Название: das Fahrrad der ewigen Stille
Автор: hedda fischer
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Триллеры
isbn: 9783734520532
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Hat der junge Benjamin keine Chancen im Leben ?
Doch – er hat sie. Aber er nutzt sie nicht.
Er stellt sich sein Leben aufregender vor. Allerdings kann er über seine Vorstellungen mit niemandem sprechen. Und genau das würde er gerne tun. Er möchte seine Ideen erklären, herausfinden, ob andere dieselben haben, sich aber nicht trauen, sie umzusetzen.
Er kann es. Er traut sich. Er ist besser, er ist unsichtbar, noch nicht gefasst, noch nicht einmal erkannt worden. Er wird weitermachen, da es immer wieder Frauen gibt, die ihn anmachen und ihm letztendlich dieses wahnsinnige Machtgefühl verschaffen, das er braucht.
Der Gedanke, Macht über andere - über Frauen - auszuüben, wird übermächtig. Und er tötet, um nicht verraten zu werden.
Er ist immer allein.
Aber allein fühlt er sich stark.
Er hat gelernt sich durchzusetzen.
hedda fischer
das Fahrradder ewigen Stille
Hedda Fischer, Geburtsjahr 1945, erlebte Kindheit, Schulzeit, Jugend in Berlin. 1988 kehrte sie nach einigen Jahren im Ausland nach Deutschland zurück. Es folgten Arbeitsjahre als Sekretärin in verschiedenen Ingenieurbüros. 2006 Umzug von Berlin nach Heilbronn.
Endlich blieb Zeit zum Schreiben.
Zwei Kriminalromane sind entstanden: „naguanagua“ und „posta mortale … wenn Briefe töten“, außerdem Kurzgeschichten in der Anthologie „Familienbande“.
das Fahrradder ewigen Stille
Alle Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
Personen:
Benjamin Grossmann
ein junger Mann, der sich benachteiligt fühlt und schließlich auf ungewöhnliche Art Macht erlangt ( meint er )
Valentina Grossmann
seine Mutter, die sich durch das Leben kämpft bis sie das große Los zieht
Otto und Laura Grossmann
Bruder und Schwägerin der Mutter, die den jungen Mann schließlich bei sich aufnehmen
Paula Grossmann
die Großmutter, die schlecht zu Fuß ist und sich so ihre Gedanken macht
Moritz und Kai Müller
die unausstehlichen Zwillinge
Noah Wegner
der Freund aus dem Lessing-Gymnasium
Sven und Richard
die Besitzer der Autowerkstatt
Otmar Grisebach
der Trainer
Armin Grützke
der Chef der Eisenwarenhandlung Sommermeyer
Susanne Beil
Kollegin bei der Firma Sommermeyer, fast ein
Mutterersatz
Marianne Kampe
die Rentnerin, die ihm gewogen ist und die einzige, bei
der er sich wohlfühlt
Hauptkommissar Maximilian Ulm
ermittelt wegen der ermordeten Frauen
Hauptkommissar Martin Görner
der zweite Mann, der gerne der Chef geblieben wäre
Hauptkommissar Lutz Winter
übernimmt die Sonderkommission
Clara Heyer
seine Freundin
1 – Vorspann
Hauptkommissar Winter betrachtete den jungen Mann, der ihm - durch einen Tisch getrennt - gegenüber saß. Er seufzte innerlich.
Es ist immer wieder dasselbe, dachte er, ein vernachlässigtes Kind, ein Jugendlicher, der mit der Schule und überhaupt mit dem Leben nicht zurecht kommt, sich in eine Traumwelt begibt, sich weiß Gott was einbildet, Macht-Phantasien entwickelt und sie letztendlich sogar auslebt…
Nur wenige konnten sich aus dieser Spirale befreien. Zu oft hatte er das in seinen langen Dienstjahren miterlebt, es war nachgerade langweilig. Und er hatte keine Lust, mit dem jungen Mann zu diskutieren, sich dessen angeblich gute Beweggründe anzuhören, sich dessen Leben erklären zu lassen. Schon gar nicht zu dieser unchristlichen Zeit.
Am liebsten hätte er jetzt in einem bequemen Sessel gesessen, zurückgelehnt, richtig guten alten Whisky getrunken und eine Zigarre geraucht. Und Clara auf dem dunkelblauen Kissen zu seinen Füßen, nackt, zwischen seinen Beinen an ein Knie gelehnt, so dass er bequem ihren Nacken, ihre Haare oder ihre Brüste streicheln könnte …
Es war inzwischen fast halb drei Uhr morgens. Sie hatten den jungen Mann vor einer guten halben Stunde gefasst, nach wochenlangen Ermittlungen. Kollege Zufall hatte geholfen, wie so oft. Winter holte seine Gedanken zum Wesentlichen zurück. Die Befragung. Heißer Tee wurde gebracht. Der Recorder wurde angestellt. Winter straffte sich.
2 – Benjamin ( 11 Jahre )
Er lehnte halb verdeckt hinter einem Strauch am Zaun und beobachtete die Haustür. Seine Mutter war in der Wohnung, das wusste er, er sah schließlich das Licht, aber sie war vermutlich nicht allein, das wusste er aber nicht mit Sicherheit. Was er mit Sicherheit wusste, war, dass sie demnächst das Haus verlassen müsste, da die Putzkolonne, in der sie momentan arbeitete, Abendschicht hatte. Das hieß: von 18 bis 24 Uhr Büros putzen. Einen anderen Job hatte sie nicht. Schon seit Jahren nicht. Er fragte sich schon gar nicht mehr warum.
Nach einer guten Viertelstunde ging das Licht im Treppenhaus an. Es war um diese Zeit – gegen 17 Uhr – noch recht hell, aber das Treppenhaus war durch die halbhoch mittelgrau gestrichenen Wände immer düster. Unebene Ölfarbe. Die hellen Wände darüber oft mit Graffiti verschönert, auch mit seinen, wenn er denn Geld für einen dicken schwarzen Marker ausgeben konnte. Er schlenderte zur Haustür. Als er sie erreicht hatte, öffnete sie sich, und seine Mutter trat zusammen mit einem Mann aus dem Haus. Er tat so, als ob er gerade eben von der Nachmittagsbetreuung heimgekommen wäre. Dabei war er schon seit Wochen nicht mehr hingegangen.
Seine Mutter begrüßte ihn erfreut. Küsste ihn auf die Wange und strubbelte sein Haar. Das war ein gutes Zeichen, denn das hieß, dass der Mann an ihrer Seite sie gut behandelt СКАЧАТЬ