Die Tote hinter der Nightwood Bar. Katherine V. Forrest
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Название: Die Tote hinter der Nightwood Bar

Автор: Katherine V. Forrest

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783867549868

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СКАЧАТЬ gegrillte Hähnchen mit Brot und Soße an. Das restliche Gelände war bis zur nächsten Seitenstraße mit Maschendraht umzäunt und wurde von einer Autowerkstatt eingenommen, einem niedrigen, langgestreckten Gebäude im mexikanischen Stil, so makellos weiß getüncht, dass es wie das Krankenhaus für die drumherum liegenden Autowracks wirkte. Auf der Straße selbst verringerte sich die Geschwindigkeit des Autostroms nur kurz beim Anblick der Polizeiwagen, die überall auf dem öden, unbebauten Gelände entlang der Avenue verstreut herumstanden.

      Kate wandte ihre Aufmerksamkeit der eigenen Straßenseite zu und trat dazu ein paar Schritte zurück; die herumstehenden Gruppen von Schaulustigen hinter Wagenblockade und gelbem Absperrband ignorierte sie einfach. Vor einem der Polizeiwagen konnte sie Deems und Foster ausmachen, die ihr ihre blau uniformierten Rücken zuwandten und zwei dunkelhäutige junge Männer mit vermutlich mittelöstlicher Herkunft befragten, deren beredsame Gestik tiefe Bestürzung ausdrückte.

      Auf der einen Seite der steilen Auffahrt befand sich eine Boutique, die an diesem frühen Sonntagabend geschlossen war, wie auch das Reisebüro daneben. Der Autoverleih und das private Postlagerbüro auf der gegenüberliegenden Seite unterhalb des Motels waren geöffnet, und in dem dunklen Fenster der angrenzenden Ladenfront prangte ein Schild: »Zu Vermieten«. Am Ende der beiden Häuserreihen waren zwei weitere Geschäfte dem Automobil gewidmet, das eine hatte sich auf Volkswagen und Audi spezialisiert, das andere verkaufte Bremsen und Stoßdämpfer. Ein für diese Gegend absolut typischer Häuserkomplex im Wilshire-Polizeidistrikt von Los Angeles – mit einer Ausnahme.

      Kate betrachtete das Casbah Motel und fragte sich, wieso ihr trotz der vielen Male, die sie durch diese Straßen gefahren war, niemals aufgefallen war, wie anormal dieses Motel inmitten dieser Anzahl kleiner Geschäfte und Schnellimbiss-Restaurants entlang der Avenue wirkte. Es war quer zum Hang gebaut, und sein exotischer Name widersprach seinem anspruchslosen Äußeren: ein einfaches Holzgebäude, dunkelbraun gestrichen mit einem breiten Querstreifen in hellerer Farbe, der sich unterhalb der Fensterreihe des zweiten Stockwerks entlangzog. Tropengewächse und Palmen schmückten mit ihrer mächtigen, verstaubten, abgeklärten Erscheinung ewigen Daseins die Straßenfront des Motels. Vis-à-vis befand sich ein kleines Café, auf dessen Fes-förmigem Schild »Türkische Spezialitäten« stand. Höchstens vierundzwanzig Zimmer, schätzte Kate, und nichts von der sonst fast greifbaren Schmuddeligkeit eines Stundenmotels. Soweit ihr bekannt war, zählte das Casbah Motel nicht gerade zu den wildesten Etablissements ihres Polizeibezirks.

      Der Parkplatz oben auf dem Hügel schien gleichermaßen dem Motel, dem Café und der Nightwood Bar zu dienen. Kate kroch unter dem Absperrband durch und kletterte den steilen Hang hinauf. Sie presste ihre rutschigen Schuhsohlen fest gegen den rauen Asphalt, um besseren Halt zu haben, und grinste über Taylors erschöpftes Schnaufen.

      Eine breite Fläche blendend weißer Kieselsteine grenzte ein kaffeebraunes Holzhaus mit einem Dach aus schwarz-braunen Schindeln vom Parkplatz ab. Niedrige Nadelbäumchen wuchsen gruppenweise aus den Steinen hervor, der braune Hintergrund ließ ihr Grün umso leuchtender erscheinen. Das einsame Vorderfenster wurde von lilafarbenen Neonbuchstaben erleuchtet: Nightwood Bar.

      »Irre«, kommentierte Taylor, »aber nett und adrett.«

      Der Parkplatz, auf dem vielleicht ein Dutzend Wagen geparkt waren, zog sich noch weiter um die Nightwood Bar herum, allerdings hatte Kate von ihrem Standort aus keinen Einblick in diesen Teil des Platzes. Einige Dutzend Schaulustige, vermutlich Kunden aus den Geschäften am Hang, standen zusammengedrängt hinter einem weiteren Absperrband auf der Motelseite dieses Teils. Kate bog um die Ecke des dunklen Holzhauses und blieb dann stehen.

      Der Tatort war wie üblich eingezäunt. Weniger üblich war, dass es keinen gekennzeichneten Weg zur Leiche gab, einer weißen Gestalt, der Kate nur einen kurzen Blick zuwarf. Ein asphaltierter Parkplatz bot zwar nicht die gleichen Probleme der Spurensicherung wie ein unbebautes Grundstück oder eine öffentliche Straße, aber, dachte Kate missbilligend, derartige Vorsichtsmaßnahmen sind nun einmal unerlässlich. Sie trat bis zum Rand des hüfthohen Absperrbandes vor, das sich von der einen Ecke der Nightwood Bar bis zum Casbah Motel spannte, und sah sich das Gelände sorgfältig an.

      Der Ort des Verbrechens bestand aus einer rechteckigen Fläche mit nur zwei Zugangsmöglichkeiten – dem vorderen Parkplatz und der Hintertür der Nightwood Bar. Vom dicht belaubten Abhang grenzte ihn seitlich und am hinteren Ende ein hoher Holzzaun ab. Innerhalb des Rechtecks befanden sich drei Dinge: ein Müllcontainer, ein beigefarbener VW-Bus Jahrgang sechzig mit zurückgeschobener Tür und eine weiß bekleidete Leiche.

      »Sergeant Hansen«, rief Kate zu der Gruppe Polizisten hinüber, die sich vor der Hintertür der Nightwood Bar versammelt hatte. Hansen nickte Kate und Taylor zu und kam zu ihnen.

      »Hier muss eine Wegkennzeichnung hin.« Sie zeigte, wo. »Quer hinüber, von dieser Seite hier.«

      Er nickte erneut. »Wir haben auf Ihre und Eds Anweisungen gewartet, Kate. Die Barinhaberin hat das Opfer gefunden, Deems und Foster waren zuerst hier, ich hab sie mir angesehen. Dann haben wir alles abgesperrt.«

      »Gute Arbeit, Fred. Hervorragend.« Als Vorgesetzte war sie froh darüber, einen offenbar unversehrten Tatort vorzufinden und die Ermittlungen nicht mit einem Rüffel eröffnen zu müssen, selbst wenn die Liste der von Hansen falsch ausgeführten Untersuchungen einen solchen gerechtfertigt hätte.

      Hansen sah auf sein Klemmbrett hinunter. »Viel haben wir noch nicht. Das Opfer heißt Dory Quillin.« Er buchstabierte den Namen. »Einundzwanzig, sagt die Besitzerin von der Bar. Sieht aber nicht so aus. Sie sieht aus …«

      Hansens Stimme schien höher zu sein als sonst, und Kate sah von ihrem Notizbuch auf. Sein Blick war auf einen Punkt irgendwo hinter ihren Schultern gerichtet. »Ich weiß nicht«, sagte er, »mein Gott, ich weiß nicht, sie sieht aus wie … sie ist noch ein Kind.«

      Der sauertöpfische Hansen, der bereits an unzähligen Ermittlungen zum Tod junger Opfer teilgenommen hatte, ließ sich gewöhnlich durch nichts so leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Offensichtlich hatte irgendetwas an diesem Mord die stählerne Schutzmauer seines vierzehnjährigen Polizeidienstes durchbrochen. Sie wusste, ihm war diese Betroffenheit nicht lieb, ihr wäre es genauso gegangen. »Was haben wir denn sonst noch?« fragte sie aufmunternd.

      Hansen blickte wieder auf sein Klemmbrett. »Linke Schläfe zertrümmert.« Seine Stimme gewann wieder an Kraft. »Baseballschläger, liegt am Tatort. Aluminium.«

      »Wann?«, fragte Taylor, ohne den Blick von seinem Notizbuch zu heben.

      »Dem Aussehen nach zu schätzen höchstens vor einer Stunde. Sie war gerade vom Baseballspiel zurückgekommen. Sie …« Hansens Stimme brach ab.

      »Also was?«, fragte Taylor ungeduldig. »Irgendwelche Verdächtigen? Zeugen?«

      Hansens Augen richteten sich erneut auf einen Punkt hinter Kates Schulter. »Jede Menge möglicher Zeugen. Alles Frauen, alle aus dieser Bar da, Ed.« Er wartete, bis Taylor aufsah. Dann wies er zur Nightwood Bar hin. »Das ist ’ne … nur für Frauen.«

      Kate drehte sich unwillkürlich um und starrte zur Nightwood Bar hinüber. Eine Lesbenbar. In so einer Bar war sie seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen, nicht mehr seit …

      Sie zwang sich in die Gegenwart zurück und konzentrierte sich wieder auf Hansens Worte. »Wir haben alle befragt, Namen und Führerscheinnummern notiert – hat nicht viel gebracht. Außer der Besitzerin verweigern alle die Zusammenarbeit.«

      Taylor kratzte sich am Kopf und strich sich ein paar Strähnen seines schütteren blonden Haars über seine kahle Stelle. »Was ist mit Deems? Waren die bereit, mit Deems zu reden?«

      »Bei СКАЧАТЬ