Ein Rindvieh für Gaddafi. Günther Thömmes
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Читать онлайн книгу Ein Rindvieh für Gaddafi - Günther Thömmes страница 6

Название: Ein Rindvieh für Gaddafi

Автор: Günther Thömmes

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783839268827

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СКАЧАТЬ Premiere sollte nichts schiefgehen. Gute Tiere sollten sie aussuchen, das war abgemacht, gesunde Tiere und robust dazu. Der Transport über eine derart lange Strecke war schließlich kein Almauftrieb, er bedeutete Stress, Dehydration bis zur totalen Erschöpfung, und im schlimmsten Fall den Tod des Tiers. Ungefähr 30 Rinder pro Wagen, mehr ging nicht. Sollten sie unterwegs kontrolliert werden, wäre eine Überladung ein unverzeihliches Vergehen.

      Edgar spekulierte wie bei seinen anderen regelmäßigen Geschäften auch hier auf einen gewissen Gewöhnungseffekt. Bei den Beamten, die die Transporte vorab genehmigen mussten, genauso wie bei den Zöllnern, die sie unterwegs durchwinken sollten.

      An einem trüben Frühlingsmorgen, in jedem Fall war es nicht zu heiß für die Tiere, setzte sich der Konvoi in Bewegung. Ein Teil wurde in Wien beladen, 30 weitere Transporter würden sich in Kärnten anschließen. Dort, wo die Wiener Rinderbarone ihre Rinder aufzogen, gewissermaßen »rekrutierten«. Glückliche Kärntner Viecher, hatte Edgar gedacht, ein gutes Stück weniger Fahrzeit in diesen engen, stinkenden Transportern, wobei ihm nicht so recht klar war, ob der Leidensweg der Tiere nicht gerade erst begonnen hatte.

      Er selbst fuhr mit dem Auto hinterher. Sein Mercedes Diesel war wie gemacht für lange Strecken, bequem wie ein Wohnzimmer, verbrauchte wenig und war die Zuverlässigkeit in Person.

      Für die 1.500 Kilometer nach Bari hatten sie drei Tage veranschlagt. Die Straßen waren schlecht, die Grenzkon­trolle zu Italien unvorhersehbar, so dass mehr als 500 Kilometer pro Tag völlig utopisch erschienen waren.

      Außerdem mussten sie unterwegs die vorgeschriebenen Pausen einlegen, im Interesse von Fahrern und Rindern. Sonst käme am Ende nur ein Haufen totes Fleisch in Apulien an. Sollten sie selbst dieses Ziel nicht erreichen, musste das Schiff halt warten, das die Libyer zur Übernahme der Rinder geschickt hatten.

      Prinz Ahmida hatte Edgars persönliche Teilnahme am Transport bis nach Süditalien gefordert, was von den beiden Wiener Geschäftsleuten ohne Worte, nur mit einem hämischen Grinsen, kommentiert worden war.

      Auf der anderen Seite mochte Edgar Fahrten wie diese. Er war gerne unterwegs, mit einem konkreten Ziel oder halt auch ohne.

      Das, was die Österreicher – er sah sich auch nach so vielen Jahren im Lande und auch mit der Staatsangehörigkeit noch nicht als solcher – euphemistisch »Südautobahn« nannten, war ein Flickenteppich aus Landstraße und Autobahn, aus alter, schlaglöchriger Landstraße und moderner, glatt asphaltierter Rennstrecke. Bis Seeben­stein war die Autobahn bereits fertig, um Graz herum und in Teilen Kärntens nur noch bruchstückhaft. Dann hieß es: Tempo drosseln, damit die Viecher vor lauter Ruckelei nicht durchdrehten. Besonders die kurvenreiche Strecke den Wechsel hoch und hinunter war anstrengend, ging auf die Bremsen und aufs Gemüt. Denn es war auch kalt, saukalt für Anfang April. Es lag sogar noch Schnee da oben, und der feine Nieselregen, der sie seit Wiener Neustadt begleitet hatte, war mittlerweile in einen unangenehmen Schneeregen übergegangen. Edgar hätte gerne Mitgefühl mit den Rindern gehabt, nach dem Motto: »In zwei Tagen habt ihr es schön warm«, aber er wusste, oder besser ahnte, was für ein Schicksal die Rinder erwartete, deswegen unterließ er es. Zum Glück, auch für die Fahrer, kam schon vor Graz wieder die Sonne raus.

      Kurz vor Klagenfurt stieß der zweite Teil ihres Konvois dazu, die glücklichen Rinder von Michels riesigem Kärntner Bauernhof.

      Es war schon dunkel, als die Kolonne bei Unterthörl die italienische Grenze erreichte und sich am Ende einer Schlange von einigen Dutzend Lastwagen einreihte, die auf ihre Abfertigung warteten. Die Fahrer nutzten die Wartezeit, um nach den Tieren zu schauen, Wasser und Futter nachzuschütten und selbst die Toilette aufzusuchen.

      Edgar versuchte vergeblich, über ein Münztelefon Prinz Ahmida zu erreichen, um ihm zu berichten, dass die erste Tagesetappe planmäßig geschafft war.

      Als nach einer Stunde abzusehen war, dass die Grenzabfertigung nicht vorankam, weil die Italiener nachts mit reduziertem Personal arbeiteten, gab Edgar das Signal für alle, auf einen Parkplatz zu fahren und dort zu übernachten. Er selbst wickelte sich im Auto in eine Decke, fand aber wegen der Kakofonie aus brüllenden Rindern, schlagenden Lastwagentüren und laufenden Motoren so gut wie keinen Schlaf. Er träumte dennoch, allerdings beunruhigende Dinge.

      Morgens um 6 Uhr ging es weiter. Eine kurze Katzenwäsche für ihn und die Fahrer, die ebenso gerädert wie er aus ihren Kabinen kletterten.

      Erneutes Einreihen für die Zollabfertigung, diesmal waren sie nach einer Stunde durch. Die Vorarbeit durch das Kanzleramt mit Italien hatte sich gelohnt. Mit Brief und Siegel und allen Papieren für den Export der Rinder von Italien nach Libyen ging es weiter. Edgar stellte noch vor der Weiterfahrt sicher, dass alle Fahrer ausreichend Geld für die Maut eingesteckt hatten. Auf der anderen Seite der Grenze wurden die Straßen noch schlimmer. Baustellen ohne Ende, da die Autostrada A23 gerade großzügig als Teil der Alpe-Adria-Autobahn ausgebaut wurde. Sie schafften mit Ach und Krach noch einen Schnitt von 40 Kilometern in der Stunde.

      »Wenn das so weitergeht, brauchen wie zwei Tage mehr«, stöhnte Edgar, der schneller hätte fahren können, aber den Kontakt zum Konvoi nicht verlieren wollte.

      Endlich gab es freie Fahrt! Die A4 und die A13 nach Bologna waren bereits fertig ausgebaut. Es dämmerte schon, als sie hinter Bologna auf die A14 abbogen. Ihr geplantes Ziel, mindestens bis Rimini zu kommen, war außer Reichweite. Bei Imola befahl Edgar den Halt mit Übernachtung. Die Tiere waren unruhig, was nach Meinung der Fahrer auch an den vielen langen Tunnels gelegen haben mochte.

      Wieder träumte er schlecht.

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