Название: Pudding Pauli deckt auf
Автор: Christine Nöstlinger
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги для детей: прочее
isbn: 9783707417470
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Fast hätte die Rosi bei den Geometrie-Hausübungen auch Fehler über Fehler gemacht, denn der Pauli löcherte sie unentwegt mit Fragen zur Peggy der Frau Merny und dem Hubsi vom Herrn Pollak. Wie lange denn die beiden Hunde verschwunden waren, wollte er wissen. Und wie sie wieder zurückgekommen sind? Einfach von selber? Oder hat sie wer gebracht? Und wo denn genau diese Frau Merny und dieser Herr Pollak wohnen? Und ob das kleine oder große Hunde, junge oder alte, sanfte oder bissige sind?
„Was weiß denn ich!“, sagte die Rosi genervt. „Ich habe das alles nur von meiner Mama gehört. Die Frau Merny wohnt bei uns in der Straße, so auf halber Strecke zwischen dir und mir. Und der Herr Pollak wohnt gleich um die Ecke von deinem Haus, den und seinen Hund musst du doch viel besser kennen als ich! Und die Peggy ist ein zittriger Rehrattler, und dieser Hubsi ist irgend so ein Mischling, ein kleiner, zotteliger. Mehr weiß ich echt nicht!“
„Dann krieg es heraus!“, verlangte der Pauli. „Das ist wichtig für unseren Fall!“
„Sehr wohl, Herr Kommissar! Bis morgen habe ich mich kundig gemacht!“, versprach die Rosi und verzichtete darauf, den Pauli zu fragen, was die Peggy der Frau Merny und der Hubsi vom Herrn Pollak mit dem Karli der Frau Mader zu schaffen haben.
Und sie schluckte auch tapfer runter, dass der Pauli eigentlich selber rauskriegen könnte, was er so dringend wissen will!
2. Kapitel,
in welchem der Pauli keine Blinis bekommt, die Rosi Malakofftorte mampfen muss und Lösegeld ins Spiel kommt.
Lautes Hühnergegacker weckte die Rosi am Samstag in aller Herrgottsfrühe. Das grausige Gekreisch war seit einer Woche der Klingelton von ihrem Handy. Die Rosi liebt es, ihr Handy alle paar Wochen anders ertönen zu lassen. Mal rasselt es wie ein alter Wecker, mal trompetet es eine Melodie, mal kichert es wie ein Lachsack, mal brüllt es los wie die Sirene vom New Yorker Überfallskommando.
Gähnend griff die Rosi aufs Nachtkastl, grapschte sich das Handy und blinzelte aufs Display, auf dem PUDDING RUFT AN stand, und drüber als Uhrzeit 7:01.
Sie drückte das Gegacker weg und stöhnte ins Handy: „Bist du des Teufels? Es ist Samstag und noch nicht einmal richtig hell draußen!“
„Weiß ich doch, Süße!“ Die Stimme vom Pauli klang putzmunter.
„Aber der Irre über mir rückt seit sechs Uhr seine Möbel im Kreis herum. Und ich will ja nur schnell wissen, ob du gestern noch irgendetwas erfahren hast.“
„Ruf mich um zehn wieder an, ich schlafe noch eine Runde!“
Die Rosi war fest entschlossen, das Gespräch zu beenden. Aber der Pauli schnurrte sanft: „Rosilein, Süße, für die arme Frau Mader ist jede Stunde ohne ihren Karli schrecklich, wir müssen ihr doch schnell helfen!“
Der sanft schnurrenden Pauli-Stimme kann die Rosi nie widerstehen.
„Na gut, Pudding“, seufzte sie und schwang die Beine aus dem Bett.
„Bei mir oder bei dir?“
„Gibt es bei dir drüben ein richtig schönes Frühstück?“, fragte der Pauli.
„Eher nicht“, vermutete die Rosi. „Außer du bringst was vom Bäcker mit.“
„Dann komm zu mir rüber“, schlug der Pauli vor, „ich mach uns was Schnuckeliges.“
Die Rosi wohnt in derselben Straße wie der Pauli, bloß fünf Quergassen entfernt. Rennt man schnell, schafft man den Weg in drei Minuten. Die Rosi zockelte so verschlafen dahin, dass sie dreimal so lang brauchte. Aber der Pauli hatte das Frühstück ohnehin noch nicht fertig.
„Gibt es heute zum Frühstück Erdäpfelschmarren?“, fragte die Rosi entsetzt, weil sich der Pauli, nachdem er sie in die Küche geführt hatte, daranmachte, Erdäpfel zu reiben. Auf der Seite vom „Laterndel-Reibeisen“, wo die großen Löcher sind.
„Erdäpfelschmarren macht man aus gekochten Erdäpfeln, du Deppenkind“, schnaufte der Pauli emsig reibend, „das sind rohe Erdäpfel. Du kriegst Super-Erdäpfel-Blinis. Und dazu selbst gemachtes Apfelmus!“
„Toll!“ Die Rosi setzte sich zum Küchentisch. „Dafür lohnt es sich, das Bett zu verlassen! Weil wegen dem bissl, was ich erfahren hab, hätte es sich nicht gelohnt, herzukommen.“
„Berichte“, verlangte der Pauli.
„Also, der Merny-Hund war fünf Tage weg, plötzlich war er wieder da, und meine Mama hat die Frau Merny gefragt, wer die Peggy gefunden hat, aber die Frau Merny hat ihr drauf keine Antwort gegeben, obwohl sie sonst eine Tratschen ist, die jeden dauernd anquatscht!“
Der Pauli stellte zwei Schüsseln auf die Arbeitsplatte, nahm die Hälfte der geriebenen Erdäpfel zwischen die Handflächen und drückte sie über einer Schüssel aus. Als zwischen seinen Fingern kein Saft mehr raustropfte, warf er die trockenen Schnipsel in die andere Schüssel.
Dann machte er es mit dem Rest der geriebenen Erdäpfel genauso.
„Und der Hund vom Pollak?“, fragte er, während er zwei Eier am Rand der Schüssel aufschlug und auf die gepressten Schnipsel plumpsen ließ.
„Mit dem Herrn Pollak redet meine Mama nie“, sagte die Rosi.
„Über den weiß sie gar nichts.“
Der Pauli rührte den Gatsch ordentlich durch, stellte eine Pfanne auf den Herd, schüttete ein paar Löffel Öl rein und schaltete die Kochstelle unter der Pfanne an.
Dann hielt er eine Hand prüfend über die Pfanne. So testet er, ob das Fett schon heiß genug zum Braten ist. Wenn es seiner Hand, fünf Zentimeter über dem Fett, zu heiß wird, kann er zu braten anfangen.
„Meine Mama kennt auch keinen“, sagte die Rosi, „der öfter mit dem Herrn Pollak redet. Der ist angeblich ein Eigenbrötler.“
Der Pauli zog die Hand von der Pfanne, klatschte mit einem Löffel Häufchen vom Schnipsel-Gatsch ins Öl und drückte sie mit dem Löffel breit.
„Meine Schwester meint, dass es Hundefänger gibt“, sagte die Rosi.
„Die stehlen Hunde für Tierversuche von Kosmetikfabriken.“
„Dann wären der Merny-Hund und der Pollak-Hund nicht wieder aufgetaucht!“ Der Pauli hob mit einer Gabel ein Blini, um zu sehen, ob es auf der Unterseite schon knusprig war. Es war noch zu hell.
„Vielleicht waren sie der Firma, die Tierversuche macht, viel zu alt und viel zu mickrig“, sagte die Rosi. „Und СКАЧАТЬ