Perry Rhodan 235: Die Kaste der Weißrüssel. William Voltz
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Название: Perry Rhodan 235: Die Kaste der Weißrüssel

Автор: William Voltz

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845302348

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СКАЧАТЬ dieser Halle lassen werden, wo wir uns in unmittelbarer Nähe des Schiffes befinden. Wir werden uns widerstandslos abführen lassen. Sobald wir an unserem Ziel angelangt sind, können wir uns mit eigenen Plänen beschäftigen.«

      Rhodan hoffte, dass dies unverfänglich geklungen hatte. Zweifellos wurde seine Rede von den Geräten der Twonoser übersetzt. Es wäre gefährlich gewesen, in aller Offenheit von Flucht zu sprechen.

      Weitere Rotrüssel tauchten in der Halle auf. Die zweitausend Gefangenen wurden gezwungen, sich in Marschordnung aufzustellen Rhodan, Tolot, Atlan, Marshall und Kendall Baynes bildeten die Spitze des Gefangenenzuges.

      Vor ihnen gingen zwanzig bewaffnete Rotrüssel. Ein kurzer Blick überzeugte Baynes, dass zu beiden Seiten der Kolonne je über hundert Wächter gingen. Er vermutete dass einige Rotrüssel auch den Abschluss bildeten. Es waren alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um einen Ausbruch zu verhindern.

      Die Halle verjüngte sich in eine überdimensionale Torbogenöffnung. Die Rotrüssel trieben ihre Gefangenen darauf zu. Baynes versuchte sich vorzustellen, dass dieser Durchgang, der vermutlich in eine weitere Halle führte, eine Venenöffnung des toten Mobys darstellte. Natürlich hatten die Venen und Adern innerhalb des Gigantenkörpers nicht zum Transport einer blutähnlichen Flüssigkeit gedient, sondern zum Einengen des Energieaustausches. Zu Lebzeiten des Mobys hatten diese Adern ein System energetischer Mantelrohren gebildet, in denen die Stromflüsse gebündelt, gleichgerichtet und gleichmäßig abgestrahlt worden waren.

      Baynes seufzte. Er beschloss, sich nicht länger mit diesen Problemen zu beschäftigen. Er musste einfach mit den Gegebenheiten fertig werden.

      Als sie noch hundert Meter vom Torbogen entfernt waren, glitt das Tor auf und gab den Blick in eine weitere Halle frei. Wie Baynes erwartet hatte, wurde auch sie von einer künstlichen Sonne erhellt. Vor ihnen marschierten die Wächter durch das Tor. Die Verschlusswand war offenbar nachträglich von den Twonosern eingebaut worden.

      Der Boden, über den Baynes lief, erinnerte ihn an ein Mosaik. Er schien aus unzähligen farbigen Sternchen zu bestehen, obwohl er doch ein Ganzes war. Heimlich versuchte Baynes, mit dem Absatz eines Stiefels ein Loch herauszuschlagen, aber das Material erwies sich als zu hart.

      Sie gelangten in die anschließende Halle, die jener, aus der sie kamen, in allen Einzelheiten glich. Vergeblich bemühte sich Baynes, irgendwelche Merkmale zu entdecken, die ihm Hinweise auf die Verwendung des ausgedehnten Raumes geben konnten.

      Rhodan traf eine ähnliche Feststellung: »Es scheint festzustehen, dass ein großer Teil des Moby-Innern von den Twonosern überhaupt nicht benutzt wird«, sagte er. »Natürlich kann das in der Mittel- oder Bauchetage wieder völlig anders sein. Von den vornehmen Rotrüsseln wird jeder einzelne ein größeres Wohngebiet beanspruchen.«

      Nach zehn Minuten hatten sie auch diese Halle durchquert und betraten einen weiteren Hohlraum, der in seiner Ausdehnung die beiden anderen Hallen noch übertraf.

      Vor den Augen der Männer lag eine kleine Stadt. Baynes zählte etwa fünfzig Gebäude, die ungefähr im Mittelpunkt der Halle standen. Die künstliche Sonne ließ die Metalldächer glänzen. Die Häuser hatten ovale Form, sie erinnerten Baynes an ein aufrecht stehendes Ei, dessen untere Spitze eingedrückt war. Es gab keine Fenster, aber vorgewölbte Luken und unzählige warzenähnliche Ausbuchtungen. Von Dach zu Dach spannte sich ein Netzwerk von Drähten.

      Mit Leuchtsäulen markierte Straßen führten von der Stadt in allen Richtungen davon. Auf einer der Straßen glitt ein scheibenförmiges Fahrzeug dahin, das von drei Rotrüsseln besetzt war.

      Baynes' scharfe Augen erkannten mehrere Leitungen, die vom Dach der Halle mitten in die Stadt führten. Anscheinend war das die Energieversorgung. Die Twonoser mussten schon seit Jahrhunderten innerhalb des Mobys leben. Nur so war die perfekte Einrichtung zu erklären.

      »Dort leben sie«, sagte Rhodan ruhig. »Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher Städte.«

      Als sie weitergingen, konnte Baynes zu seiner Überraschung hinter der Stadt einen kunstvoll angelegten Park erkennen. Die Rotrüssel schienen durchaus einen Sinn für natürliche Schönheit zu besitzen. Wahrscheinlich hätte man mit den Twonosern gut auskommen können, wären sie nicht solche eingebildeten Burschen gewesen.

      Wir werden es ihnen schon zeigen, dachte Kendall Baynes zuversichtlich.

      Die Kolonne bog in eine Straße ein und marschierte in einem Abstand von dreihundert Metern an der Stadt der Rotrüssel vorbei. Niemand schien den Gefangenen große Bedeutung beizumessen, denn am Stadtrand zeigten sich nur vereinzelte Zuschauer.

      Der Anführer der vorausgehenden Wachgruppe kam zu Rhodan.

      »Wir bringen Sie nun zum Bahnhof«, hörte Baynes ihn sagen. »Dort werden Ihre Männer in einen Interkastenzug einsteigen, der sie an ihren Bestimmungsort bringen wird.«

      Rhodan nickte schweigend. Was, fragte sich Baynes verwirrt, war ein »Interkastenzug«? Hoffentlich verbarg sich hinter diesem Begriff keine unliebsame Überraschung.

      Ohne Aufenthalt marschierte die Kolonne bis zum Ende der Straße. Neben der Straße führte eine Senke zum Ende der Halle. Inmitten der Senke sah Baynes eine Art Schiene aus blankgescheuertem Metall.

      »Glauben Sie, dass der Interkastenzug dort unten vorbeifährt, Sir?«, wandte sich Baynes an Rhodan.

      »Ja«, sagte Rhodan. »Dort vorn scheint der Bahnhof zu sein.«

      Rhodans ausgestreckter Arm wies auf einen runden, von Leuchtsäulen umgebenen Platz, von dem aus eine kurze Straße zur Senke führte. Baynes wäre nie darauf gekommen, diese Stelle als Bahnhof zu bezeichnen, aber jetzt, da Rhodan seine Vermutung ausgesprochen hatte, zweifelt Baynes nicht daran, dass sie die Bahnstation erreicht hatten. Verstärkt wurde diese Vermutung durch die Anwesenheit einiger Rüsselträger auf dem freien Platz, die offensichtlich auf den Zug warteten.

      Baynes hatte mit irgendeinem utopisch wirkenden Transportmittel gerechnet. Die Tatsache, dass man sie in einem gewöhnlichen Zug von hier wegbringen wollte, verwirrte ihn.

      Die Wächter ließen die Gefangenen auf dem runden Platz Aufstellung nehmen. Die wartenden Twonoser zogen sich zurück, als seien sie empört über die Zumutung, in der Nähe der Terraner bleiben zu müssen.

      Keiner der Wächter sprach, aber auch Rhodan machte keine Anstalten, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ab und zu unterhielt sich der Großadministrator mit John Marshall, doch Baynes konnte nicht hören, worüber die beiden Männer sprachen. Lord Kendall Baynes fühlte sich von Rhodan und seinen Begleitern immer mehr enttäuscht. Er hatte zumindest erwartet, von großangelegten Fluchtplänen zu erfahren. Scheinbar teilnahmslos nahmen Rhodan, Atlan und Marshall die Geschehnisse hin. Und Icho Tolot, dieses unheimliche Wesen, empfand offenbar noch Freude an den Ereignissen.

      Baynes begann, sich über das Verhalten dieser Männer ernsthafte Gedanken zu machen. Vielleicht, überlegte er, waren sie von den Twonosern mit irgendeinem Gas behandelt worden, das ihre Willenskraft lähmte. In diesem Fall wäre es seine, Kendall Baynes' Aufgabe, sich intensiv um die Befreiung der Besatzung des Flaggschiffes zu bemühen.

      Als Baynes darüber nachdachte, welche Schritte er zuerst unternehmen sollte, kam der Zug.

      Er schoss auf der anderen Seite der Halle aus einer Röhre herein, eine lange Raupe aus mattglänzendem Stahl, scheinbar mühelos auf der einzigen Schiene dahingleitend. Als der Zug seine Geschwindigkeit verlangsamte, konnte Baynes erkennen, dass es einzelne Wagen gab, die gelenkartig aneinandergekoppelt waren. Etwa einen Meter СКАЧАТЬ