Versuch einer Ethik im Zeitalter globaler Bedrohung. Richard Bletschacher
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Название: Versuch einer Ethik im Zeitalter globaler Bedrohung

Автор: Richard Bletschacher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783990129258

isbn:

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      Versuch einer Ethik

      im Zeitalter globaler Bedrohung

Richard Bletschacher

      Mit freundlicher Unterstützung

      Richard Bletschacher: Versuch einer Ethik im Zeitalter globaler Bedrohung

      Hollitzer Verlag, Wien, 2021

      Coverbild: Richard Bletschacher

      Selbstporträt: Richard Bletschacher

      Covergestaltung und Satz: Nikola Stevanović

      Hergestellt in der EU

      Alle Rechte vorbehalten

      © Hollitzer Verlag, 2021

       www.hollitzer.at

      ISBN Druckausgabe: 978-3-99012-924-1

      ISBN epub: 978-3-99012-925-8

      INHALT

       Vorausbemerkung

       Einleitung

       Zur Definition des Begriffs

       Der Wurzelgrund der Ethik

       Ein kurzer Rückblick auf die Geschichte der Ethik

       Was ist das Böse?

       Was ist das Gute?

       Die Quelle der Tradition

       Die Quelle der Religionen

       Die Quelle des kritischen Geistes

       Die Quelle des menschlichen Gewissens

       Das Schöne als Schwester des Guten

       Sexualität und Moral

       Die Tugenden

       Die Gerechtigkeit

       Die Tapferkeit

       Die Pflichterfüllung

       Wahrhaftigkeit und Lüge

       Die Barmherzigkeit

       Scham und Schande

       Das Edle

       Schlussbetrachtung

       Ausblick

      VORAUSBEMERKUNG

      Als ich es vor zehn oder zwölf Jahren, mehr um mich selbst als um andere zu belehren, unternahm, an einem Text über das Thema dieses Buches zu schreiben, dachte ich, er würde die Form eines Essays annehmen. Nachdem ich damit aber nicht so bald zu einem Ende kommen konnte, musste ich erkennen, dass man sich nicht raschen und leichten Sinnes an eine der großen Fragen heranwagen soll, um die sich gute Köpfe seit Jahrhunderten, ja gar Jahrtausenden mühten, der Frage nämlich, die in schlichten Worten lautet: „Wie soll ich leben?“ Und so sehr ich Sorge trug, mich eng an die Sache zu halten, und so sehr ich all die lockenden Umwege mied, die allzu weit ins Allgemeine hätten führen können, so wuchs doch der Text von Jahr zu Jahr, so dass ich bald den Gedanken an eine Veröffentlichung mied und nur mehr weiter schrieb, um mich selbst zu erforschen. Was etwa den Umfang von einem Dutzend Seiten hätte annehmen sollen, wuchs mir unversehens unter den Händen – oft unterbrochen und neu begonnen – zu einem Text von nunmehr vielfacher Länge. Auch wenn ich zu Beginn das Interesse aller Nachdenklichen an einer Antwort auf die aufgeführte Frage sehr wohl erhoffte, sollte diese nun durch die Ereignisse ab Februar 2020 eine neue Dringlichkeit erhalten. Der Ausbruch einer Seuche, die viele Hunderttausende von Toten fordern würde, schien nicht vorhersehbar gewesen zu sein. Heute wissen wir es besser. Diesem und manchem anderen Geschehnis hätten wir zur rechten Zeit vielleicht vorbeugen oder es zumindest eingrenzen können. Aber durch bessere Erkenntnisse belehrt sollten wir immer wieder ähnliches Unheil befürchten, wie es auch in der überblickbaren Geschichte unsere Vorfahren vielfach betroffen hat.

      Zu allen Zeiten gab es Menschen, die glaubten, über die Taten und Gedanken jener, die vor ihnen gelebt hatten, urteilen zu können, deren Werke zu zerstören, deren Denkmäler zu stürzen und deren Schriften verbrennen zu können. Sie beriefen sich auf ihre Überzeugungen von der Wahrheit ihres Wissens und der Gerechtigkeit ihres Tuns. Es hat sich jedoch, oft bald, oft erst nach Jahrhunderten, erwiesen, dass ihre Gewissheiten zerfielen. Auch heute gibt es Beispiele dafür, Beispiele von dieser zerstörerischen Hybris der Selbstüberhebung. Darum sollten wir uns stets aufs Neue belehren lassen: Was immer Menschen tun und lassen, wird von anderen Menschen abgetan. Und so haben unsere eigenen Weisungen, wie wir zu leben und zu handeln hätten, eine Zeit, in der sie gelten mögen und eine andere Zeit, in der wir meinen, die Welt geordnet zu haben und darüber selbst zerfallen sind.

      Würden wir aber aufmerksamer und verständiger die Werke vergangener Generationen betrachten und achtsamer um uns in die belebte Natur blicken, so könnten wir hoffen, weiterhin das Glück des Daseins unter unseresgleichen inmitten der Wunder dieser Erde zu genießen, und würden manches schaffen, das unserem Leben einen höheren Sinn verleihen könnte als СКАЧАТЬ