Der Zef'ihl, der vom Himmel fiel. Dieter Bohn
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Название: Der Zef'ihl, der vom Himmel fiel

Автор: Dieter Bohn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783957658500

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      Dieter Bohn

      Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel

      AndroSF 124

      Dieter Bohn

      DER ZEF’IHL, DER VOM HIMMEL FIEL

      AndroSF 124

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      © dieser Ausgabe: Juni 2021

      p.machinery Michael Haitel

      Titelbild: Andreas Schwietzke

      Karten: Dieter Bohn

      Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

      Lektorat & Korrektorat: Michael Haitel

      Herstellung: global:epropaganda

      Verlag: p.machinery Michael Haitel

      Norderweg 31, 25887 Winnert

      www.pmachinery.de

      für den Science Fiction Club Deutschland e. V., www.sfcd.eu

      ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 246 1

      ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 850 0

Teil 1

      1

      Dies war seine Stadt! Wamuan, die Hauptstadt seines Reiches! Die Heimat seiner Untertanen, seiner Kinder!

      Manchmal drückte die Last der Verantwortung schwer auf seine Schultern. So schwer, dass er sie körperlich spüren konnte. So wie jetzt. Ermattet stützte sich der K’atok auf der steinernen Brüstung des Turmes ab.

      Er war gerne hier oben. Immer, wenn ihn die Kraft verließ oder ihn die Probleme zu erdrücken schienen, kam er hier herauf. Dann wusste er wieder, wofür er dies alles tat. Dort unten, das waren seine Leute. Einfache, schlichte Menschen. Bauern, Handwerker, Soldaten, Pa’atni – Männer, Frauen, Kinder. Sie alle brauchten die Führung eines Vaters, der schützend die Hand über sie hielt.

      Sie lebten gut in seiner Stadt. Es war keine Stadt der pompösen Bauten, der kunstvollen Gärten, der prächtigen Skulpturen oder der wohligen Gerüche. Wamuan lebte. Sie war laut, quirlig und stank zum Himmel. Sie brauchte einen Lenker, der sie an den Zügeln nahm und verhinderte, dass die Siitas mit ihr durchgingen.

      Der Blick des K’atoks wanderte die belebte Hauptstraße entlang, vom Platz vor seinem Palast, durch das Bollwerk des Haupttores hindurch, bis sie, sich durch die Hügel des Umlandes windend, in der Ferne verschwand. Dort hinten, bis zum Horizont und noch viel weiter, das war sein Land, Kofane. Es war ein gutes Land. Ein Land, in dem eine fleißige Frau oder ein fleißiger Mann es zu etwas bringen konnte. Er würde Kofane keiner noch so großen Streitmacht der Masuti preisgeben. Er würde seine Heimat mit allen Mitteln verteidigen. Aber er bezweifelte, dass seine Mittel dazu ausreichten.

      »Herr! Seht!«

      Der K’atok drehte sich zu einem der allgegenwärtigen Leibwächter um, der aufgeregt nach Süden zeigte. Ein feuriger Strich teilte langsam den Himmel. Dort, wo das »Messer« über den Himmel wanderte, brannten die Ränder und hinterließen eine weiße Narbe. Immer wieder verschwand der Schnitt hinter bauschigen Wolken. Der K’atok beschattete seine Augen, während er den Schnitt auf seinem Weg zum Horizont verfolgte. Vereinzelt klangen aufgeregte Rufe und Geschrei aus der Stadt um ihn herum auf.

      Er drehte sich zu einem der Diener um.

      »Los! Hol mir den Zetul. Sofort!«

      Selbst, wenn bis jetzt noch keine Macht der Welt die Horden der Masuti aufgehalten hatte, es gab Mächte und Mittel, die nicht von dieser Welt waren.

      2

      Das Erste, was Adriaan Deneersen wahrnahm, war seine Nase. Er lag auf dem Bauch und seine Nase drückte sich schmerzhaft an die Innenseite des Schutzhelms. Eine kleine Lache aus Blut schwappte in der Rundung des Helms. Rote Luftblasen zerplatzten, als er durch die Nase ausatmete. Der Geschmack im Mund ließ ihn vermuten, dass sie es war, die geblutet hatte.

      Kann man in seinem eigenen Blut ertrinken?

      Die Gedanken kamen träge, krochen wie Schnecken an die Oberfläche seines Bewusstseins.

      Stöhnend drehte er seinen Kopf auf die Seite, um die Nase zu entlasten. Sofort meldeten sich neue Schmerzen aus anderen Gegenden seines Körpers. Einen Augenblick lang dachte er mit Schrecken daran, ob er vielleicht innere Blutungen hatte und langsam vor sich hin starb. Aber dann beruhigte er sich damit, dass es ihm in diesem Fall wesentlich schlechter gehen müsste.

      Durch den dünnen Blutfilm auf der Scheibe erkannte er Grashalme. Sie hatten eine merkwürdig lang gestreckte Pagodenform, aber es waren unverkennbar Grashalme. Er lag in einem dichten Meer aus Gras. Am oberen Rand seines Gesichtsfeldes lugten vereinzelte blaue Flächen des Himmels zwischen den Halmen hervor.

      Stöhnend zog er seinen linken Arm unter seinem Körper hervor, brachte beide Ellenbogen auf Brusthöhe und versuchte sich aufzustützen. Eine Welle des Schmerzes durchraste ihn. Keuchend wälzte er sich über die linke Seite auf den Rücken. Dabei lief ihm die Blutpfütze im Helm in sein Ohr. Angewidert verzog er das Gesicht. Jeder Atemzug schmerzte. Eine Weile blieb er so liegen und starrte in den blauen Himmel. Einzelne Schäfchenwolken, schwach rosa getönt von einer rotstichigen Sonne, trieben behäbig durch sein Gesichtsfeld.

      Die Nässe im linken Ohr störte ihn jetzt mehr, als die verebbenden Schmerzen in seinem Körper. Auf einmal schien der Wind zu drehen und blies einen schwarzen Rauchfaden über ihn. Sein Blick verfolgte die Schwaden zu ihrem Ausgangspunkt. Dort, in etwa zwanzig Meter Entfernung, lag die Rettungskapsel zwischen verkohlten Büschen. Deneersen konnte nicht erkennen, ob es die Kapsel war, die qualmte, oder das verbrannte Gestrüpp, das noch vor sich hin glomm. Zwei Meter von ihm entfernt hatte sich das abgesprengte Schott schräg in das Grasmeer gebohrt.

      Eine Welle der Erleichterung ließ ihn die Augen schließen.

      Sein Plan, seine Flucht war geglückt!

      An das Aufsetzen hatte er keine Erinnerung. Auch nicht daran, dass er die Kapsel nach der Landung verlassen hatte. Aber irgendwie musste er ja hier hingekommen sein.

      Deneersen biss die Zähne zusammen und zog seinen rechten Arm so weit zu sich heran, dass er das Multifunktionsdisplay am Unterarm ablesen konnte. Ein Riss verlief quer über das Glas. Einzelne Anzeigeelemente links und rechts des Risses waren ausgefallen, aber das Display schien immer noch zu funktionieren. Es sagte ihm auch, dass er einen ganzen Tag bewusstlos, hilflos im Gras gelegen hatte. Keuchend hob er den anderen Arm ebenfalls an und tippte mit den unförmigen Fingern des klobigen Handschuhs auf die übergroßen Tasten der Bedienelemente. Er las eine Temperatur von 28 Grad Celsius ab. Kein Wunder, dass er schwitzte.

      Die Schwerkraft lag etwas höher als Erdnorm. Auch der Sauerstoffgehalt war erhöht, aber noch nicht so hoch, dass СКАЧАТЬ