Seawalkers (5). Filmstars unter Wasser. Katja Brandis
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seawalkers (5). Filmstars unter Wasser - Katja Brandis страница 7

Название: Seawalkers (5). Filmstars unter Wasser

Автор: Katja Brandis

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия: Seawalkers

isbn: 9783401809625

isbn:

СКАЧАТЬ Anscheinend haben Barrakudas mehr Zähne als Gewissen!«

      Chris, Blue und Noah schimpften ebenfalls, was ihre Menschenlungen hergaben.

      Nur eine sagte nichts. Diejenige, um die es hier ging und die sich wahrscheinlich vergeblich auf ihre Hauptrolle gefreut hatte. Schließlich wandte ich mich direkt an Shari und versuchte, ihr die Stimmung vom Gesicht abzulesen.

      »Was hältst du von der ganzen Sache?«, fragte ich sie.

      »Ach, weißt du, vielleicht ist es besser so.« Shari sah nicht so traurig aus, wie ich erwartet hatte. »Klar habe ich mich drauf gefreut mitzuspielen. Aber es ist nicht mein Lebenstraum oder so. Bis vor ein paar Monaten wusste ich nicht mal, dass es Leute gibt, die vorgeben, jemand anders zu sein, und davon sogar leben können.«

      Chris stutzte. »Stimmt. Ein seltsamer Beruf, wenn man drüber nachdenkt. Du wirst dafür bezahlt, dass du nicht du selbst bist.«

      »Darauf kommt es hier überhaupt nicht an!« Finny war immer noch auf hundertachtzig. »Die Frage ist, gehen wir auf diesen Deal ein oder nicht?«

      »Haben wir denn eine Wahl?«, fragte Noah zurück. »Falls wir keine andere Kamera auftreiben können, müssen wir die Kröte schlucken.«

      Trotz allem musste ich grinsen. »Die Python, meinst du wohl. Können wir nicht ein Casting machen, bei dem Ella zeigen muss, was sie draufhat? Vielleicht kann sie noch weniger schauspielern als ich.«

      Finny verdrehte die Augen. »Halten wir noch mal fest, dass Tiago nicht weiß, ob er schauspielern kann.«

      »Also ich finde, Ella hat eine Chance verdient«, meldete sich überraschend die ruhige dunkelhaarige Blue zu Wort. »Kann ja sein, dass sie es toll macht.«

      Shari hatte von Anfang an nachdenklich gewirkt. Nun blickte sie ernst in die Runde. »Blue hat recht. Bitte lehnt Barrys Angebot nicht wegen mir ab, okay? Es macht mir wirklich nicht viel aus.«

      Gerührt nahm ich ihre Hand und drückte sie. Das war echt edel von ihr – durch unsere enge Verbindung spürte ich, dass sie sehr wohl enttäuscht war.

      »Na gut«, sagte Chris zögernd. »Aber wenn die junge Lennox die ganze Zeit über die Zicke vom Dienst gibt, bin ich so frei, sie im Drehbuch umzubringen und durch jemand anderes zu ersetzen!«

      Wir mussten grinsen. »Du bist der Chef«, sagte ich. »Das ist deine Chance, Gott zu spielen. Viel Spaß dabei.«

      Vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. Aber woher hätte ich denn wissen sollen, was er vorhatte? Mir fiel nur auf, dass sein Grinsen ein bisschen seltsam aussah.

      »Woher hat Barry eigentlich das Geld für einen so abgefahrenen Camcorder? Und ich habe neulich gesehen, wie er Carmen ziemlich wertvollen Schmuck geschenkt hat«, warf ich in die Runde. Wenn es einen guten Kandidaten für krumme Dinger gab, dann wohl jemanden, der über Ella mit Mrs Lennox zu tun hatte. Es konnte gut sein, dass die Anwältin auch bei dieser Sache mit drinhing. Die Lennox war im Gegensatz zu Carl Bittergreen eine Wandlerin, sie wusste, was Woodwalker und Seawalker für Fähigkeiten hatten … und hatte bestimmt viele Ideen, wie man sie missbrauchen konnte. Ich fragte die anderen: »Ist euch irgendwas an Barry aufgefallen in letzter Zeit? War er anders oder hat er andere Sachen gemacht als sonst?«

      »Nee, er war genauso unausstehlich wie sonst.« Endlich war das sonnige Shari-Lächeln zurück. »Wieso?«

      Also erzählte ich es auch ihnen. Ich wusste, dass ich bei meinen Ermittlungen Hilfe brauchen würde. Natürlich blickten meine Freunde ebenso geschockt drein wie Mr García noch vor kurzer Zeit. »Also, Barry traue ich das zu … aber sonst niemandem«, meinte Noah. »Wer würde sich denn auf so was Mieses einlassen?«

      Wir zuckten die Schultern.

      »Kommt, wir schwimmen zurück, schließlich musst du am Drehbuch weiterarbeiten, Chris«, meinte Shari.

      »Zu Befehl.« Chris sprang auf und tat so, als würde er salutieren, was durch seinen langen, schlaksigen Körper besonders witzig aussah. Nie hatte jemand weniger nach Soldat ausgesehen als er, dazu trugen auch die regenbogenfarbenen Schwimmshorts bei.

      Die anderen Leute in unserer Klasse nahmen es grummelnd auf, dass Ella in Chris’ Film die weibliche Hauptrolle spielen würde, aber nachdem ihnen Finny klargemacht hatte, dass keine Ella auch keinen Film bedeuten würde, akzeptierten es alle mehr oder weniger.

image

      Als Ella erfuhr, dass die Hauptrolle ihr gehörte, schlug sie die Hände vor den himbeerfarben geschminkten Mund und riss die Augen auf, als hätte sie gerade einen Tyrannosaurus Rex gesehen. Unglaublich theatralisch. Ich merkte sofort, dass Barry sie schon darauf vorbereitet hatte. »Oh mein Gott, ich?«, quiekte sie. »Die Hauptrolle? Das – ist – der – Wahnsinn! Das ist … Schicksal!«

      »Nein, Erpressung«, sagte Chris, der nicht sehr beeindruckt wirkte von ihrer Show. »Sag deinem Kumpel schöne Grüße und wehe, er baut Mist als Kameramann.«

      Shari drehte sich um und ging ohne ein Wort davon. Ich holte sie ein und legte ihr den Arm über die Schultern. Ja, sie war enttäuscht, aber sie würde nicht darüber reden, so viel war klar.

      Eigentlich hatten wir das Wochenende zusammen verbringen wollen, um endlich in Ruhe auszuprobieren, wie das mit dem Küssen ging, aber Sharis Eltern bestanden darauf, dass sie mit ihnen einen Meeresausflug machte. Also freute ich mich erst mal auf unseren Wild Thing Friday – die Partyvorbereitungen waren schon voll im Gange. Mara mixte eine Bowle, Leonora stimmte ihre E-Gitarre und Polly bereitete zusammen mit Linus Snacks vor. Shari, Jasper und ich hängten eifrig Dekorationen auf – da es jetzt im Herbst früher dunkel wurde, würden die bunten Glühbirnen richtig was hermachen. Auf dem Schulgelände duftete es nach Fischfrikadellen und frisch gebackenen Maismehl-Muffins mit Paprika. Miss White schleppte Kästen mit Limonade heran und Mr Clearwater eine große Schüssel mit Fruchtgummi-Kraken – es gab tatsächlich so was wie Fruchtgummi-Kraken?!

      Ah, da war mein Freund aus Miami!

      »Na, Alter, wie geht’s?«, fragte mich Rocket, als er in Jeans, mit schwarz-orangefarbener Windjacke und mit dem Rucksack über der Schulter angeschlendert kam. Jetzt, wo ich wusste, dass er in zweiter Gestalt eine Ratte war, fragte ich mich, wie ich es hatte übersehen können. Er hatte ein spitzes Gesicht, schlammfarbene Augen und eindrucksvolle Vorderzähne.

      »Kann nicht klagen«, behauptete ich und lächelte Rockets Oma Sally Albright zu, die neben ihm ging.

      »Hi, Tiago«, sagte sie gut gelaunt. »Ich soll dich von Orange Juice grüßen. Der wollte leider nicht mitkommen, er mag keine Partys.«

      Ich musste lächeln. Ihr flauschiger Kater wäre hier sowieso fehl am Platze gewesen, er hasste Wasser fast genauso sehr wie Carag, der Puma-Wandler aus der Clearwater High, der schon ein paarmal bei uns zu Gast gewesen war. »Grüße zurück. Und, feierst du mit, Sally? Unsere Band hat noch kein Saxofon.«

      Unsere Vermieterin winkte ab. »Um Himmels willen, ich bin noch nicht gut genug, um in einer Band zu spielen. Stattdessen nehme ich schnell noch einen Drink mit eurem netten Schulleiter.«

      »Mach das«, sagte Rocket. Er wusste, dass Sally mit unseren Lehrern blendend auskam. Die hörten fasziniert zu, wenn sie Geschichten aus ihrer Zeit als Jagdfliegerin auf einem Flugzeugträger erzählte, und revanchierten СКАЧАТЬ