Название: Terror
Автор: D. J. Franzen
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783957770202
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Warum?
Vielleicht können wir herausfinden, was da unten geschehen ist.
Trotz der Probleme, die es euch hier bereitet?
Wir versuchen es.
Gut. Aber seid um Himmelswillen vorsichtig! Die Meute hier ist kaum zu bändigen, und ich habe schon ein paar schräge Blicke in deine Richtung bemerkt.
Tom tauchte aus seiner kurzen Trance auf. Normalerweise konnte er mit Martin und den anderen Begabten auf telepathischem Weg kommunizieren, ohne sich derartig stark konzentrieren zu müssen. Er drehte sich um und lief dabei geradewegs in Lemmy hinein.
Der hagere Mann mit der grauen Mähne lächelte aufmunternd. »Tom, du und die anderen Kids, ihr müsst dringend vor Aufzug 3 saubermachen! Ich will nicht, dass hier eine Panik ausbricht. Macht schnell und passt auf euch auf! Wenn ihr etwas Auffälliges bemerkt, meldet es sofort!«
Tom stutzte und sah den Mann misstrauisch an. Wusste Lemmy schon, was geschehen war? Aber woher?
Ehe er Lemmy fragen konnte, war der schon zur Konsole marschiert, an der Gregor immer noch wie gelähmt saß, hatte Steins wie beiläufig zur Seite gedrängt und die Alarmsirenen abgeschaltet. »Und jetzt herrscht hier Ruhe, verdammt nochmal!«, donnerte seine Stimme durch die Zentrale. »Wir können zwar alle gleichzeitig singen, aber dann sollten wir uns auch auf ein Lied einigen.«
Tom verließ die Zentrale im Laufschritt. Er musste zu den anderen Kindern! Vielleicht konnten sie, nachdem sie Lemmys Auftrag ausgeführt hatten, gemeinsam irgendwie herausfinden, was genau passiert war.
***
Martin war froh, als Lemmy für Ruhe sorgte. Die Pilger, die sich in der Zentrale einfanden, waren verständlicherweise ängstlich. Aber ängstliche Menschen, eingepfercht in einen unterirdischen Bunker, konnten gefährlich werden, weil sie sich rationalen Argumenten irgendwann verschlossen.
Martin sah kurz in die Ecke, in der Levi zitternd und blass stand. Hoffentlich hielt der Arzt aus Schwarmstein den Mund! So wie es bisher aussah, hatte keiner der Aufgebrachten den Weg an Aufzug Nummer 3 vorbei genommen, wo Holger Dresen verschwunden war und wo sich laut Levi nur noch eine Blutspur befand.
Allmählich kehrte in der Zentrale Ruhe ein. Die ängstlichen Stimmen wurden weniger. Bleiche Gesichter, in denen die Augen groß und rund wie dunkle Seen voller Angst schwammen, sahen zu Lemmy.
Der hob beschwichtigend die Arme. »Hört mir zu, Leute! Wir wissen noch nicht, warum der Alarm ausgelöst wurde. So wie ich das aber sehe, haben Roland und Gregor bei der Reparatur der Kamerakontrollen für die unteren Bereiche der Suite einen Kurzschluss verursacht.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte eine dunkelhaarige Frau, deren Namen Lemmy nicht kannte.
Ehe Lemmy antworten konnte, trat Roland einen Schritt vor. »Sorry, das war ich. Lemmy hat recht: falscher Alarm.«
»Und ist der Lockdown jetzt beendet?«, wollte ein Mann wissen, den sie aus Bonn gerettet hatten.
Roland schüttelte betreten den Kopf. »Leider nicht. Ich muss mit Gregor erst nachsehen, was wir da veranstaltet haben. Aber keine Bange! Wer jetzt in den unteren Bereichen feststeckt, hat dort Wasser, Nahrung und Luft. Ich glaube zwar nicht, dass wir sehr lange brauchen werden, aber da unten sind sie auf alle Fälle in Sicherheit und gut versorgt.«
Martin sah zu Lemmy. Der Ältere bemerkte den Blick. Martin nickte ihm unmerklich zu.
»Okay«, sagte Lemmy. »Dann geht wieder in eure Zimmer oder in die Messe. Wir haben zu tun, und ihr würdet uns hier nur stören.«
Langsam verließen die Menschen die Zentrale. Sie murrten und wechselten verstohlene Blicke, aber sie gehorchten. Noch.
Martin ging auf Lemmy zu. »Du hast die Kinder damit beauftragt, die Sauerei wegzuwischen?«
»Ja.«
»Du weißt also, was mit Holger Dresen passiert ist?«
»Nein.«
Martin seufzte. »Wie auch immer, Lemmy. Ich kenne dich noch nicht gut genug, um dir vollständig zu vertrauen. Und nach dieser Scheiße hier ist das auch nicht bedeutend besser geworden.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf Lemmys Brust. »Und wenn du nochmal die Kinder in so etwas reinziehst, dann ...«
Lemmy nickte mit ernster Miene. »Es gab keine Alternative. Außerdem sind die Kinder anders, wie du sehr genau weißt. Die kommen damit zurecht.«
»Anders?«, fragte Steins, der sich unbemerkt zu den beiden gesellt hatte. »Was meinen Sie mit ›anders‹?«
»Sie sind Überlebende, Herr Doktor. Das härtet ab.«, erwiderte Martin und ging zu Levi, der starr ins Leere blickte.
Levi Kleinmann war der einzige Arzt, dem Martin ohne Vorbehalte vertraute. Steins und dieser van Hellsmann waren ihm nicht geheuer, obwohl er den beiden Totlebenden auch nicht wirklich misstraute. Aber wenn es wirklich darauf ankäme, hätte er doch lieber einen Doktor an seiner Seite, der noch lebte und atmete. Hoffentlich überwand der Mann seinen Schock.
»Alles in Ordnung, Doc?«
Levi blickte auf.
Martin trat mit angewidertem Gesichtsausdruck einen Schritt zurück. Mit der Fahne, die aus dem Mund des Arztes kam, hätte man problemlos ein Wartezimmer voller Grippepatienten desinfizieren können. »Ich mache Ihnen dann erst einmal einen Kaffee. Oder noch besser einen ordentlichen Espresso, damit sie wieder auf die Beine kommen.«
Martin fasste Levi vorsichtig am Arm und hoffte, dass sich im Moment niemand in der kleinen Bereitschaftsmesse der ersten Ebene aufhielt.
Kapitel III
Draußen
Lemmy sah sich in der Zentrale um. »Wo sind Jörg und Sandra?«
»Draußen«, antwortete Steins. »Sie wollten etwas frische Luft schnappen, als hier ...« Er zögerte. »Nun ja, was-auch-immer geschah.«
»Und was ist hier passiert?«
Gregor ging mit steifen Schritten auf Lemmy und Steins zu. »Roland, Martin und ich haben versucht, die Anschlüsse für die Kameras der unteren Ebenen zu überbrücken, damit wir auch dort immer alles im Auge behalten können«, erklärte er. Seine Stimme war zittrig, aber er wirkte gefasst. »Dann kam zuerst Doktor Levi in die Zentrale gestürmt und brüllte herum, dass Dresen verschwunden und alles voller Blut sei. In dem Moment lief eine der Kameras wieder an, und ich sah, wie Erich ... er hat Gora ein Messer ...«
Gregor verstummte. Sein Blick verschleierte sich, und sein Gesicht wurde noch blasser.
Lemmy rieb sich seufzend mit den Händen übers Gesicht. »Also haben wir hier einen Mörder herumlaufen. Und schlimmstenfalls zwei Zombies in den unteren Ebenen, sofern dieser Mörder seinen beiden Opfern nicht das Gehirn irreparabel beschädigt hat. Sehen Sie das auch so, Frankenstein?«
Steins ignorierte die Anrede und nickte. »Ja.«
»Verdammte СКАЧАТЬ