Prüfhandbuch Explosionsschutz. Forum Verlag Herkert GmbH
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Prüfhandbuch Explosionsschutz - Forum Verlag Herkert GmbH страница 14

Название: Prüfhandbuch Explosionsschutz

Автор: Forum Verlag Herkert GmbH

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная деловая литература

Серия:

isbn: 9783963145728

isbn:

СКАЧАТЬ GmbH

      Diese Vermeidung der explosionsfähigen Atmosphäre kann z. B. durch Inertisierung erreicht werden. Je nach Inertgas werden verschiedene Grenzkonzentrationen benötigt.

      Mindestzündenergie (MZE/ MIE)

      Die Mindestzündenergie (MZE) ist die unter vorgeschriebenen Versuchsbedingungen ermittelte, kleinste, in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie, die bei einer Entladung ausreicht, das zündwilligste Gemisch einer explosionsfähigen Atmosphäre zu entzünden.

      Prüfverfahren: gemäß EN 13821

images

       Bild 4: Hartmannrohr im Versuch; (Quelle: Inburex Consulting GmbH)

      Die Prüfeinrichtung sieht wie folgt aus:

Es wird ein modifiziertes Hartmann-Rohr verwendet.
Es gibt eine Funkenentladung mit variabler Zündquelle.
Dabei werden Zündenergien i. d. R. bis zu etwa einem Jahr in Kraft gesetzt.
Eine Induktivität wird eingebaut: zeitliche Dehnung der Funken, daraus entsteht eine höhere Zündwirksamkeit.

      Unter Variation der Apparateparameter (Zündenergie, Zündverzögerungszeit, evtl. Temperatur) und der Staubkonzentration werden die niedrigste Funkenenergie, bei der es zur Entzündung des zündwilligsten Staub-/Luft-Gemisches kommt und die höchste Funkenenergie, bei der es nicht zur Entzündung kommt, bestimmt.

      In der Regel ist die MZE brennbarer Stäube 2-3 Zehnerpotenzen höher als die MZE für Gase und Dämpfe.

      Die MZE ist abhängig von der Feinheit, der Oberflächenbeschaffenheit und von der Feuchte des Staubes und nimmt mit zunehmender Temperatur und abnehmender Partikelgröße ab.

      Eine Einstufung der Zündempfindlichkeit kann der folgenden Tabelle entnommen werden.

Zündenergieintervall Einstufung der Stäube
MZE ≥ 10 mJ normal zündempfindlich
3 mJ < MZE ≤ 10 mJ besonders zündempfindlich
MZE < 3 mJ extrem zündempfindlich

      Zündempfindlichkeit abhängig vom Zündenergieintervall; Quelle: Inburex Consulting GmbH

      Elektrische Leitfähigkeit {Sicherheitstechnische Kennzahlen für Stäube, Elektrische Leitfähigkeit}

      Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß für die elektrostatische Aufladbarkeit von Stäuben und wird meist in der Einheit pS/m angegeben. (1 pS = 1 pico Siemens = 10-12 Ω-1)

      Hierbei wird das Prüfverfahren gemäß EN 80079-20-2 angewendet.

      Teilweise kann bei der mechanischen Separation oder der mechanischen Bearbeitung von Stoffen eine Trennung derselben mit einer elektrostatischen Aufladung einhergehen. Diese kann auch durch Influenz auf benachbarte Gegenstände oder Personen überspringen.

      In einer explosionsfähigen Atmosphäre kann eine elektrostatische Entladung als Zündquelle für eine Explosion wirken.

      Selbstentzündung – Glimmtemperatur

      Die Glimmtemperatur beschreibt die Mindestzündtemperatur ­einer Staubschicht bei einseitiger thermischer Belastung.

images

       Bild 5: Prüfvorrichtung für die Ermittlung der Glimmtemperatur (Quelle: Inburex Consulting GmbH)

      Hierbei wird das Prüfverfahren gemäß IEC 61241-2-1 Verf. A angewendet.

      Die Glimmtemperatur ist eine der relevanten Größen für die Auswahl elektrischer und nichtelektrischer Betriebsmittel in Bereichen, in denen es zu Staubablagerungen kommen kann.

      Explosionsfähigkeit (Staubexplosionsfähigkeit)

      Ein Staub ist dann staubexplosionsfähig, wenn er im Gemisch mit Luft mit Hilfe einer einwirkenden Zündquelle und deren Energie zu einer anhaltenden Entflammung führen kann. Hierbei muss die Entflammung im geschlossenen Behälter mit einer Drucksteigerung verbunden sein (vgl. Verfahren zum modifizierten Hartmannrohr).

      Das angewendete Prüfverfahren ist jenes gemäß VDI 2263.

      Da bei einer Explosion neben Temperaturen von mehr als 1000 °C auch Druckerhöhungen um den Faktor 8 bis 10 des Ausgangsdrucks auftreten, liegt ein erhebliches Gefahrenpotenzial vor.

      Ist also eine Substanz explosionsfähig, muss ein entsprechendes Explosionsschutzkonzept ausgearbeitet werden.

      Brennzahl {Sicherheitstechnische Kennzahlen für Stäube, Brennzahl}

      Die Brennzahl (BZ) charakterisiert das Brand-/Abbrandverhalten eines Stoffs.

      Hierbei gilt das Prüfverfahren gemäß VDI 2263-1.

Art der Reaktion BZ Beispiele
kein Anbrennen 1 Kochsalz
keine Ausbreitung eines Brandes kurzes Anbrennen und rasches Erlöschen 2 Weinsäure
örtliches Brennen oder Glimmen mit höchstens geringer Ausbreitung 3 Milchzucker
Durchglühen ohne Funkenwurf (Glimmbrand) oder langsame, flammenlose Zersetzung 4 Lyko­podium, Tabak
Ausbreitung eines Brandes Ausbreitung eines offenen Brandes oder Abbrennen unter Funkensprühen 5 Schwefel
verpuffungsartiges Abbrennen oder rasche, flammenlose Zersetzung 6 Schwarzpulver

      Beispielsammlung verschiedener Stäube mit Blick auf Reaktion und Brennzahl; Quelle: Inburex Consulting GmbH

images

       Bild 6: Apparatur zur Bestimmung der Brennzahl; (Quelle: Inburex Consulting GmbH)

      Die Brennzahl ist ein Kriterium für die Ausbreitung eines Brandes nach lokaler Einwirkung einer hinreichend starken Zündquelle.

      Sie stellt eine wichtige Kenngröße dar, um das Brandverhalten von Feststoffen, das darauf aufbauende Brandschutzkonzept und geeignete Brandbekämpfungsmaßnahmen zu charakterisieren.

      Abbrandgeschwindigkeit {Sicherheitstechnische СКАЧАТЬ