Die Tote hinter der Nightwood Bar. Katherine V. Forrest
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Название: Die Tote hinter der Nightwood Bar

Автор: Katherine V. Forrest

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783867549868

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СКАЧАТЬ nicht danach zu fragen, wovon meine Kundschaft lebt. Wenn Sie zwanzig Jahre in diesem Geschäft sind, dann lernen Sie, sich anzuhören, was die Leute Ihnen erzählen wollen, und vorsichtig mit Fragen zu sein – selbst bei Dingen, über die sie von sich aus sprechen.«

      »Aber Sie wissen, dass sie Eltern hat«, hakte Kate, die die Ausflüchte spürte, nach. »Sie wohnen hier in der Gegend, stimmt’s? Woher wussten Sie das?«

      »Sie hat von ihnen gesprochen. Keine Einzelheiten, nur verbitterte Bemerkungen.«

      »Zum Beispiel? Was hat sie gesagt?«

      »Das weiß ich wirklich nicht mehr so genau. Was man unter diesen Umständen so erwartet … dass sie nicht einverstanden waren mit dem, was sie tat … Ich kann mich ehrlich nicht erinnern.«

      »Warum haben die sie rausgeschmissen?«, fragte Taylor. »Wie konnten sie so ein Mädchen einfach in einem Bus leben lassen?«

      Was für eine absolut idiotische Frage, dachte Kate und wartete auf Maggies Antwort.

      »Warum die sie rausgeschmissen haben«, wiederholte Maggie. Ihre tiefliegenden Augen blickten kalt. »Detective Taylor, sehen Sie sich doch einmal in den Homo-Bars um. Verdammt viele von uns sind von unseren Familien rausgeschmissen worden. Meine eigenen Eltern waren der Ansicht, es könnte nichts Schlimmeres geben als eine lesbische Tochter.«

      »Das weiß ich natürlich«, tönte Taylor vollmundig, »uns begegnen alle möglichen Kids auf der Straße … aber mein Gott, wenn man dieses Mädchen sieht, fällt es einem doch schwer, sich vorzustellen … Ich verstehe nicht, wie irgendjemand sie einfach …«

      Und meine Eltern, fragte sich Kate, wie hätten sie wohl reagiert? Sie hatte nie gewagt, es ihnen zu sagen – und jetzt war es zu spät, sie waren tot.

      »Wie steht es mit Liebesaffären?«, fragte Kate und unterbrach Taylors Gestotter. »Hatte sie mit einer der Frauen hier eine Beziehung?«

      Maggie verdrehte die Augen. »Sie erwarten wohl nicht, dass ich Ihnen diese Frage beantworte. Ich weiß nicht, welche Frau gerade mit welcher zusammen ist. Genauso gut könnten Sie von mir verlangen, auf einen Kaninchenstall aufzupassen.«

      Kate und Taylor schmunzelten. »Also gab es«, fragte Kate weiter, »Ihres Wissens keine spezielle Freundin, ist das richtig?«

      Maggie verlagerte ihr Gewicht von einer Seite auf die andere. »Na ja … ich glaube, da gab es vielleicht mal eine; das ist schon eine Weile her.« Sie zuckte mit den Schultern. »Dory stand auf ältere Frauen, die jüngeren schienen sie nie zu interessieren, obwohl viele von ihnen hinter ihr her waren. Sie hätte es wohl selbst mit diesen uralten Knochen hier versucht, wenn ich sie irgendwie ermutigt hätte.«

      »Das haben Sie aber nicht?«, sagte Taylor und sah sie aufmerksam an.

      Maggie starrte zurück. »Wenn ich Kinder wollte, wäre ich heterosexuell.«

      Taylor grinste verunsichert und widmete sich wieder seinen Notizen.

      »Das Baseballspiel heute«, sagte Kate, »hat Dory mitgespielt?«

      »Ja.«

      »Haben Sie auch gespielt?«

      »Machen Sie Witze? Ich geh manchmal hin, es macht Spaß, den Mädels zuzusehen. Die jungen Frauen aus den anderen Bars stellen ein Team zusammen, und hin und wieder spielen wir gegeneinander.«

      »Diese Frauen aus den anderen Bars«, hakte Taylor ein, »haben Sie bemerkt, ob Dory mit einer von ihnen gesprochen hat? Vielleicht mit einer weggegangen ist?«

      Maggie schüttelte den Kopf. »Allesamt zu jung für sie. Soweit ich mich erinnere, kannte sie kaum eine, mit der sie hätte sprechen können. Außerdem waren sie alle weg, bevor wir den Platz verließen.«

      »Hat sie sich irgendwie … anders verhalten?«, fragte Kate. »Irgendwie untypisch?«

      Maggie stützte ihr Kinn in eine Hand und schloss beim Nachdenken halb die Augen. »Na ja … sie war immer etwas überdreht … und das war sie heute auch, vielleicht etwas mehr als sonst. Sie war gerade wiedergekommen, nachdem sie ein, zwei Tage außerhalb der Stadt gewesen war …«

      »Wo?«, fragten Kate und Taylor wie aus einem Mund.

      Maggie wirkte verblüfft. »Irgendwo in Mittelkalifornien … ich weiß nicht mehr, wo. Himmel noch mal, ich habe nicht darauf geachtet. Ich meine, es war mir egal – glauben Sie, das könnte wichtig sein?«

      »Im Augenblick«, sagte Kate, »müssen wir davon ausgehen, dass alles wichtig ist.«

      »Was können Sie uns über die Frauen hier sagen?«, fragte Taylor.

      Maggie drückte ihre Zigarette aus. »Ungefähr so viel, wie ich Ihnen über Dory erzählen kann.«

      Kate hörte die Vorsicht heraus und versuchte es auf indirekte Weise. »Würden Sie uns bitte die Namen von allen sagen? Wer von ihnen war mit auf dem Platz?«

      »Patton war mit.« Maggie lächelte Kate an. »Sie wissen ja, wer Patton ist.«

      Kate grinste zurück. »Die mit den extremen Ansichten.«

      »Sie sagen es. Sie glaubt, ich würde die geheiligten sterblichen Hüllen meiner Schwestern verderben, wenn ich ihnen Alkohol ausschenke. Sie hat auch sonst jede Menge kostenloser Ratschläge und Ansichten parat – wie zum Beispiel den Vorschlag, ich solle mit meinen Schwestern allen Verdienst teilen, der über die Bestreitung meiner unmittelbaren Selbsterhaltungskosten hinausgeht.« Maggies leises Lachen war nicht humorvoll. »Kein Problem. Mehr verdiene ich sowieso nicht.«

      Taylor ließ seinen Blick zu Patton hinüberschweifen, die über dem Tresen lehnte und mit beiden Händen gestikulierte, während sie sich mit Roz unterhielt. »Wenn das meine Bar wäre«, sagte er, »dann würde sie ihren Fuß nicht zur Tür reinkriegen.«

      »Eine große Versuchung«, gab Maggie zu. »Sie ist wahrhaftig eine Nervensäge. Aber ich werde nie vergessen, dass es rebellische Frauen wie sie waren, die in Sachen Frauenrechte alles in Gang gesetzt haben.«

      »Und wer war noch auf dem Platz?«, fragte Taylor desinteressiert und kehrte zu seinen Notizen zurück.

      »Die Latino-Frau in dem roten Baseballhemd – sie heißt Tora. Die andere sitzt neben Patton und heißt Ash – Ash war hier in der Bar. Kendall war auf dem Platz, das ist die mit der Chintz-Hose und dem weißen Polohemd. Und Raney war auch da, das ist die Schwarze mit dem Grace-Jones-Haarschnitt. Die andere schwarze Frau war hier, ihr Name ist Audie.«

      »Woher die die Namen haben«, murmelte Kate, während sie rasch alles notierte.

      »Wie ist Ihr Vorname?«

      »Kate.«

      »Wollten Sie ihn je ändern?«

      »So was ist mir nie in den Sinn gekommen.« Sie fügte den Namen kurze Beschreibungen der Frauen hinzu.

      »Sagen wir, Sie haben sich von einer Religion losgesagt, die Sie absolut verabscheuen«, sagte Maggie. »Und sagen wir, Ihre Eltern hätten Sie nach ihrer Lieblingsheiligen Bernadette Theresa genannt.«

      Kate lächelte. »Ich verstehe, was Sie meinen.«

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