Amateure. Katherine V. Forrest
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Amateure - Katherine V. Forrest страница 4

Название: Amateure

Автор: Katherine V. Forrest

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783867549844

isbn:

СКАЧАТЬ ihre Stühle anwärmen konnten.

      Das Becker-Gebäude war 18 Stockwerke hoch, es hatte kleine Fenster zwischen weißem und grauem Mauerwerk und nahm die Hälfte eines kleineren Häuserblocks ein. Von bestimmten Blickwinkeln aus wirkte die Struktur pockennarbig. Nebenan befand sich ein niedriges Gebäude mit marineblauen und weißen Stuckverzierungen, in dem hauptsächlich Arztpraxen untergebracht waren. Auf der anderen Straßenseite verriet ein verblasstes Schild, dass es sich bei dem sandsteinfarbenen Gebäude, von dessen Vorderfront die Farbe abblätterte, um eine Fachschule für Computerprogrammierer handelte.

      Kate ging die Zufahrt zur Tiefgarage des Becker-Gebäudes entlang, vorbei an einem Spruchband mit der Aufschrift Die monatlichen Parkgebühren sind jetzt fällig. Ein Parkwächter in einem blauen Uniformhemd mit Streifen an den Ärmeln und einer farblich nicht dazu passenden hellbraunen Hose ignorierte sie. Kate ging zu einer Treppe hinüber, sah hinunter und zählte drei Stockwerke. Von der Tiefgarage aus konnte man das Gebäude nur über die Treppe und durch die Tür zur Eingangshalle betreten. Sie nahm ein Notizbuch aus ihrer Schultertasche, zog den daran festgehakten Kugelschreiber heraus und machte sich kurze Notizen.

      Was für eine Kontrolle, dachte sie. Ein Parkwächter, der nicht einmal aufsieht, wenn überall Streifenwagen geparkt sind und in einem Mordfall ermittelt wird. Überhaupt keine Sicherheit. Wenn ich für das Parken im Becker-Gebäude bezahlen müsste, würde ich lieber mein Glück drüben in der Merlin Street versuchen.

      Sie versuchte, die Tür zu öffnen. Es war kein Schlüssel nötig, um in die Eingangshalle zu kommen. Sie nickte Hansen zu, der phlegmatisch neben den abgesperrten Fahrstühlen stand und bei ihrem Anblick mürrisch dreinsah. Der Fußboden der Eingangshalle war mit den kleinen, unebenen Mosaiksteinen gefliest, die sie so verabscheute. Die Steinchen bohrten sich durch ihre dünnen Sohlen.

      Das Pult der Wachleute, ein niedriger, schlichter Schreibtisch, war unbesetzt. Sie ging um ihn herum. Es gab keine Monitore, aber in Schulterhöhe hing ein roter Telefonhörer, darüber leuchtete eine rote Glühbirne, offensichtlich ein Notrufsignal. Sie öffnete vier Schubfächer des Pultes, eins nach dem anderen. In der oberen Schublade waren Schokoladenriegel, Kaugummi, Pfefferminzbonbons und kleine Tüten Kartoffelchips. Eine unverbesserliche Naschkatze, oder ein armer Teufel, der versucht, sich das Rauchen abzugewöhnen, vermutete sie. Das nächste Schubfach enthielt Bücher – drei Romane von Wambaugh und Verdammt in alle Ewigkeit. In der nächsten Schublade waren weitere Taschenbücher, alle von Harold Robbins, ein halbes Dutzend zerlesener Hustler-Hefte und ein Buch, das sie in die Hand nahm und nach einem Blick auf den grausigen Umschlag wieder fallen ließ.

      »Einer von diesen Typen ist ein hochkarätiger Kretin«, murmelte sie.

      Drei Männer in Nadelstreifenanzügen betraten die Halle durch die Tiefgarage, sahen Hansen an und blickten dann starr auf sie. Sie beachtete sie nicht. Nach kurzer Verhandlung gewährte Hansen den Männern Zutritt zu den Fahrstühlen.

      Im untersten Schubfach fand sie ein Besucherbuch. Sie schloss aus den Eintragungen mehrerer Tage, dass die Wachleute die in das Gebäude kommenden Personen an Wochenenden, vor 7.00 Uhr und nach 19.00 Uhr überprüften. Sie schlug das Buch beim heutigen Datum auf, dem 8. Februar. In durch Linien unterteilte Spalten mussten die Besucher des Gebäudes ihren in Druckbuchstaben geschriebenen Namen, ihre Unterschrift, Datum und Uhrzeit eintragen, sowie später die Zeit, zu der sie das Gebäude wieder verließen. Es gab bereits zwölf Eintragungen für den heutigen Tag, die erste um 5.45 Uhr, aber erst eine Eintragung für den 16. Stock, eine verschnörkelte Unterschrift. Geduldig zeichnete sie sie mit dem Finger nach – Fergus Parker. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seinen Namen wie verlangt in Druckbuchstaben zu schreiben. Fergus Parker hatte das Gebäude um 6.53 Uhr betreten. Sie prüfte, inwieweit die Wachleute von ihrem Platz aus die Halle überblicken konnten. Die Sicht auf die drei Fahrstühle und auf die beiden einzigen Ausgänge – die Tür zur Tiefgarage und die beiden gläsernen Doppeltüren, die auf den Olympic Boulevard hinausgingen – war unbehindert. Sie ließ das Hauptbuch auf dem Pult liegen, stand auf und ging, mit einem bösen Blick auf den Mosaikfußboden, um die Ecke herum zu der Firma, die sich wie die Eingangshalle im Erdgeschoss befand. Blasse Goldbuchstaben auf kostbar glänzenden Türen aus Walnussholz verkündeten:

      Contemporary Life Insurance, Inc.

      Geschäftszeiten Mo. – Sa., 9 – 18 Uhr

      »Ralph«, sagte Kate, als sie zu den Fahrstühlen zurückkam, »kannst du mir eine Erklärung dafür geben, warum ein Beweisstück, das die Ankunftszeit des Opfers in diesem Gebäude feststellt, bisher von niemandem zur Kenntnis genommen worden ist?« Mit einer knappen Geste wies sie auf das auf dem Pult liegende Hauptbuch.

      Hansen schüttelte unglücklich den Kopf. Kate betrat einen der Fahrstühle. Hansen steckte den Schlüssel ins Schloss, um den 16. Stock freizugeben, und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung.

      Pete Johnson war dabei, auf Millimeterpapier eine Skizze der Vorhalle anzufertigen. Sie nickte ihm zu, während sie sich genau umsah, ohne aber die Inneneinrichtung zu beachten. Sie schätzte die Entfernung von den Türen zu den Fahrstühlen. Ihr fiel auf, dass es keine Treppe gab. Eine der Doppeltüren stand offen, was ungewöhnlich zu sein schien, nach dem Hefter zu urteilen, der als Türstopper verwendet wurde. Sie ging durch die Tür. Ein hölzerner Tischbock verstellte den Weg nach rechts. Sie folgte dem Gemurmel männlicher Stimmen auf der linken Seite, ging vorsichtig um die von einem Kreidekreis umgebenen Scherben einer gläsernen Kaffeekanne herum, die auf dem fleckigen Teppichboden verstreut waren, und betrat das Eckbüro.

      Dort war die Spurensicherung tätig. Der für Fingerabdrücke zuständige Mann stand mit dem Rücken zu ihr und bepinselte vorsichtig den Rand des Ebenholzschreibtischs. Der Fotograf packte seine Sachen ein. Der Polizeiarzt, der für die Untersuchung der Todesursache zuständig war, unterhielt sich mit der gelangweilten Besatzung des Krankenwagens, zwei stämmige Schwarze, die wartend neben ihrer Bahre an der Wand lehnten. Kate betrachtete die Leiche, die mit ausgestreckten Armen dasaß. Die Hände steckten in Papiertüten, die an den Handgelenken zusammengebunden waren. Aus der Brust ragte ein Gegenstand mit einem Elfenbeingriff. Kate nickte den Männern zu, die sich in dem Raum zu schaffen machten.

      Ed Taylor, der den Bleistift schreibbereit über seinem Notizblock gehalten hatte, gähnte zu Ende und schlenderte zu ihr herüber, wobei er die zahllosen Glassplitter und die Alkoholflecken auf dem Teppich sorgsam mied. Taylor beeilte sich niemals. Kate beobachtete missbilligend seine aufgeblähte, massige Gestalt. Nach achtzehn Jahren Polizeidienst war Taylor, groß, blond, gemächlich und humorvoll, längst kein engagierter Polizist mehr. Er hatte sich in die Dienstroutine ergeben und wartete auf die nach zwanzig Dienstjahren erfolgende Pensionierung. Aber Kate wäre jede Wette eingegangen, dass er sich nicht pensionieren lassen würde. Taylor würde immer Polizist bleiben.

      »Fertig«, sagte der Fotograf.

      »Haben Sie die Glassplitter aus allen Blickwinkeln aufgenommen?«, fragte Kate.

      Der Fotograf drehte sich nicht um. »Hab ich. Verdammt, überprüfen Sie doch meine Aufzeichnungen. Ich hab alles.«

      Die Sanitäter gingen auf die Leiche zu. Kate sah den Polizeiarzt an.

      »Er ist erstochen worden«, sagte Everson.

      Die Ermittlungsbeamten kicherten, Kate lächelte. Die Sanitäter, die gerade beginnen wollten, die Leiche auf die Tragbahre zu hieven, hielten inne und lachten schallend los.

      »Er ist zwischen halb acht und acht Uhr gestorben«, sagte Everson grinsend.

      »Blut auf der Kleidung des Täters?«

      »Möglich. Sogar wahrscheinlich. Die Blutung war lokal begrenzt, aber es sind Blutflecken auf dem Schreibtisch, СКАЧАТЬ