Ponton-Kids 2: Jonas, Kalle und Piraten. Siegrid Graunke Gruel
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Название: Ponton-Kids 2: Jonas, Kalle und Piraten

Автор: Siegrid Graunke Gruel

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783960085706

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СКАЧАТЬ mal, – warte mal, Kalle.“

      Jetzt hörte er nur noch Geräusche und Gerede im Hintergrund und das Zuknallen einer Tür.

      „So, ich bin wieder dran, – ‘tschuldige, meine Mutter. Das ist ja super, dass du mal wieder von dir hören lässt.“

      „Ja, was denn sonst. Du sach’ mal, ich will ma’ wissen, wann du wieder raus kommst, – mit Julia. Jonas wartet auch schon auf sie“, sagt Kalle und muss husten, denn lügen kann er nicht besonders gut. Nach einem Moment der Stille, hört er sie sagen, „sach mal Kalle, bist du vielleicht besoffen oder so? Julia ist doch jetzt mit Jonas zusammen und …“

      „Ja a“, unterbricht er sie lieber doch – sicherheitshalber, „weiß ich doch, – sollte bloß n Witz sein …“

      „So? – Sehr komisch“, sagt Karin unbeeindruckt, „Dann lass mich mal eben mit Julia sprechen.“

      „Die is’ nich da, – is’ mit Jonas die Szene unsicher machen“, fügt er noch hinzu. „Aber komm trotzdem raus. Ich vermiss dich.“

      Und das stimmte sogar. Noch nie hatte ihm eine Stimme in der Einsamkeit so gut getan, wie Karins.

      „Moment …“, sagt Karin. „Dieses Wochenende geht gar nicht, – schon verplant. Nächstes?“

      „Klar, – geht auch“, sagt Kalle.

      „Gut, du musst mich aber auf jeden Fall vom Bahnhof abholen. Ich ruf dann noch mal an, tschü hüß“, sagt Karin fröhlich und legt auf.

      ‘Na, wenigstens das’, denkt Kalle einigermaßen beruhigt. Na – dann!

      Sie verabredeten sich in der nächsten Woche, im Bahnhofsrestaurant Stade.

      Da hatte sich Karin ja schon mal kurz aufgehalten, mit Julia, – als sie das erste Mal zu Jonas und Kalle mit raus gefahren war. Das war im März gewesen, und jetzt war schon Oktober. Seit sie und Julia nicht mehr in die Schule gingen und Karin eine Lehre als Friseurin machte, hatten sie sich noch nicht wieder gesehen. Und jetzt, wo Karin allein vor ihrem Kaffee sitzt, kommt es ihr so vor, als wäre alles schon viel länger her gewesen. ‘Mensch, wann kommt denn dieser Kalle endlich mal?! Sollte sie hier vielleicht versauern …?’

      Sie bestellt sich noch einen Campari Soda, um etwas in Stimmung zu kommen, denn sie ist jetzt schon ziemlich sauer auf Kalle. Um neunzehn Uhr waren sie verabredet, aber die Bahnhofsuhr zeigt schon zwanzig nach sieben an. Musik, über ihren MP3 Player, hatte sie auch schon die ganze Fahrt über, mehr als genug auf den Ohren gehabt …

      Endlich geht die Tür auf und Kalle stapft wie ein ‘Bandido’ in den alten Bahnhofssaal. Er ist, wie immer, etwas schlampig gekleidet und nicht besonders sauber.

      „Und? Ist es jetzt vielleicht sieben?“, sagt Karin, als er sich schwerfällig auf den Stuhl neben sie fallen lässt. „Mm, – tut mir leid. Is’ später geworden. Was trinkst du denn da?“, kommentiert Kalle bloß und grinst sie dabei an.

      Kann man sich das vorstellen?

      „Viertel vor acht, – was?! Und ich sitz’ immer noch hier rum?!“, schreit Karin kurz auf, als ihr Blick wieder auf die Bahnhofsuhr fällt. Sie hatte inzwischen mit ihrer Cousine gesimst und deshalb gar nicht gemerkt, dass es schon so spät war.

      „Na, da hast du aber Glück, mein Lieber. Normalerweise wär’ ich längst wieder weg“, fügt sie noch etwas böse hinzu.

      „Tut mir leit, hab ich schon gesagt. Was trinkst du denn da? Kann ich auch so einen haben?“, gibt Kalle ihr aber nur, als eine Art Antwort, zurück.

      ‘ … Das fehlte noch, dass ihm ein Mädel Vorschriften macht.’

      Doch als Karins Miene immer noch finster bleibt und sie ihn weiterhin anstarrt, als wäre er ihr eine Erklärung schuldig, sagt er noch gereizt dazu, „Mann! Auf der Straße steh’n überall Blitzer. Bleib ma’ cool Mädel.“

      „So, so; also das hättest du auch gleich sagen können“, bemerkt Karin dazu und etwas lauter zu dem Kellner, der gerade an ihrem Tisch vorbeieilt, „bitte noch zweimal Camparie Soda!“ Jetzt muss sie plötzlich lachen. ‘Blitzer! Als ob Kalle mit seinem Miniroller Geschwindigkeitsgrenzen überschreiten könnte!’

      Aber wahrscheinlich kannte sie da Kalle nicht gut genug.

      Als die Getränke mit einem Mal auf dem Tisch kommen, richt Kalle einmal misstrauisch daran und kippt seins dann mit einem Schluck runter.

      „Getränk is’ was anderes“, sagt er und verzieht das Gesicht schmerzhaft.

      „Lass uns woanders hingeh’n, Mädel.“

      „Klar, sehr gerne. Wo is’ denn hier im Kaff wirklich was los?“, sagt Karin und zieht sich schon ihre Jacke über.

      „Bootsluke“, sagte Kalle. „Bezahl mal mit, … für mich. Kohle hab ich jetz’ noch nich’, krieg ich später erst. Kann’s auslegen?“

      „Was?“-

      Jetzt erklärt Kalle umständlich, dass er bloß heute kein Geld habe, weil er, erst morgen, Kohle von seinem Kollegen Friedhelm bekäme und fragt gleichzeitig noch mal nach, ob das jetzt etwa ein Problem wär.

      ‘Na, – nicht unbedingt, bloß erstmal raus hier! Bootsluke? … Also endlich mal was Neues!’

      In der Bootsluke ist es laut, heiß und voll mit verschwitzten Leuten.

      Bis Karin und Kalle einen freien Platz an der Bar einnehmen können, müssen sie noch eine Weile rum stehen, und abwarten bis endlich mal jemand auf die Tanzfläche geht. Jedenfalls spekulierte Kalle darauf, und tatsächlich, kaum dass nervige, noch lautere Technomucke ertönt, wird gleich die halbe Vorderfront an der Bar frei. Sie bestellen sich Bier und Baccardi Cola, – und Karin muss erstmal die Toilette aufsuchen, um sich neu überzuschminken. „Bin gleich wieder bei dir Kallebär“, schreit sie laut in sein Ohr, denn Kalle ist kräftig, und stark wie ein Bär. „Jo u“, sagt Kalle, trinkt sein Bier mit großen Zügen aus, und bestellt sich gleich noch eins. ‘ … Na, das kann ja wieder teuer werden’, denkt Karin, und verschwindet schnell in dem dunklen schmalen Gang, wo anscheinend die Toiletten sind. Als sie die Klinke von den Damentoiletten gerade runterdrückt, und immer noch im Dunklen steht, hört sie hinter sich jemanden ankommen.

      „Man muss das Licht hier selber an, und wieder ausmachen“, sagt dann eine nette Mädchenstimme, und klick, klick, flackert gleich darauf grelles Licht durch den Raum. „Wegen der Stromkosten, und dem Energiesparen“, sagt sie noch erklärend und fügt hinzu, „find ich ne gute Idee übrigens.“

      „Das muss man wissen“, sagt Karin und platziert ihre Tasche auf dem Waschtisch, „sonst wär’ ich bestimmt gleich zur Bedienung gerannt.“

      Sie kämmen sich beide und machen sich frisch zurecht. Und als Karin dann im offenem Deckelinlett der Tasche des Mädchens ein Foto erspäht, auf d em, neben dem Gesicht des Mädchen –, Julia … zu erkennen ist, ruft sie völlig verblüfft aus, „was?! Du kennst Julia!?“ Das Mädchen guckt etwas argwöhnisch zur Seite. „Wenn’s kein Verbrechen ist, – ja“, sagt sie. „Sie ist meine beste Freundin, wieso o?“

      „Na, СКАЧАТЬ