Virginia und der ehescheue Graf. Barbara Cartland
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Читать онлайн книгу Virginia und der ehescheue Graf - Barbara Cartland страница 14

Название: Virginia und der ehescheue Graf

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788674683

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СКАЧАТЬ Helstone stand an derselben Stelle vor dem Kamin, wo auch Lord Melbourne auf sie gewartet hatte.

      Er wirkte äußerst elegant in dem modisch geschnittenen Cutaway und mit dem hohen, blütenweißen Hemdkragen unter dem markanten Kinn.

      Als ihr Blick auf ihn fiel, bemerkte Genevieve zum ersten Mal eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern.

      Ja, sie hatten etwas Gemeinsames. Es war die Atmosphäre weltmännischer Überlegenheit, die sie umgab. Von beiden ging ein Strom der Selbstsicherheit und Autorität aus. Nichts vermochte sie aus der Ruhe zu bringen. Und es schien für sie keine Situation zu geben, der sie nicht augenblicklich gewachsen waren.

      Lady Genevieve schloß die Tür hinter sich und blieb stehen, den Kopf so gedreht, daß ihr Profil am wirkungsvollsten zur Geltung kam.

      Sie wußte, daß die Eleganz ihres Kleides und die Schönheit ihrer Erscheinung ihren Eindruck auf ihn nicht verfehlen würden.

      Lord Helstone besaß einen außerordentlich feinen Blick für Schönheit in jeder Form.

      »Ich habe mich schrecklich nach dir gesehnt, Osric«, sagte sie schließlich mit einschmeichelnder Stimme.

      »Ich wollte mit dir sprechen, Genevieve.«

      Lady Genevieve ging auf den Earl zu.

      Als sie dicht vor ihm stand, hob sie das Gesicht mit einem schmachtenden Ausdruck zu ihm empor.

      »Sind Worte denn so wichtig?« flüsterte sie.

      Er blickte auf sie nieder, in seinen Augen stand ein harter Glanz.

      »Nimm Platz, Genevieve. Es gibt einige Dinge, die wir unbedingt miteinander besprechen sollten.«

      Er sah das leichte Flackern, die Abwehr in ihrem Blick. Dann zuckte sie die Achseln warf schmollend die Lippen auf und ließ sich auf dem Sofa nieder.

      Sein sachlicher Ton hatte sie gekränkt, aber sie wollte es nicht auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen.

      »Ich höre«, erklärte sie mit einem schnippischen Unterton.

      »Als wir das letzte Mal zusammen waren«, begann der Earl, »machtest du die Andeutung, daß du ein Kind von mir erwartest.«

      Lady Genevieve lächelte.

      »Das ist wahr«, sagte sie. »Ich dachte, es würde dich glücklich machen. Stell dir vor - ein Erbe, ein Sohn, der deinen Namen tragen wird! Ist es nicht das, was jeder Mann sich wünscht?«

      »Unter gewissen Umständen ja«, stimmte der Earl zu. »Ich möchte auf jeden Fall sicher sein, daß es auch mein Kind ist.«

      Lady Genevieves Augen wurden weit.

      »Osric, wie kannst du daran zweifeln? Du müßtest wissen, daß es keinen anderen Mann mehr in meinem Leben gegeben hat, seitdem wir uns kennen! Du bist alles für mich alles! Wie kannst du annehmen, daß ich in dieser Zeit einen anderen Mann auch nur angesehen hätte!«

      »Da gibt es noch etwas, das für mich von größter Wichtigkeit ist!«

      »Und das wäre?«

      »Ich möchte die absolute Gewißheit haben, daß du tatsächlich schwanger bist.«

      »Wie kannst du das in Frage stellen! Gut, ich gebe zu, es ist noch sehr früh. Aber eine Frau kennt sich aus in diesen Dingen. Und ich bin ganz sicher, daß ich dir einen Sohn schenken werde!«

      Der Earl schwieg.

      Mit leiser, betörender Stimme fuhr sie fort: »Wann können wir heiraten? Ich möchte, daß wir nicht mehr zu lange damit warten.«

      »Nein, da stimme ich mit dir überein«, erwiderte der Earl. »Deshalb würde ich vorschlagen, du setzt jetzt deinen Hut auf, und wir fahren sogleich bei Sir James Clark vorbei.«

      »Sir James Clark?« fragte Lady Genevieve überrascht. »Wer ist das?«

      »Der Leibarzt der Queen und ein Gynäkologe von Weltruf.«

      Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann sagte Lady Genevieve: »Es ist noch zu früh, um derartige Vorkehrungen zu treffen. Ich sehe keine Ursache, den Arzt schon zu diesem Zeitpunkt aufzusuchen. Ich fühle mich ausgezeichnet - ja, in der Tat, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie in den letzten Wochen.«

      »Was ich von Sir James Clark erfahren möchte«, versetzte der Earl unbeirrt, »ist, ob das Kind, das du unter dem Herzen trägst, auch wirklich von mir ist. Wenn das der Fall ist, werde ich den Gedanken an eine Heirat ernsthaft in Erwägung ziehen.«

      Lady Genevieves Blick begegnete dem seinen.

      »Ich sehe keinen Grund, weshalb ich mich einer derart entwürdigenden Prozedur aussetzen sollte«, erwiderte sie trotzig.

      »Warum sagst du mir nicht die Wahrheit?« fragte der Earl. »Du weißt sehr wohl, daß du kein Kind bekommst und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie eins bekommen wirst.«

      Lady Genevieve schwieg. In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken. Was sollte sie ihm antworten?

      Sollte sie ihn anlügen, ihn wütend anfauchen oder seinem Ansinnen nachgeben?

      Doch bevor sie antworten konnte, sagte er mit ausdrucksloser Stimme: »Zufällig weiß ich, daß du nicht in der Lage bist, Kinder zu bekommen. Du hast schon versucht, Rodney einen Sohn zu schenken. Vergeblich, nicht wahr?«

      »Wer hat dir das erzählt?« schrie Lady Genevieve böse. Dann schien es ihr einzufallen. »Natürlich, ich kann mir denken, von wem du diese Dinge erfahren hast: Von Willoughby Yaxley! Seine Schwester, diese heimtückische Schlange, hat den Mund nicht halten können. Dabei hat Louise mir schwören müssen, nie und mit niemandem über das zu reden, was ich ihr anvertraute.«

      »Jedenfalls hat sie die Wahrheit gesagt.«

      »Na gut im Augenblick habe ich noch kein Baby«, gab Lady Genevieve verärgert zu. »Aber das besagt noch lange nicht, daß ich niemals eins bekommen kann!«

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