Название: Projekt Null
Автор: Teja Bernardy
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783960087526
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Gewiß, vieles von dem, was Ratzinger und Küng publizieren, ist richtig. Gewiß haben vieles davon andere längst gedacht, gesagt, geschrieben, veröffentlicht. Gewiß ist vieles falsch von dem, was Küng und Ratzinger veröffentlichen. Darüber gibt es nichts zu sagen. Gewiß ist alles, was sie über Gott sagen und schreiben, so unterschiedlich es sein mag, ungewiß. Wo Joseph Ratzinger mit absolutem Anspruch auf Schriftexegese als Benedikt XVI. unfehlbar scheitert, emeritiert, irrt Küng über seine Rehabilitation aus seinem Wirken nach dem Entzug der Missio canonica. Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden beinhaltet die Russellsche Antinomie, umfaßt Joseph Ratzinger und Hans Küng in sich. Dabei sind Ratzinger und Küng methodisch Brüder im Geiste, geraten doch ihre Darlegungen zur Existenz Gottes und zur Existenzberechtigung ihrer katholischen Kirche in den sogenannten infiniten Regreß, also in die Endlosschleife des Begründungsprozesses, der immer neue Begründung abruft, von dort gleich über die Behauptungen zu den Glaubensphänomen zum Zirkelschluß, oder sie brechen das Begründungsverfahren willkürlich am Punkt ihres Beliebens ab. Willkommen beim Dogma! So sind sie Gefangene dessen, was in allen Wissenschaften Bias heißt: Einseitige, aus der Perspektive der eigenen Religion und laut bekennend praktizierten Konfession befangene Grundhaltung und Sichtweise. In kognitiver Verzerrung gipfelt beider Theologie und endet im Spekulativen. Spekulatius für die Gläubigen. Spektakel für die Massen. Unbekömmlich der Vernunft. Woher also soll er kommen, der Religionsfriede, wenn nicht einmal die führenden katholischen Theologen ihn kennen wollen? Nun stehen sie da, zwei Siebengescheite am Abend ihres Lebens, wissen so viel, wie Bouvard und Pécuchet in aller Vergeblichkeit. Gelehrtes Christentum ist leeres Christentum. Was ihnen bleibt, den unbelehrbaren Kontrahenten? Ihre unverbrüchliche Feindschaft und eifrige Vorbereitungen für die Herstellung eines von beiden auf beiden Seiten zu nutzenden Doppelbeichtstuhls. Flaubert wäre zufrieden. Marie von Ebner Eschenbach und ihre Freiherrn zu Gemperlein wären zufrieden, Miguel de Cervantes wäre zufrieden, die Windmühlen auch, sogar Monsieur Jakob. Und ich erst! Wüßte Gott aber nur halb so viel von Theologie, wie Joseph Ratzinger oder Hans Küng, GOTT würde angesichts der Umwertung allen Göttlichens, der Umwertung des menschlichen Allzumenschlichen sofort zurücktreten! Natürlich würden Ratzinger und Küng seinen Rücktritt niemals annehmen.
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