders gesagt: Rein quantitative Signale zielen zu kurz, es geht um Emotionen und Kontakte – gerade auch in der MedienarbeitMedienarbeit.
Und jetzt positiv gedacht: Habt ihr eine Lieblingsdefinition von PRPR ? Weshalb?
Swaran · Es gibt einen klassischen Aufsatz von Rex Harlow aus dem Jahr 1976, der damals schon versucht hat, eine Meta-Definition für PRPR zu entwickeln. Seitdem hat sich natürlich viel verändert. Für mich ist der kleinste gemeinsame Nenner: „Public RelationsPublic Relations ist eine strategische Managementaufgabe zur Gestaltung der öffentlichen Beziehungen einer Organisation mit dem Ziel, kommunikative Risiken zu minimieren und zugleich Chancen zu maximieren, um somit die langfristige Legitimation der Organisation zu sichern.“
Da steckt schon eine Menge drin. Erstens sollte PRPR immer eine strategische Aufgabe sein. Wer PR nur in Krisen als Werkzeug einsetzt und dabei versucht, Dinge glattzubügeln, hat schon verloren. Zweitens braucht PR einen Zugang zu den Entscheider:innen im ManagementManagement und muss deshalb auch die Sprache des Managements sprechen, d. h. wichtige Kennzahlen und GeschäftsmodelleGeschäftsmodell verstehen. Drittens blickt PR sowohl nach außen in die Umwelt des Unternehmens (Was tut sich gerade und welche Konsequenzen hat das für uns?), aber auch nach innen. Man könnte PR auch als feinen Seismografen bezeichnen: vorausgesetzt, dies geschieht auf einer Datenbasis und nicht nach Bauchgefühl. Viertens geht es nicht nur um ImageImage oder Reputationswerte – was natürlich immer noch wichtige Kenngrößen sind, über deren Operationalisierung man trefflich streiten kann –, sondern um die Fähigkeit, kommunikative Risiken zu erkennen und kommunikative Chancen zu nutzen. Und als letzter Punkt: PR ist immer langfristig angelegt und hat eine stärker gesellschaftliche Dimension.
Ihr beschäftigt euch mit Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation und dort schwerpunktmäßig mit PRPR . Inwiefern geht Unternehmenskommunikation über PR hinaus?
Swaran · UnternehmenskommunikationUnternehmenskommunikation oder Corporate CommunicationsCorporate Communications ist ein Sammelbegriff, der alle zielgerichteten und geplanten Kommunikationsaktivitäten einer Organisation umfasst. Das bedeutet, dass oftmals getrennt gedachte Kommunikationsdisziplinen wie WerbungWerbung, MarketingMarketing, BrandingBranding, Social MediaSocial Media, PRPR, CEOCEO-KommunikationKommunikation, Influencer:innenInfluencer:in, SponsoringSponsoring, VertriebVertrieb, LobbyingLobbying, Nachhaltigkeitskommunikation etc. auch ganzheitlich gedacht werden müssen.
Der Klassiker ist: Die WerbungWerbung denkt sich eine tolle Anzeige oder KampagneKampagne aus, die kreativ richtig zündet; das Ganze führt aber zu einer Empörungswelle auf Social MediaSocial Media, die dann von immer noch reichweitenstarken PlattformenPlattform aufgegriffen wird. Dann muss die PRPR wieder ran, den Vorgang „er-klären“ und sich für das Missmanagement von anderen entschuldigen.
Daniel · Häufig werden PRPR und Media RelationsMedia Relations beziehungsweise MedienarbeitMedienarbeit synonym verwendet. Hat man eine gemeinsame Vorstellung von Corporate CommunicationsCorporate Communications entwickelt, spricht man über das gleiche. Dadurch lassen sich 1. typische Missverständnisse vermeiden (Stichwort: „Wir werfen da mal eben etwas PR drauf“) und 2. seriös Art und Umfang der KommunikationKommunikation klären, wenn man damit loslegt.
Ihr beratet auch Unternehmen bei organisatorischen Fragen der Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation . Gibt es Dinge, die Unternehmen aus eurer Sicht häufig falsch machen?
Swaran · Hektischer Aktivismus aus der Furcht, etwas zu verpassen, nach dem Motto: „Aber XY macht das doch auch, wir müssen auch auf Plattform Z sein.“ Deshalb: Zuerst nachdenken, strategische Ziele setzen, dann handeln und überprüfen, ob die Ziele erreicht werden. Aber auch: der KommunikationKommunikation zu wenig personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen, wenn die Haltung vorherrscht, dass man Kommunikation nebenbei erledigen könne.
Daniel · Die Macht interner AnspruchsgruppenAnspruchsgruppe, interneAnspruchsgruppe unterschätzen! Besser: sich durch nachvollziehbare Erklärungen und Begründungen seiner Kommunikationspläne ReputationReputation beim Team verschaffen. СКАЧАТЬ