Название: Tod auf der Massagebank
Автор: Joachim Bräunig
Издательство: Автор
Жанр: Триллеры
isbn: 9783961456765
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Die Anwesenden blickten gebannt auf Werner und waren sich jetzt sicher, dass er für seine Frau eine weitere Überraschung geangelt hatte. Das Paket war nicht besonders groß und er lief damit auf Julia zu und bat sie: „Würdest du das Paket bitte für mich öffnen?“
Julia war völlig überrascht und schaute ihren Mann mit großen fragenden Augen an. Dann ergriff sie das Paket, welches in Silberpapier eingewickelt war. Sie schaute noch immer fragend Werner an, der mit einem Lächeln sagte: „Das Paket haben mir die Fische übergeben.“
Julia entfernte das Papier und hielt ein Schmuckkästchen in der Hand. Sie war von dem ganzen Geschehen dermaßen überrascht, dass ihre Finger zitterten und sie immer wieder zu Werner schaute. Schließlich gelang es ihr, das Kästchen zu öffnen, und der Inhalt versetzte sie in völliges erstaunen und nahm ihr fast den Atem. In dem Schmuckkästchen befand sich ein sehr wertvoller goldener Diamantring. Der große Diamant war in der Fassung von mehreren kleinen Diamanten umgeben. Julia starrte auf den Ring und suchte nach Worten, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, aber ihr fehlten anfangs die Worte. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und ihr standen die Tränen in den Augen. Sie hatte schon immer viel Wert auf ihr Äußeres gelegt und sich Schmuck zugelegt, aber stets darauf geachtet, dass es finanziell in ihren Rahmen passte. Dieser Ring übertraf jedoch all ihre Wertvorstellungen. Die Freunde drängten Julia nicht, sondern hatten die Situation schnell begriffen und ließen ihr die erforderliche Zeit, ihr Glück zu begreifen.
Nach einiger Zeit sagte Julia, mit fast tonlosen Worten: „Du bist verrückt“, und starrte Werner an.
„Ich hoffe, dass ich dir eine kleine Freude bereiten kann.“
„Das ist der Wahnsinn.“
„Ich weiß, dass du gern Schmuck trägst, aber immer auf den Preis achtest.“
„Ich kann es kaum fassen.“
„Der Ring soll ein kleines Dankeschön für unsere gemeinsamen Jahre und deine große Aufopferung für unsere ganze Familie sein“, sagte Werner mit freudiger Stimme.
„Damit habe ich niemals gerechnet.“
„Dann habe ich es richtig gemacht“, strahlte Werner.
Plötzlich sprang Julia von ihrem Stuhl hoch, rannte auf ihren Ehemann zu und drückte ihn ganz fest an sich, wobei sie die Tränen nur mühsam verbergen konnte.
„Vielen, vielen Dank. Du bist ein wahrer Schatz und meine ewige Liebe“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte Werner.
„Jetzt wird alles gut“, hauchte Julia.
Werner schaute etwas verdutzt und sagte: „Was meinst du?“
„Jeder kann ein kleines Geheimnis haben“, entgegnete Julia.
„Du sprichst in Rätseln.“
„Lass uns den Tag genießen und noch viele schöne gemeinsame Jahre“, lächelte sie Werner an, der noch immer, angesichts dieser rätselhaften Bemerkung von Julia, welche die Gäste nicht mitbekommen hatten, leicht irritiert wirkte, dies sich jedoch vor den Gästen nicht anmerken lassen wollte.
Zu späterer Stunde erhob sich Werner Geisler und sagte zu den Gästen: „Wir müssen jetzt aufbrechen, ansonsten verpassen wir die große Feier meiner Frau.“
„Welche Feier meinst du nun schon wieder?“, fragte Erhard.
„Wir fahren jetzt zurück nach Wendisch Rietz und ich bitte euch alle mit mir und meiner Gattin den schönen Tag im ‚Hotel am Hafen‘ ausklingen zu lassen. Ich hoffe, ihr gebt uns die Ehre.“
„Das Feiern nimmt ja heute überhaupt kein Ende“, warf Lucy ein.
Die Rückfahrt dauerte etwas länger, sodass die Geburtstagsgäste mit leichter Verspätung im Hotel „Seeblick 4“, wo bereits alles vorbereitet war und noch weitere Freunde und Bekannte warteten, eintrafen. Das Hotel war Anfang des Jahres 2000 umgebaut und von Grund auf renoviert worden.
Der Gastraum war für die Feier geschmückt und über der langen Tafel war in goldener Schrift eine 50 befestigt worden. Die Feierlichkeiten zogen sich bis in die späten Nachtstunden, sodass Werner und Julia Geisler, gemeinsam mit ihren Töchtern, erst in den frühen Morgenstunden in ihrem Wohnhaus eintrafen. Eigentlich wollten sie zu Bett gehen, aber alle waren von der Feier sehr aufgewühlt, sodass sie keine Ruhe fanden und beschlossen, einen gemeinsamen Waldspaziergang zu machen.
2
Der nächtliche Regen hatte nach wochenlanger Trockenheit die Straßen sauber gespült und die Stadt Brandenburg wirkte wie aus einem Traum erwacht. Die Blätter der Bäume konnten durch das erfrischende Nass wieder frei atmen und erstrahlenden in einem saftigen Grün. Auch die Vögel schienen den Regen zu begrüßen und schwirrten munter durch die Luft und waren auf Nahrungssuche für ihren geschlüpften Nachwuchs. Die Luft hatte sich leicht abgekühlt, wirkte jedoch immer noch angenehm warm und nicht, wie in den letzten Tagen, drückend schwül. Den Menschen war die erfrischende Abkühlung sehr willkommen, denn sie konnten bei angenehmen sommerlichen Temperaturen leicht bekleidet ihre Einkäufe und sonstige Wege erledigen.
Die Mitarbeiter der Mordkommission Brandenburg hatten sich für diesen Tag festlich gekleidet und es herrschte eine gewisse Anspannung, da der heutige Tag für sie etwas Besonderes bedeutete. An diesem Mittwochvormittag fand die Verabschiedung von Jana Schubert statt, welche auf Grund ihrer bevorstehenden Vermählung mit Philipp Schroeder nach Berlin umzog und damit ihren Dienst in Brandenburg beendete. Alle Mitarbeiter, mit denen Jana Schubert in den letzten Jahren gemeinsam ihren Dienst versehen hatte, waren zu einem kleinen Imbiss und zu ihrer feierlichen Verabschiedung in den Konferenzraum eingeladen worden und waren dieser Einladung gern gefolgt, auch der zukünftige Ehemann war erschienen. In der Mitte des Konferenzraumes war eine Tafel mit kleinen Snacks und Getränken aufgebaut worden und die von Jana eingeladenen Gäste waren bereits alle im Raum versammelt. Hauptkommissar Klaus Ullmann bat die Versammelten um Aufmerksamkeit und wollte mit einer kleinen von ihm vorbereiteten Rede ansetzen, als sich die Tür zum Konferenzraum öffnete und zur allgemeinen Überraschung der Anwesenden der Polizeipräsident von Brandenburg den Raum betrat. Die Anwesenden, einschließlich Jana Schubert, waren überrascht und schauten verwundert zum Präsidenten, der nicht lange zögerte und sofort das Wort ergriff.
„Liebe Frau Schubert“, begann er seine Ausführungen und schaute lächelnd in die Runde, „ich möchte heute diese Zusammenkunft nutzen und Ihnen für Ihre langjährige gute Arbeit meinen Dank aussprechen und Ihnen für ihre weitere berufliche Laufbahn alles Gute wünschen. Ich musste Ihrer Entscheidung zur Versetzung nach Berlin schweren Herzens zustimmen, habe aber vollstes Verständnis dafür. Leider verlieren wir mit Ihnen eine sehr gute Mitarbeiterin, welche sich im zurückliegenden Zeitraum zu einer hervorragenden Kriminalistin entwickelt hat. Unsere Berliner Kollegen können sich über Ihren Zugang freuen und nach meiner Recherche sowie Rücksprache mit Ihren zukünftigen Vorgesetzten, wartet ein umfangreiches СКАЧАТЬ