Rebellen gegen Arkon. Hans Kneifel
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Название: Rebellen gegen Arkon

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan: Traversan-Zyklus

isbn: 9783948675264

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СКАЧАТЬ einem alten Adelsgeschlecht. Dafür war Bit von Imperator Reomir IX. zum Kur, zum Verwalter, des Brysch-Sektors erhoben worden. Und dazu gehörte auch der Planet Traversan. Da er außerdem ein Sonnenträger war, was einem hohen militärischen Rang entsprach, nannte er selbst sich Sonnenkur Pyrius Bit.

      Kuriol musterte den fetten, kleinen Mann voller Abscheu. Er war ein degenerierter Adliger der übelsten Sorte, vollgestopft mit Drogen und ungesunder Nahrung, genusssüchtig und ohne Rückgrat. Vor dem Gesetz des Imperators besaß Pyrius Bit jedoch die Befehlsgewalt. Wenn es sein Wille war, Traversan zu ruinieren, dann stand das Recht auf seiner Seite.

      Kuriol hätte die Richter des Imperiums anrufen können. Bevor aber auf dem fernen Gerichtsplaneten Celkar ein Urteil gefallen war, würde sein Volk in Hunger leben. Der alte Nert von Traversan hatte viel gesehen; doch er war fest entschlossen, eine solche Katastrophe niemals zuzulassen. Arkonidische Kugelraumer hatten die halbe Milchstraße unterworfen. Es war nicht recht, wenn im Schatten der stählernen Riesen Elend regierte.

      »Eure Entscheidung, Kuriol!«, drängte Pyrius Bit. »Ich muss es wissen!«

      »Meine Entscheidung steht fest. Ich sehe keinen Grund, meine Aussagen zu korrigieren.«

      »Der Imperator fordert zusätzliche dreißig Prozent Steuern. Traversan muss bezahlen. Daran kann niemand etwas ändern.«

      »Wir bezahlen dieses Geld nicht. Traversan ist nicht arm. Aber dann werden wir es sein.«

      »Nert Kuriol … Ihr wollt Euer Volk doch nicht mit dieser entsetzlichen Naivität in den Tod treiben?«

      Traversan verfügte über neunzig militärisch gerüstete Raumschiffe. Pyrius Bit konnte dagegen jederzeit das Doppelte mobilisieren; außerdem brauchte er nur den Imperator um Hilfe zu rufen. Das ferne Arkon pflegte einen rüden Umgang mit seinen Kolonien. Kuriol hatte Widerstand schon oft im Feuer der Impulskanonen ersterben sehen.

      Der alte Nert gab sich einen Ruck, dann erklärte er: »Es bleibt dabei. Wir werden unsere Abgaben nicht um diesen Satz erhöhen.«

      »Euch sind doch die Konsequenzen klar?«

      Pyrius Bit drehte sich wie zufällig um und blickte auf die Trichtertürme und Parklandschaften der Hauptstadt Erican hinaus. Hinter den modern anmutenden Zentrumsvierteln ragten drei Kugelgebirge auf: die 500-Meter-Schlachtkreuzer der Fusufklasse, mit denen Bit gekommen war. Als Demonstration der Macht benutzten sie nicht den siebzig Kilometer entfernten Raumhafen, sondern standen direkt am Stadtrand.

      »Natürlich kenne ich die Konsequenzen. Ihr dürft Euch dessen gewiss sein. Und nun geht. Ich werde Euch nicht aufhalten.«

      Nert Kuriol hatte einen Moment lang daran gedacht, den Sonnenkur festzusetzen. Mit ihm als Geisel hätte er vielleicht noch einmal verhandeln können.

      Doch er war ein Mann von Ehre, ein Traversaner, und er wusste, dass er im Namen seines Volkes handelte.

      Pyrius Bit wurde plötzlich wütend.

      »Kuriol! Ich befehle Euch …«

      Der alte Nert holte aus. Er versetzte dem fetten, unfähigen Kerl, der vor ihm stand, eine schallende Ohrfeige.

      Bit verstummte. Sein Gesicht wurde so weiß wie sein Haar. Seine Augen fingen vor Erregung an zu tränen.

      »Nert Kuriol«, stammelte er fassungslos. »Das hat Folgen.«

      2.

      DIE MEISTER DER INSEL

       Gegenwart 2. August 1290 NGZ

      Endlich!«, empfing mich Fürst Ligatem da Traversan mit unwilliger Stimme. Er war ein Mann mittleren Alters, gewiss von hoher Bildung und gutem Charakter, im Augenblick jedoch sichtbar angespannt. Die Hände hielt er tief in den Taschen seines grünen Mantels vergraben. Es schien mir, als habe er sie zu Fäusten geballt.

      Sein Blick fixierte mich.

      »Du bist tatsächlich Atlan. Man trifft nicht jeden Tag Berühmtheiten dieser Klasse. Bist du wirklich mehr als dreizehntausend Jahre alt?«

      »Natürlich.«

      »Dann hast du die Imperatoren des alten Reiches alle noch persönlich kennengelernt?«

      »Zumindest einige«, schränkte ich ein.

      Das Thema war mir nicht angenehm, und der Fürst schien das zu spüren. Ligatem führte mich durch den Palast bis auf eine Aussichtsplattform. Von hier überblickte ich halb Erican; unter anderem den Himmelskrater im Westen der Stadt, der sich als dicht besiedeltes Gebiet erwies.

      »Unser Ziel ist die Yssods-Wüste«, erklärte Ligatem. »Dort wurde die Station entdeckt.«

      »Um was für eine Station handelt es sich genau?«

      »Du siehst es bald«, blockte Ligatem meine Frage ab. »Allerdings ist eine gewisse Vorsicht nötig. Wir haben bereits siebzehn Tote zu beklagen. Mehr müssen es nicht werden.«

      Ein undefinierbarer Seitenblick des Fürsten traf mich.

      »Leider haben auch deine Camelot-Wissenschaftler nichts bewirkt. Deswegen haben wir einen Unsterblichen zu Hilfe gerufen. Wir hoffen, dass du uns entscheidende Hinweise liefern kannst. Du hast die Meister der Insel selbst getroffen, Atlan. Wir kennen sie nur aus den Geschichtsbüchern.«

      Ligatem winkte einen Gleiter heran, ein komfortables, offenbar gepanzertes Fahrzeug für längere Strecken. Bald rasten wir mit hoher Geschwindigkeit über die Trichtertürme der Stadt, südlich in Richtung Yssods-Wüste.

      Er hält dich anscheinend für eine Art Wunderheiler, kommentierte mein Extrasinn.

      Soll er, antwortete ich trocken. Ligatem wird das Gegenteil früh genug merken.

      Wir überquerten einen unbewohnten Landstrich. Kaum eine Pflanze gedieh, offenes Wasser entdeckte ich nirgendwo. Kein Wunder, dass bis dato niemand die Station entdeckt hatte.

      Es dauerte eine knappe Stunde, dann sah ich zwischen den Felsen ein ausgedehntes Lager liegen. Ligatem landete das Fahrzeug am Rand der kleinen Zeltstadt.

      »Ich habe ein schlechtes Gefühl«, hörte ich den Fürsten sagen, bevor er ausstieg. »Ich weiß, dass es naiv klingt, aber – wir dürften dies hier nicht tun. Es steht uns nicht zu.«

      Ich begrüßte die Archäologen, Historiker und Hochenergie-Techniker, deren Gesichter ich von Camelot kannte. Die Leitung hatte Cinthia Taubenflug übernommen, eine dunkelhaarige Terranerin, die seit etwas mehr als zehn Jahren in den Diensten von Camelot stand.

      Gemeinsam mit Ligatem führte mich Cinthia durch die Fundstätte. Die Station bestand aus fünf eiförmigen, vierzig Meter hohen Kuppeln. Die seltsamen Gebilde durchmaßen an der Basis zwanzig Meter. Sie waren gleichschenklig fünfeckig angeordnet und schimmerten rötlich. Sie hatten eine ausgesprochen seltsame, rau scheinende Oberfläche.

      Angenommen, die Station war wirklich ein Produkt der Meister der Insel, dann mussten die Gebäude mindestens fünfzigtausend Jahre alt sein.

      »Diese Wände«, murmelte ich unbehaglich, »sie sehen aus wie Sandstein.«

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