Hotel der Alten. Regina Page
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Название: Hotel der Alten

Автор: Regina Page

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783957446152

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СКАЧАТЬ friert Gerlinde wie damals, sie hat das Hungergefühl von damals, alles ist wie damals.

      Sie zieht die Bettdecke an sich, kuschelt sich hinein. Die Kälte spürt sie bis hin zum Nacken. Sie zittert. Im Traum suchte sie ihre Mutter, die sie nicht finden konnte. Gerlinde versuchte, im Traum nach ihr zu greifen, wollte die Mutter an die Hand nehmen. Sie griff ins Leere. „Wo ist meine Mutter?“, rief sie und lief im Traum dem Leiterwagen hinterher. Überall sah sie wie damals den Schmutz.

      „Wo ist meine Mutter?“ Sie drückte ihre Hände wieder fest an ihre Augen. „Wo bin ich?“, schrie sie.

      Von ihrer eigenen Stimme aufgeweckt, drückt sie ihre Hände noch fester ans Gesicht.

      Halbwach will sie sich in den Traum zurückwagen, um die Mutter zu suchen. Die Augen hält sie weiter geschlossen. Sie findet die Mutter nirgends. Gerlinde erschrickt, sie kommt nicht zurück in ihren Traum. Die Tränen laufen ihr über die Wangen.

      Die Hände noch vor ihren Augen festgedrückt, hat sie das Klopfen an ihrer Tür überhört.

      Die Schwester zieht den Vorhang vom Fenster an die Seite.

      „Guten Morgen, Frau Gerlinde“, grüßt sie und verschwindet wieder aus ihrem Zimmer.

      Gerlinde ist zurück in der Realität. Sie bemerkt es im Halbschlaf. Sie spürt den Schmerz von Einsamkeit und wo sie sich befindet. Sie wollte bis zum Lebensende auf ihrem Hof bleiben.

      Sie zieht sich die Bettdecke enger um ihren Körper und fühlt sich einsam wie nie …!

      Wann haben wir uns damals nur getrennt? Gerlinde wird nachdenklich, sie kann sich nicht mehr daran erinnern.

      Wieder denkt sie an die Mutter. Sie will nicht zum Frühstück. Sie will weiter nach dem Grund suchen. Sie hat keinen Anhaltspunkt Wo ist sie nur geblieben, die Mutter? Gerlinde hat auch kein Bild von ihr in ihrem Kopf. Wie sah sie nur aus?

      Eingemummelt in der Bettdecke legt sie sich zurück in ihr Bett, streckt ihre Beine aus und versucht sich an das Gesicht ihrer Mutter zu erinnern. „Ich will zurück in meinem Traum.“

      Doch es ist sie, sie selbst ist es, die sie mit geschlossenen Augen vor sich sieht. „Aber wo ist meine Mutter damals nur geblieben?“, flüstert sie vor sich hin und fällt vor Erschöpfung wieder in den Schlaf. Zur Mittagszeit werde ich mich anziehen und in den Speisesaal gehen, denkt sie, als sie sich die Bettdecke über den Kopf zieht.

      Für Gespräche am Tisch ist sie allerdings nicht bereit. Obwohl Hilde sich mit sehr viel Mühe und Empathie um sie bemüht, um sie als Freundin zu gewinnen, dreht sie ihren Kopf in eine andere Richtung und weicht ihr somit aus.

      „Dann eben nicht“, meint Hilde und sieht sie lauernd an. Irgendetwas geht in ihr vor, denkt sie und lässt sie in ihrer Welt. Werde ihr eine Salbe für die Hände besorgen, überlegt Hilde in diesem Augenblick und geht in die Eingangshalle, um sich in ihren Sessel zu begeben. Dort will sie dem Direktor auflauern, um nach einer Salbe für Gerlinde zu fragen.

       Annäherung

      Die Neuen sind schon auf dem Weg in den Speisesaal.

      Mit hocherhobenem Haupt betritt Gisela den Raum, sieht sich um …

      Die Schwester der Abteilung ist noch nicht mit der Begrüßung der anderen Neuankömmlinge fertig, da wird sie schon von Gisela unterbrochen. „Zeigen Sie mir meinen Platz.“

      „Was möchten Sie speisen, wir haben zwei Gerichte.“

      Gisela: „Bringen Sie mir die Brühe, die Sie da in dem Container haben, das reicht mir.“ Sie stellt ihren Gehwagen neben sich, knickt ihn zusammen und setzt sich kerzengerade auf den Stuhl, während Ingeborg erst mal darauf besteht, eine Tasse Kaffee zu trinken.

      Hilde kommt mit einer Handsalbe zurück und erschreckt sich, als sie sieht, dass die Neuen schon am Tisch sitzen. Links von ihrem Platz sitzt die Frau im grauen Kostüm.

      „Hallo“, sagt Hilde zu ihr. Es ist eine kurze Begrüßung. Sie setzt sich an ihren Platz.

      Gisela gibt ihr die Hand. „Ich bin Gisela.“

      Hilde fällt ein Stein vom Herzen. Die spricht ja sogar mit mir, die feine Tante, geht es ihr durch den Kopf.

      Weiter als bis zu der kurzen Begrüßung sind sie nicht gekommen. Hilde sieht zu Ingeborg, die auf ihr Essen wartet, sieht danach zu Gerlinde, die sie mit schläfrigen Augen ansieht. Sie gibt sich einen Schubs.

      „Ich bin Hilde“, sagt sie und gibt den beiden Neuen zur Begrüßung die Hand.

      Gerlinde, die sich noch nicht zurechtfindet, versucht ihre Augen zu öffnen, was ihr nicht gelingt. Hilde hat gerade vom Braten ein mundgerechtes Stück geschnitten, da passiert es. Der Kopf von Gerlinde knallt mit Wucht auf ihren Teller, direkt auf den unberührten Schweinebraten.

      Sie hebt ihren Kopf, sieht in die Runde. Hilde wischt ihr das Gesicht sauber und isst ihr Stück Braten, welches sich noch an der Gabel befindet. Unbemerkt angesichts dieses Vorfalls gehen die beiden Damen ihrer Gewohnheit nach.

      Ingeborg schiebt die leere Kaffeetasse an die Seite. „So, jetzt kann ich etwas essen.“ Sie signalisiert der Küchenfrau, dass sie jetzt ihr Essen gern hätte. „Es ist ja Mittagszeit“, bemerkt sie.

      Die vier essen stumm ihre Mahlzeit. Hilde sieht rüber zu ihrer Nachbarin und stellt fest, dass Gisela noch das graue Kostüm trägt, worin sie aus dem Auto gestiegen war. Eine gewisse Strenge geht von ihr aus. Hilde empfindet aber, dass etwas von Missachtung von ihr ausgeht.

      Sie findet sie etwas zu barsch in ihrer Art, will aber abwarten. Sie sieht, wie sie unruhig hin und her sieht. Unbehagen stellt sich am Tisch ein. Gisela winkt der Schwester zu, die an der Tür steht, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung sei. Hilde achtet darauf, dass Gerlinde ihren Kopf aufrecht hält.

      „Sind meine Sachen schon angekommen?“, fragt Gisela. „Kann ich Ihnen nicht sagen, werde den Hausmeister sofort danach fragen“, meint die Schwester.

      „Ich brauche meine Unterlagen, meine Bücher und das Regal.“ Sie ruft der Schwester zu: „Wie lange soll ich auf meine Sachen warten?“ Sie steht auf und nickt ihren Tischnachbarinnen mit einem stillen Gruß zu.

      Die Brühe hat sie eilig gegessen. „Einen guten Tag wünsche ich den Damen.“ Schnurstracks will sie den Speiseraum verlassen, geht aber ohne ihren Rollator in den Flur.

      Eine Pflegerin läuft ihr hinterher. „Sie haben Ihren Gehwagen stehen lassen.“

      Gisela sieht sie giftig an, als hätte diese Frau Schuld daran, dass sie so ein „Ding“, wie sie es nennt, mit sich herumschleppen muss. Schnurstracks läuft sie mit dem Gehwagen den Flur entlang. Etwas mürrisch geht sie zu ihrer neuen Bleibe.

      Ihre Möbel stehen schon an der richtigen Stelle, nur den Sessel schiebt sie mit Schwung in die Zimmerecke, dahin, wo die Stehlampe steht. Die Toilettenartikel bringt sie in das kleine Duschbad. Für sie muss alles parat am Waschbecken stehen. Selbst für den Hustensaft, in einer braunen Flasche, macht sie Platz und ordnet alles so an, wie sie es gewohnt ist „Zu wenig Platz hier“, flucht sie laut. Gisela steht vor dem Regal mit den Büchern, sortiert die Bücher mit ihrer ungestümen Art in die richtige Reihenfolge. СКАЧАТЬ