Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt (Band 1). Erhard Heckmann
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Название: Kreation Vollblut – das Rennpferd eroberte die Welt (Band 1)

Автор: Erhard Heckmann

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Жанр: Биология

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isbn: 9783961450251

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СКАЧАТЬ mit dem Gedanken der Kastration getragen haben soll, weil der Fuchs so klein war. Der Gainsborough-Sohn bedankte sich für diese Unterlassung entsprechend, gewann das Derby und stand auch sechsmal an der Spitze der englischen Stallions.

      H. P. Whitney profitierte ebenfalls von einem Zeitgenossen, denn der Hanover-Sohn Hamburg (1895) war auch durch Maddens Hände gegangen und für Withney, neben Broomstick und Peter Pan, einer der Hauptpfeiler seiner Zucht, die der Sohn C. V. Whitney 1930 übernahm, als der Vater starb. John E. Maddens Triple Crown-Winner Sir Barton hatte diesen ganz großen Triumph schon 1919 eingefahren, und C. V. Whitneys Unternehmen stand 1931 an der Spitze der amerikanischen Gestüte, denn Belmonts Nursery Stud und Maddens Hamburg Place waren als Hauptrivalen bereits aufgelöst. Zur Blutauffrischung nutzte Cornelius Vanderbilt Whitney den aus Frankreich eingeführten englischen Derbysieger Mahmoud als auch zahlreiche fremde Hengste. Und von einem dieser Beschäler, dem Triple Crown-Gewinner Count Fleet, der im Besitz von Mrs. Fannie lief, die ihn auch gezogen hatte, erhielt Whitney Counterpoint. Und dieser, 1948 aus einer Sickle-Tochter gezogene Fuchs, war als Dreijähriger Amerikas „Pferd des Jahres“ 1951.

      Während sich in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auch andere Züchter auf den Weg machten, hatten sich in Deutschland Gestüte wie Schlenderhan, das in den letzten Jahren über den großen Beschäler Monsun verfügte, Graditz, das bereits 1891 mit 250.039 Mark Gewinnsumme die Statistik eindeutig beherrschte, oder Waldfried längst etabliert, und Erlenhof wandelte sich vom Traber- zum Vollblutgestüt. Doch dazu später.

      Jenseits davon waren E. R. Bradley, William Woodward oder Greentree neue Namen, und als sich Colonel Bradley 1906 entschied, seine Pferde selbst zu züchten, war Keenes Gestüt das führende in den Staaten. Zu dessen 1912er Jährlingslot zählte auch Black Tony, der in Bradleys Zucht einer der Eckpfeiler werden sollte, die zwischen 1918 und 1930 vier Kentucky Derby-Sieger hervorbrachte. Die Clayborne Farm der Hankock-Familie galt nach wie vor zu den wichtigsten Zuchtstätten Amerikas, während E. P. Taylors kanadischer Windfields Farm, die heute nicht mehr existiert, der Jahrhundertbeschäler Northern Dancer zu danken war.

      Auch William Woodward, lange Jahre Chairman beim Amerikanischen Jockey Club, war mit der Claiborne Farm verbunden, denn er besaß kein eigenes Land und stationierte seine Stuten zu Claiborne. Dort zog er 1927 den Triple Crown-Sieger Gallant Fox, und von diesem 1932 Omaha, der „die Dreifache“ ebenfalls gewann.

      Für Greentree waren drei verschiedene Besitzer verantwortlich. Den Anfang machte 1920 Mrs. Payne Whitney, deren Twenty Grand 1931 für sie das erste Kentucky-Derby gewann, und sich anschließend auch die Belmont Stakes sicherte. Das gleiche Doppel gelang 1942 auch dem Equipoise-Hengst Shut Out, der die Farben von Helen Hay Whitney trug.

       Vater-Sohn Kombination: Omaha gewann die Dreifache Krone Amerikas 1935, sein Vater Gallant Fox 1930 (Foto: Courtesy of Keeneland Library)

      Im dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts begannen so hochkarätige Namen wie Marcel Boussac, der Aga Khan oder Lord Derby zu dominieren, während in Amerika die gegen Ende des Jahrhunderts zusammengebrochene Calumet Farm das Nonplusultra war, und auch die Phippses erfolgreich agierten. Die Calumet Farm, die William Monroe Wright als Trabergestüt ins Leben rief und sein Sohn Warren zu einem übermächtigen Vollblutimperium formte, ging durch betrügerische Aktivitäten bankrott. Auf dem Land entstand ein neues Gestüt, das den gleichen Namen benutzt, einer Investment-Gesellschaft gehört und an einen Betreiber verpachtet wurde, dessen Pferde jedoch in anderen Farben als den ursprünglichen laufen. Auch die Zucht von Marcel Boussac, dessen Farben 13 Derbysieger trugen (einer davon zu Epsom), und der sechsmal den Prix de l’Arc de Triomphe gewann, ist nicht mehr existent. Sein riesiges Textilimperium geriet in jenen Jahren in finanzielle Schwierigkeiten, und die Insolvenz war nicht mehr aufzuhalten. Von ihm gezogene Pferde wie Pharis, Tourbillon, Djebel oder Corrida – gewaltige Meilensteine in der Geschichte der französischen Zucht – werden sein Andenken jedoch für immer bewahren, und das Blut aus seiner Herde pulsiert heute in der Zucht des Aga Khan ebenfalls weiter.

      Die Geschichte der Earls of Derby und des Stanley House Studs der Familie ist eine lange und begann mit dem 5. Earl of Derby, der dem Sport bereits im 16. Jahrhundert verbunden war. Edward Stanley, 1962 geboren und der 19. Earl of Derby, unterhält nur noch eine kleine Zucht, doch sorgte die 2001 geborene Klassestute Ouija Board (Cape Cross) als Dreibis Fünfjährige im Rennstall mit mehr als sechs Millionen US Dollar Gewinnsumme für Furore. 2011 fohlte sie den Galileo-Sohn Australia, der als Jährling bei Tattersalls im Oktober für 525.000 Guineas in den Besitz des irischen Coolmore Studs wechselte, und als Dreijähriger die Derbys zu England und Irland gewann, als auch rund 2,6 Millionen Euro, ehe er 2015 als Stallion in Irland aufgestellt wurde.

      Die Rennsportgeschichte der Aga Khan-Familie startete im 19. Jahrhundert in Indien, während die Grundlage für die heutige Zucht durch die Ankäufe gelegt wurde, die Sultan Aga Khan III in den 1920er Jahren in England tätigte. Die von Persien nach Indien gekommene Familie hatte bereits seit 1820 in Indien prominente Rennställe, als auch bestes arabisches Blut in deren Boxen. Rennen wurden dort bereits im 18. Jahrhundert gelaufen, und als erster offizieller Nachweis gilt ein Meeting zu Madras aus dem Jahr 1795. Mitte des 19. Jahrhunderts, als die neue Rennbahn Byculia 1856 zu Bombay eröffnet wurde, war auch der Aga Khan I bereits mit 16 Pferden dabei und gewann ein Jahr später mit Shah Rukh zu Mysore den wichtigen Rahjah’s Cup. Als der amtierende Aga Khan 1881 starb, erbte sein ältester Sohn Aqa Ali Shah als Aga Khan II den Titel, doch beendete eine Lungenentzündung dessen Leben schon vier Jahre später. Damit wurde der damals achtjährige Enkel zum Titelaspiranten als Aga Khan III, dessen 1911 geborener Sohn Prinz Aly Khan, 1958 bis 1960 pakistanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York, ebenfalls schöne Rennerfolge erzielte. Der Prinz, der 1949 die amerikanische Schauspielerin Rita Hayworth geheiratet hatte, und dessen ältester Sohn, Karim al-Husseini als Aga Khan IV der heutige religiöse Führer von etwa 20 Millionen ismailitischen Nizariten in 25 Ländern ist, kam bereits 1960 bei einem tödlichen Autounfall ums Leben.

      Zucht und Rennstall des jüngsten Nachfolgers, H. H. Aga Khan IV, sind längst ein weltweiter Begriff. Für ihn gewann Zarkava (2005; Zamindar), in sieben Rennen – fünf davon auf höchstem Gruppenparkett – ungeschlagen, den Prix de l’Arc de Triomphe 2008. Ein Jahr später dominierten die Vertreter dieser Zucht an den beiden „Arc-Meetingstagen“ in sieben Gruppenrennen, von denen fünf den Status „Eins“ trugen. Nur der Arc-Sieger selbst, Sea The Stars, gehörte nicht dem Aga Khan, doch hielt er anschließend auf seinem irischen Gestüt als Beschäler Einzug. Bis 2016 trug auch der Epsom Derby-Sieger fünfmal die berühmten grün-roten Farben für den Aga Khan IV ins Ziel. Einmal mehr war er in dieser Zeit auch im Irish Derby erfolgreich, und im Prix du Jockey Club, dem Französischen Derby, standen bis dahin sechs Erfolge zu Buche. In England legte der von Michael Stoute in Newmarket trainierte Great Nephew-Sohn Shergar 1981 bei seinem Derbysieg einen Zehn-Längen-Rekord hin, gewann auch das irische Pendant, wurde als Deckhengst für zehn Millionen Pfund syndikatisiert und, im Februar 1983, in Irland aus dem Gestüt gekidnapt. Seither fehlt von ihm jede Spur. Für die hypologische Nachfolge in der Familie ist auch schon gesorgt, denn der Tochter, H. H. Prinzessin Zahra Aga Khan, wird nachgesagt, dass sie längst außergewöhnlich gute Vollblutkenntnisse besitzt.

      Etwas später als der Großvater dieses religiösen Führers, des Aga Khan III, stiegen die Geschwister Mrs. Henry Carnegie Phipps und deren Bruder Ogden Mills in den Rennsport ein, als sie 1926 von ihrem Freund und Nachbar zu Long Island, Harry Payne Whitney, zehn Jährlinge für ihren Wheatley Stable genannten Rennstall erwarben. Was später in die Zucht ging, genoss Gastrecht auf der Claiborne Farm. Zu den besten Pferden, die die „Phippses“ zogen, gehören so bekannte Namen wie Seabiscuit (1933), der spätere achtfache Champion-Beschäler Bold Ruler (1954), dessen Söhne Bold Bidder (1962) und What A Pleasure (1965), oder der zwei Jahre ältere Tom Fool-Hengst Buckpasser.

      Neben einigen der alten, etablierten Zuchten – Aga Khan, Lord Derby, Gainesway Farm oder die Royal Studs sind СКАЧАТЬ