Neulateinische Metrik. Группа авторов
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Название: Neulateinische Metrik

Автор: Группа авторов

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: NeoLatina

isbn: 9783823301868

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СКАЧАТЬ malum 56 [usw., besonders schwierig:] Tamèn habuìt. inanè cape sòlium inflictum tempori. 604 Ferr(e)ae. pavòr oculos putò fefellit senis. 976

      Der Grund für die Holprigkeit dieser iambischen TrimeterIambusTrimeter – nicht Senare, denn das zweite, vierte und sechste Breve sind immer eingehalten – liegt nicht nur in der Häufung der Doppelkürzen, sondern in der Teilung der BreviaBreve, geteiltes“ durch die Wortgrenzen, seltener bei geteiltem Breve, also den Fällen von zerrissenem AnapästAnapaestuszerrissener, als bei geteilten LongumLongum, geteiltes“.PyrrhichiusTrochaeusIambusTribrachysIambusTrimeter12 Aber trotz der Holprigkeit der Trimeter beeindruckt TelesioTelesio, AntonioImber aureus durch eine reiche Fülle iambischerIambus und anapästischer Verstypen Anapaestus– einmal verwendet er auch stichische PherekrateenPherecrateus – und einen inhalts- und stimmungsbezogenen Wechsel der Verstypen, sodass die weitere Beschäftigung mit dieser Tragödie lohnt. Wir werden am historisch passenden Ort auf TelesioTelesio, AntonioImber aureus zurückkommen.

      Dieser Beitrag verfolgt daher jeweils zwei Aspekte der neulateinischen Metrik, den eigentlichen Versbau und die metrische Komposition der Tragödien. Die von der großen Zahl neulateinischer Dramen erzwungene Beschränkung auf die Tragödien fällt leicht, weil die Komödien lange Zeit nur in Prosa oder nur teilweise metrisch gefasst waren – meistens nur die Versenden ab dem 5. Fuß –, später fast nur den iambischen TrimeterIambusTrimeter nach dem Vorbild der Tragödie gebrauchten, und das meistens sehr fehlerhaft, und sich selten an die Langverse und überhaupt nicht an die plautinischen CanticaCanticum heranwagten.IambusSenarFreiheiten in KomödieVergerio, Pier PaoloPiccolomini, Enea SilvioIambusAnapaestusTribrachysDactylusIambusSenarPlautusUrceo Codro, AntonioGnapheus, WilhelmAcolastus13 Zu den seltenen Ausnahmen gehören der Acolastus des Gulielmus Gnapheus (Willem de Volder) von 1529Birck, SixtDrama comicotragicum Iudith14, das Drama comicotragicum Iudith des Sixt Birck (Xystus Betuleius) von 1544 und der Anabion des Johannes Sapidus Sapidus, JohannesAnabionvon 1540. Bis auf die wenigen bekannten PlautusPlautus-SupplementePlautus15 gingen die neulateinischen Komödiendichter in der Dramaturgie überhaupt eigene Wege. Die Plautus- und TerenzTerenz-NachfolgeImitation beschränkte sich bis auf wenige Versuche auf die Sprache, ist aber auch darin von vollständiger Stilimitation weit entfernt.16

      Wenden wir uns nun der Metrik der Tragödien der Renaissance zu.Mussato, Albertino17 Das erste Drama in antiker Form verfasste bekanntlich im Jahr 1315 der Paduaner Jurist, Staatsmann und Historiker Albertino Mussato, der von dem ebenfalls in Padua tätigen Richter Lovato LovatiLovati, Lovato (1241–1309) zum Studium der Tragödien SenecasSeneca angeregt worden war, die damals gerade in der Bibliothek von Pomposa entdeckt worden waren.Mussato, ሴiሴAlbertinoEcerinis18 Mussatos Ecerinis wurde, wie die große Zahl der Handschriften belegt, zum neuen Gattungsvorbild, seine metrische Praxis zur neuen Norm.IambusTrimeter19 Die Dialog- und Monologverse sind iambische Trimeter, die er im Stil SenecaSenecas, jedoch ohne je in einen CentoCento zu verfallen, meistert – mit Ausnahme der vorhin bei TelesioTelesio, AntonioImber aureus beobachteten, aber bei Mussato Mussato, Albertinoviel selteneren Varianten, den über die Wortgrenzen geteilten LongaLongum, geteiltes“ oder BreviaBreve, geteiltes“. Der erste Fall ist erst in V. 7 zu verzeichnenMussato, AlbertinoEcerinis:

Quodnam cruentum sidus Arcthoo potens
Regnavit orbe, pestilens tantum michi,
Gnati, nefando flebiles cum vos thoro
Genui. Patris iam detegam falsi dolos
Infausta mater. Non diu tellus nefas 5
Latere patitur; durat occultum nihil.
Audite nullo temporè negandum genus,
Devota proles. Arx in excelso sedet […]

      Denn das blutige Sternbild, das machtvoll am Nordhimmel herrschte, war nur für mich Verderben bringend, als ich euch, ihr beweinenswerten Kinder, in einem verbrecherischen Bett gebar. Ich, die unglückselige Mutter, werde nun die Listen des falschen Vaters aufdecken. Die Erde lässt ein Verbrechen nicht lange im Verborgenen. Nichts Geheimes ist dauerhaft. Hört, ihr fluchbeladenen Kinder, dass eure Abstammung niemals zu leugnen ist. Eine Burg thront auf der Höhe […]

      Auch die dramatische Struktur übernimmt MussatoMussato, Albertino trotz der Kürze von nur 628 Versen weitgehend aus SenecaSeneca. Die Ecerinis ist in fünf, freilich sehr ungleich lange Akte zu 1–3 Szenen gegliedert, die durch vier Chöre in lyrischen Maßen – GlykoneenGlyconeus, SapphikerSapphicus, AsklepiadeenAsclepiadeus und sapphische StrophenSapphicus – geteilt werden. Den Abschluss bildet ein kurzes (sechstes) ChorliedChor in AnapästenAnapaestus. Für alle Metra konnte MussatoMussato, Albertino Vorbilder in SenecaSenecas Tragödien finden, ohne sich der Reihenfolge einer von ihnen anzuschließen. Er wagte jedoch auch kein polymetrischesPolymetrie ChorliedChor. Vor allem aber im Gehalt wich er weit von Seneca ab. All das wurde zur neuen Gattungsnorm.20

      Seine Verspraxis fasste Mussato nach der Veröffentlichung der Ecerinis Mussato, AlbertinoEcerinisin einer kurzen Abhandlung über SenecasSeneca Metrik zusammen, in der er die Lizenzen des iambischen TrimetersIambusTrimeter beschrieb: Im 1. Fuß kann außer dem IambusIambus ein SpondeusSpondeus, AnapästAnapaestus, DactylusDactylus, TribrachysTribrachys oder ProkeleusmaticusProceleusmaticus stehen, im zweiten nur IambusIambus oder TribrachysTribrachys usw.Longum, geteiltes“21 Aber mit dieser Methode erfasste er nicht die Regeln für die Wortenden beim geteilten Longum und BreveBreve, geteiltes“, wie sie in den heutigen Metriken formuliert sind, für die Komödie am besten von Stockert, für die gesamte szenische Metrik von Zgoll.Diomedes22 Doch weder die antiken MetrikerDonatServiusVictorinus, MariusAtilius FortunatianusCaesius BassusTerentianus MaurusMarius Plotius SacerdosSeneca23 noch der Seneca-Kommentar des Nicolaus TrevetusTrevetus, Nicolaus (1259–1329)Poliziano, Angelo24 boten in dieser Frage irgendeine Hilfe. Die Erkenntnisse der Renaissance zur antiken Metrik, z.B. Angelo Polizianos in seinem Versprolog zur Ausgabe der MenaechmiErasmus von RotterdamDe metris25 und die Abhandlung des Erasmus über die Metra des Terenz (s.o.), kamen für die Verspraxis des 15. und 16. Jahrhunderts zu spät oder boten wie Scaligers PoetikScaliger, Julius Caesar26 kein detailliertes Regelsystem für die Metrik.

      Doch 75 Jahre nach Mussatos Ecerinis, im Jahr 1390, hatte Antonio LoschiLoschi, Antonio, vermutlich dank genauerer Beobachtung der Verspraxis Senecas, dieses Problem überwunden.Loschi, AntonioAchiles27 Seine um 1390 verfasste Tragödie Achiles (sic!) stellt in dieser Hinsicht einen Fortschritt dar, in anderer jedoch einen Rückschritt. Die Fehlerlosigkeit seiner iambischen TrimeterIambusTrimeter – in den 940 Versen des Achiles habe ich nur drei missglückte entdeckt (356, 473 und 474) – verdankt er einer perfekten StilimitationImitation, die sich immer wieder dem CentoCento nähert. Schon im ersten Vers lässt er deutlich genug den Anfang der senecanischen MedeaሴiሴSenecaMedeaሴiሴ anklingenLoschi, AntonioAchiles.28

O coniugales horridas Troie faces,29
Quas profuga coniunx numine infausto tulit,
Thalamos secutas regius puppes cruor
Cuius pelasgas solvit! Immites deos
Placare potuit cede virginea cohors 5
Argiva? Ratibus mille suffecit caput? СКАЧАТЬ