Die Schlangen wechseln die Ufer. Gisela Trahms
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Название: Die Schlangen wechseln die Ufer

Автор: Gisela Trahms

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783941592834

isbn:

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      Gisela Trahms

      Die Schlangen

      wechseln die Ufer

      SuKuLTuR

      2011

      Schöner Lesen Nummer 97

      ein SuKuLTuR-Produkt

      eBook-Ausgabe Oktober 2011

      1. Auflage (Print) Juli 2010

      Alle Rechte vorbehalten

      Text: Gisela Trahms

      Cover: Fritz Hornäk

      SuKuLTuR, Wachsmuthstraße 9, 13467 Berlin

       [email protected] · www.sukultur.de

      ISBN (Print) 978-3-941592-16-2

      ISBN (ePub) 978-3-941592-83-4

      ISBN (pdf) 978-3-941592-82-7

      eBook-Herstellung und Auslieferung

      readbox publishing, Dortmund

       www.readbox.net

      DER SEE

      Im klaren Wasser des Sees suchen wir nicht nach Rätseln. Wir lassen uns treiben, wie es die Strömung will. Vergebens setzt uns die Volksmusik der Ausflugslokale mit ihren Tubastößen nach. Wir gleiten vorwärts, umgeben von Schwänen, deren Füße das Wasser beiseite schaufeln. Woher wir kommen, haben wir schon vergessen. Unser Ziel ist die Insel, aber sie treibt von uns fort, dem Gebirge entgegen, das einmal ihr Zuhause war. Tief dringt das Wasser in unsere Ohren, wir verstehen nicht, was es wispert, halten es aber für freundlich. Den bemalten Kanus der Touristen weichen wir aus, ihre Pfeile, so bunt sie gefiedert sind, triefen ja vor Gift. Lieber vertrauen wir der Sonne, die im Bogen über die grünen Abhänge zieht; nachts dem Mond. Durch seinen kühlen Spiegel schwimmen pelzige, hastig atmende Tiere. Die Schlangen wechseln die Ufer.

      SUCHE

      An einem grauen Tag wie heute bleiben die Spiegel stumpf. Wir ergreifen das Täschchen und fliehen in die Einkaufsstraßen. Dort sind wir nicht allein. Die Schaufenster locken, in der Menge der Gehenden streift uns ein Duft. So kaufen wir, was uns freut: ein Hemdchen, ein Paar Pantöffelchen. Das, was wir nicht kaufen können, hätten wir sowieso nicht gewollt. Manchmal werden wir angerempelt, wir sind ja kompakt und brauchen Platz wie andere auch. Aber wo, Kreuzdonnerwetter, bleibt das Auge, das uns liebend folgt? es sitzt nicht an der Kasse. es steht nicht hinter dem Warentisch. es lugt nicht aus dem Absatz der Pantöffelchen. Müde halten wir inne am Imbissstand, in der Hand die angebissene Wurst.

      LEUCHTKÖRPER

      Seit wir die Mützen von den blonden Schöpfen zogen, ist die Welt heller geworden. Den Hausflur erleuchten wir mit dem eigenen Schein, in der Menschenmenge finden wir uns leicht zurecht. Die Zeitungsverkäufer an den Straßenecken schließen geblendet die Augen, wenn wir uns nähern, ihre Hunde knurren. Unsere Eltern und Freunde freilich wagen sich kaum noch zu uns, wir beginnen schon, sie zu vergessen. Täglich mehr wendet sich das Leben zum Besseren und strahlt, wie wir es immer erhofft haben. Drohen Gewitterwolken am Horizont, lachen wir nur und zeigen unsere blitzenden Zähne. Unerreichbar, ein Lied auf den Lippen, ziehen wir ganz allein unsere Bahn durch die Nacht.

      NACHTS

      Wenn wir wach liegen und warten, dass endlich der Morgen dämmert, dass die Vögel schreien und die Müllabfuhr lärmt, wünschen wir uns leichtere Körper, um mühelos aufzustehen und die Treppe hinunter zu huschen. Durch die finsteren Straßen wollen wir streifen, die Hand an den Hausmauern, hinter denen die Schlafenden aufgebahrt liegen. Schaudernd erinnern wir uns der Wohntürme ferner Städte, wo die Leiber übereinander gestapelt sind bis in die Wolken. Macht doch die Fenster auf, flüstern wir unwillkürlich, aber es regt sich nichts. Wer will denn ins Freie? Und fährt da etwa eine Hand über die eigene, warme Hausmauer, ohne inne zu halten und ganz mit sich selbst beschäftigt? Gereizt wälzen wir uns auf die andere Seite und wickeln uns in die Decke.

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