Drug trail - Spur der Drogen. Matthias Kluger
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Drug trail - Spur der Drogen - Matthias Kluger страница 8

Название: Drug trail - Spur der Drogen

Автор: Matthias Kluger

Издательство: Автор

Жанр: Публицистика: прочее

Серия:

isbn: 9783969405406

isbn:

СКАЧАТЬ Tabletts mit Burger und Pommes vor sich abgestellt hatten, um sogleich, ohne Luft zu holen und wie beiläufig, weiter auszuführen: „Du brauchst dir keinen Kopf zu machen. Ich stell keine Ansprüche, du hast keinerlei Verpflichtungen, sieh es einfach als … als kleinen Betriebsunfall.“ Sie zuckte etwas unbeholfen mit den Schultern, während sie Williams immer größer werdende Augen betrachtete. Wie schön blau sie doch waren. „Wir könnten nachher noch ins Kino gehen. Flashdance soll ganz gut sein. Was meinst du?“, fragte sie völlig belanglos, das Thema schneller wechselnd, als ein Boxenstopp bei einem Formel-1-Rennen dauert.

      Gänzlich überrumpelt starrte William sie an. „Bist du sicher?“, flüsterte er und schob die zwischen ihnen liegende Tüte Pommes beiseite.

      „Wenn man den Filmkritiken Glauben schenkt, ja. Auch soll die Musik zu Flashdance der Hammer sein.“

      „Birgit, hör bitte auf, derart banal zu diskutieren. Seit wann weißt du es?“

      „William, ich, ich …“ Jetzt verschlug es Birgit die Sprache. Ihre Brust hob und senkte sich vor Aufregung. Vorsichtig tupfte sie sich eine Träne aus dem Winkel ihres Auges. „Ich weiß, das war alles nicht so geplant. Ich bin ebenso überrascht wie du. Aber sieh doch mal: Eine Abtreibung kommt nicht infrage. Du kennst mich! Ich bin ein Mensch, der über sein Leben und über das Wie und Wann selbstständig entscheidet. Ich werde gewiss ganz gut alleine klarkommen, ein Kind großzuziehen. Meinst du nicht auch?“

      William antwortete nicht sofort. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schien er in seinen Gehirnwindungen nach der passenden Antwort zu kramen. Schließlich hatte er diese anscheinend in Form einer Frage gefunden: „Wieso grenzt du mich von vornherein derart aus? Ich meine … ich habe doch ein nicht ganz unerhebliches Wort mitzureden.“

      „Ich werde nicht abtreiben, wenn du das meinst!“ Birgit funkelte ihn nervös und gleichzeitig kampfeslustig an.

      „Wer spricht denn von Abtreibung? Du doch, nicht ich. Ich spreche vielmehr von einer gemeinsamen Wohnung, mindestens sechs Zimmern mit zwei Bädern, damit wir uns ab und an aus dem Weg gehen können. Wir sollten einen Babysitter engagieren, der perfekt Windeln wechseln kann. Und wenn du willst …“

      „Pssst.“ Birgit unterbrach ihn lächelnd, während sie ihm den Zeigefinger auf die Lippen legte. „Genau das wollte ich vermeiden. Dass du dich verpflichtet fühlst.“

      „Sicher fühle ich mich verpflichtet“, entgegnete William sanft. „Aber es ist ein schönes Gefühl.“

      Noch im selben Jahr heirateten sie standesamtlich, 1984 kamen die Zwillinge Philipp und Robert zur Welt. Die gemeinsame Wohnung am Starnberger See, etwas außerhalb Münchens südlich gelegen, besaß sogar acht Zimmer – was allerdings auch nicht verhindern konnte, dass ihre Ehe nach nur drei Jahren vor dem Aus stand. Pragmatisch trafen sie rechtzeitig die Entscheidung, getrennte Wege zu gehen, bevor die Phase der gegenseitigen Vorhaltungen in ihrer Lebensgemeinschaft die Oberhand gewann. Während Birgit mit Philipp in der Wohnung am Starnberger See blieb, willigte William ein, den Posten des Beraters für Auslandsfragen in Washington D.C anzunehmen. So wurden die Zwillinge Philipp und Robert im zarten Alter von drei Jahren getrennt, da William seinen Sohn Robert mit in die Vereinigten Staaten nahm, während Philipp bei seiner Mutter blieb.

      Über all die Jahre des Erwachsenwerdens trafen sich die Brüder sowie Birgit und William, sooft es die Zeit und die Ferien zuließen, abwechselnd in München und Washington D.C. – für Philipp und Robert, trotz der Tausenden von Kilometern Entfernung, ein ganz normales, außergewöhnlich multikulturelles Familienleben.

      Übergabe Ramirez

      Dem Sheriff des Metropolitan Police Departments – kurz MPDC – missfiel es sichtlich, als zwei Beamte des Secret Service mit ernster Miene in seinem Büro erschienen.

      „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte er daher, ohne von seinem Tisch aufzusehen.

      „Sie haben seit gestern Abend einen gewissen Rodrigo Ramirez in Gewahrsam.“

      „Kann sein. Was ist mit ihm, dass ihr Jungs vom Secret Service bei mir antanzt?“ Noch immer würdigte der Sheriff die Agenten keines Blickes.

      Ohne auf die Frage einzugehen, legte einer der in dunkle Wintermäntel gehüllten Anzugträger ein gefaltetes Blatt Papier auf den Tisch des Sheriffs. Der kannte diese Art von Schreiben, diese Direktiven, die ihm wieder einmal vor Augen führten, dass er und sein Department außen vor gelassen wurden, wenn es um die wirklich wichtigen schlimmen Jungs ging. Doch dieses Mal schien es sich bei der nachgefragten Person um einen ganz großen Fisch zu handeln. Die Verfügung zur sofortigen Überstellung des genannten Häftlings an den Secret Service war von keiner geringeren Person als der Direktorin der CIA selbst, Julia Hobbs, unterschrieben.

      Erstmals sah der Sheriff von seiner Tischplatte auf und musterte die beiden Beamten. „Warten Sie hier“, wies er die Agenten an, stand auf, trat an dem Duo vorbei und verließ das Büro. Er überquerte den Flur, bis er an eines der Großraumbüros kam, in dem der Duft von Hot Dogs und kalter Pizza lag.

      „Luke“, schrie er über die Köpfe der anderen Polizeibeamten hinweg und deutete nickend einem der Beamten im hinteren Flügel des Raums an, zu ihm zu kommen.

      „Chief, was gibt’s?“, fragte Luke, dem der grimmige Ausdruck im Gesicht seines Chefs nicht entgangen war.

      „Du warst doch gestern dabei, als ihr diesen Rodrigo Ramirez aus dem George Washington geholt habt, oder?“

      „Klar. Was ist mit ihm?“

      „Keine Ahnung. Wo ist der Bericht?“

      Luke schien derartig überrumpelt, dass er anfänglich nur stammelnd antworten konnte: „Chief, der Bericht, also, der Bericht …“

      „Kein Bericht? Verdammt, Luke, du weißt doch …“

      „Chief, es war nach 23:00 Uhr, als wir im Krankenhaus ankamen. ’ne Stunde später hatte ich Feierabend. Bin eh erst um 2:00 Uhr nach Hause gekommen. Da war keine Zeit für nen Scheißbericht.“

      „Schon gut, entspann dich“, beruhigte der Sheriff. „Wieso wurdet ihr gerufen?“

      „Einer der Ärzte … also, dieser Ramirez hatte seine Freundin ins George Washington gebracht, da war sie aber bereits verstorben. Der Arzt äußerte den Verdacht des Drogenmissbrauchs. Sicherheitshalber hat er dann uns informiert.“

      „Drogen, so, so“, sinnierte der Sheriff. „Sonst irgendwas, was die Jungs vom Secret Service auf den Plan rufen könnte?“

      „Secret Service?“, wiederholte Luke erstaunt, um gleich darauf verneinend den Kopf zu schütteln.

      „Zwei dieser Halbaffen warten in meinem Büro und wollen Ramirez mitnehmen. Und so wie es scheint, mit Befehl von ganz oben.“

      Lukes Mundwinkel verzogen sich nach unten, während er unwissend mit den Schultern zuckte.

      „Gut, schaff mir diese geleckten Secret-Typen vom Hals und übergib ihnen Ramirez. Lass dir ’ne Quittung geben, nicht, dass die uns noch ans Bein pissen, sollte der Mexikaner verschollen gehen.“

      Ihr wisst, was das bedeutet

      „Was wissen wir über diesen – wie heißt er noch mal?“ William hatte kurz zuvor Julia Hobbs gebeten, in einem der schweren Ledersessel vor seinem СКАЧАТЬ