Drug trail - Spur der Drogen. Matthias Kluger
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Название: Drug trail - Spur der Drogen

Автор: Matthias Kluger

Издательство: Автор

Жанр: Публицистика: прочее

Серия:

isbn: 9783969405406

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      „Hast du Wasser da?“, fragte Heidi, stand auf und ging nackt zur Küche. Philipp betrachtete sie von hinten. Für seinen Geschmack hatte sie die wahrhaft perfekte Figur. Man sah ihr durchaus an, dass sie keine zwanzig mehr war, doch die kleinen, birnenförmigen Pobacken waren prall und gingen in einen langen, schlanken Rücken über.

      Tall slender angel, hätte sein Bruder Robert gesagt.

      „Tall slender angel“, flüsterte er daher in ihr Ohr, als er hinter ihr am Barhocker stand.

      Sie fasste nach hinten und klatschte ihm auf den nackten Hintern. „Ich verdurste, hast du schon vergessen?“

      „Kommt sofort.“

      Philipp ging in die offene Küche zum Kühlschrank, füllte zwei Gläser mit eiskaltem Mineralwasser und reichte Heidi eines davon. Gierig leerte sie es in einem Zug.

      „Kann ich mal ins Badezimmer?“, fragte sie und blickte sich um.

      „Hinten rechts, die zweite Tür vor dem Schlafzimmer“, erklärte Philipp und bedeutete ihr mit dem Zeigefinger den Weg. Er ging gerade um die Theke, als er den gedämpften Klingelton seines iPhones hörte.

      Heidi, die schon auf dem Weg ins Bad war, drehte sich fragend zu ihm um. „Jetzt noch?“

      Philipp zuckte die Schultern, huschte zum Sofa, wo unter all den Kleidungsstücken auch sein Sakko lag. Er zog das Handy aus der Innentasche und meldete sich: „Baker.“

      Philipp lauschte, dann unterbrach er den Anrufer: „Augenblick, Robert.“ Er nahm das iPhone vom Ohr, schirmte die Sprechmuschel mit einer Hand ab und flüsterte der noch immer fragend dreinblickenden Heidi zu: „Mein Bruder.“

      Heidi nickte, verschwand im Bad und Philipp widmete sich wieder dem Anrufer.

      „Hi, Robert, wie geht’s?“

      Konzentriert hörte Philipp seinem Bruder zu, ohne selbst ein Wort zu verlieren. Fünf Minuten später verabschiedete er sich mit den Worten: „Geht klar. Ich melde mich.“

      Das Display seines Handys zeigte kurz nach vier Uhr morgens. Er ahnte, dass dieser Anruf sein Leben verändern würde.

      Ankunft Washington D.C.

      Ein dumpfer Stoß riss Philipp aus seinem Schlummerzustand, als die Boeing auf dem Washington Dulles International Airport aufsetzte. Übermüdet lugte er durch das Bullauge und betrachtete das futuristische Flughafengebäude, das in ihm stets aufs Neue den Eindruck einer Science-Fiction-Architektur erweckte. Als wäre dieser Bau mit der über 180 Meter langen und 46 Meter breiten Stahlbetondecke irreal, schimmerten riesige Glasscheiben bläulich zwischen schräg stehenden Betonpfosten.

      45 Minuten später stand er mit seinem Rollkoffer sowie einer Umhängetasche nach seinem Bruder Ausschau haltend am Ausgang des Airports. Er sah auf das Display seines Handys: kurz nach Mitternacht. In dem Augenblick, da er die Nummer seines Bruders Robert wählen wollte, hörte er ihn hinter sich: „Hi, Phil. Schön, dass du da bist.“ Philipp drehte sich um, als Robert ihn auch schon umarmte und fest an sich drückte.

      „Gut siehst du aus, Alter. Lass uns gleich ins Hotel fahren. Dann können wir noch einen Scotch zu uns nehmen.“ Robert deutete auf eine schwarze Limousine, die direkt vor ihnen auf einer mit „VIP“ gekennzeichneten Parkbucht stand. Am Wagen wartete ein Chauffeur, der sich nach einer knappen nickenden Begrüßung ungefragt des Verladens des Koffers annahm.

      „Und, wie war der Flug?“, fragte Robert, nachdem sie im Fond der Limo eingestiegen waren.

      „Perfekt. Hab die meiste Zeit damit verbracht, Schäfchen zu zählen. Hat nichts gebracht, bis zirka eine Stunde vor Landung. Da bin ich dann endlich eingeschlafen.“

      „Noch immer Flugangst?“, wollte Robert wissen.

      „Du kennst mich, klar. Wird sich so schnell auch nicht ändern. Wie geht’s Dad?“, lenkte Philipp vom leidigen Thema seiner Aviophobie ab.

      „Kann ich dir sagen. Wir hadern derzeit miteinander.“

      „Hat es was mit dem Auftrag des Präsidenten zu tun?“

      Robert nickte: „Ja. Der Vorschlag, über eine Legalisierung von Drogen nachzudenken, kam von mir. Sicher etwas unüberlegt in den Raum geworfen, doch die Ereignisse der letzten Wochen und Monate haben den Präsidenten dazu veranlasst, ihn aufzugreifen. Dad ist nicht überzeugt – aber Ober sticht Unter, wie es so schön heißt.“ Robert grinste.

      „Das wird ein Riesenfass, bist du dir dessen bewusst?“

      „Phil, noch mal“, versuchte sich Robert zu verteidigen, „es war zu Beginn nur der Fetzen eines Gedankens. Jetzt ist er zum Politikum geworden, einem Politikum, das sämtliche Werte und alle bisher verfolgten Strategien aus den Angeln hebt. Sollte sich der Präsident tatsächlich für die Legalisierung von harten Drogen entscheiden, wird es nicht unerhebliche Gesetzesänderungen geben müssen. Ganz zu schweigen von den Folgen für die Amerikaner, die Wirtschaft …“

      „Und die Drogenkartelle“, ergänzte Philipp. „Ihr macht euch damit mächtige Feinde.“

      „Du meintest, wir machen uns damit mächtige Feinde“, korrigierte Robert ernst.

      Philipp zuckte mit den Schultern. „Klar, wir, deswegen bin ich ja hier. Aber unter uns: Du bist der Angsthase von uns beiden, nicht ich. Wer versichert uns, dass nicht irgendein Heckenschütze dir oder mir die Birne wegpustet?“

      „Wird schon nicht …“

      „Sicher, Robert?“, unterbrach Philipp. „Wenn die, wer auch immer die sind, mitbekommen, dass wir eine Steilvorlage für den Präsidenten ausarbeiten, Drogen zu legalisieren …“ Philipp machte eine kurze Pause und pfiff durch die Zähne. „Jeder Kleindealer, dem du dadurch seinen Markt wegnimmst, jeder Drogenbaron, oder wie sich die Bosse nennen, wird uns und alle daran Beteiligten aus dem Weg schaffen wollen. Mit der Legalisierung trocknest du den illegalen Drogenmarkt aus. Genauso war es zu Zeiten der Prohibition – nur dass der Drogenmarkt größer und weltumspannend ist. Je mehr ich versuche, es dir zu erklären, desto heftiger drückt meine Blase. Ich piss mir bei dem Gedanken fast in die Hose.“

      „Das haben wir intern alles bereits diskutiert. Wir schreiben Geschichte, Bruderherz.“ Jetzt grinste Robert breit, während Philipp nur mit dem Kopf schütteln konnte.

      „Wann geht’s los?“, wollte Philipp wissen.

      „Heute um 14:00 Uhr ist ein Treffen bei Bob Thompson angesetzt.“

      Philipp nickte und betrachtete stumm durch die getönten Scheiben der Limousine die beleuchteten Straßen Washingtons. Ein erstes Treffen mit dem mächtigsten Mann der Welt, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, hätte er sich unter anderen Vorzeichen gewünscht. Niemand im Wagen achtete auf den hellblauen Toyota, der der Limousine in sicherem Abstand folgte.

      Peng, peng, peng

      „Woher haben Sie Ihre Information?“

      Statt eine Antwort auf die Frage zu geben, folgte auf dem Fuße eine Gegenfrage: „Wie ist Ihr Plan? Haben Sie überhaupt einen?“

      Die Person СКАЧАТЬ