Perry Rhodan 2169: Das Lichtvolk. Leo Lukas
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Название: Perry Rhodan 2169: Das Lichtvolk

Автор: Leo Lukas

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845321684

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СКАЧАТЬ eine beachtliche Leistung für einen einfachen Eheling dar. Sogar Panige zeigte sich beeindruckt. »Und das mit deinen zwei linken Händen, mein Schatz!«, lobte sie ihn.

      In diesem meinem eigenen Ruheraum, unbehelligt von der lärmigen, stinkenden Umwelt, vermochte ich erstmals mehrere Gefrin am Stück zu schlafen. Himmlisch war das und klarerweise meiner Gesundheit förderlich.

      Nun besserte sich meine Konstitution merklich. Auch die ständigen Schmerzen ließen nach oder wurden wenigstens leichter erträglich.

      *

      »Weißt du, was heute für eine Burdrin ist?«, fragte der Vater eines Morgens scheinheilig.

      Wie hätte ich das nicht wissen können? »Die achthundertvierzigste!«, rief ich: »Mein Geburtstag!«

      »Schlaues Kerlchen. Herzlichen Glückwunsch, Goldkind! Ja, heute bist du drei Thadrin geworden. Na los, auf mit dir, reinige dich rasch, dein Frühstück steht schon bereit!«

      Es war aber nicht der übliche Obstersatzbrei. Sondern ein Kegelkuchen, gut zehn Xynon hoch, wunderhübsch marmoriert in drei verschiedenen Farben, mit drei Brennstäbchen an der Spitze.

      »Darf ich das denn ...?«, fragte ich zaghaft, unfähig, mein Glück zu fassen.

      »Klar darfst du. Hab ich selbst gebacken, aus lauter piekfeinen, astreinen Ingredienzien. Oder riechst du irgendetwas, das dir nicht bekommen könnte?«

      Ich schnüffelte vorsichtig. Tatsächlich, da war nicht die geringste üble Beimengung zu bemerken. Im Gegenteil, der Kuchen duftete dermaßen herrlich dezent, dass ich alle drei Nasenlöcher aufriss, so weit ich nur konnte.

      Und er schmeckte fast noch besser.

      »Ihr habt mir etwas versprochen«, erinnerte ich meinen Vater, nachdem ich zwei große Stücke des wunderbaren, fast gar nicht süßen Gebäcks verschlungen hatte.

      »Und das wird auch nicht gebrochen, mein großer Anguela! Gleich nach der Zahnsäuberung machen wir zwei uns auf den Weg.«

      »Nur wir zwei? Aber hat nicht auch Panige ...«

      Eine Farbstimmung des leisen Bedauerns flackerte über Enguartis untere Gesichtshälfte.

      »Deine Mutter kann leider nicht mitkommen, Goldbub. Sie muss dringend eine Tymdit nachjustieren, die in der Nacht verrückt gespielt hat. Aber sie richtet dir die allerbesten Grüße und Glückwünsche zu deinem dritten Geburtstag aus.«

      »Verstehe. Danke, das ist lieb.«

      Ich wollte mir die Enttäuschung nicht anmerken lassen. Doch das war natürlich unmöglich.

      Mein Körper leuchtete meine dunkelrot-violette Frustration so lichtstark hinaus, dass die Flammen der Brennstäbchen kaum mehr zu sehen waren.

      Oh, das habe ich noch nicht erwähnt.

      Alle Erwachsenen in Siv'Kaga verhüllten ihre Leiber immer, auch im intimen Privatbereich. Nur die Augen, die Mundpartie sowie die Hände mit den – auf dich wohl sehr dünn und lang gezogen wirkenden – Fingern blieben frei.

      Wir Kinder hingegen liefen die ganze Zeit über nackt herum, bis auf knielange Hüfttücher mit handbreiten Gürteln sowie einfache Sandalen.

      Die Erwachsenen konnten also den Kindern an den Leuchtsignalen auf ihrer Körperoberfläche ganz schön viel ablesen: sowohl gesundheitliches Befinden und Emotionen als auch grob die Gedanken.

      Diese Überwachung, hatte mir Enguarti bei anderer Gelegenheit erklärt, war durchaus sinnvoll. Denn erstens erwiesen sich alle heranwachsenden Guyar als ziemlich anfällig gegenüber Krankheiten. Und zweitens entwickelten die meisten Mitglieder des Lichtvolks ihr Verantwortungsbewusstsein erst reichlich spät.

      »Mein lieber junger Mann«, hatte der Vater gesagt, belustigt um den Mund strahlend, »wenn wir euch nicht auf diese Weise unter Kontrolle hätten, wäre in den Krippen und Schulen der Kosmokrat los!«

      Der Kosmokrat ... doch dazu später.

      Wir brachen also ohne meine Mutter auf. Ich hatte meine Enttäuschung darüber, dass sie wieder einmal ihrer Arbeit den Vorzug gegeben hatte, rasch überwunden. Zu aufregend war dieses Abenteuer.

      Wir würden Siv'Kaga verlassen! Ich würde die große weite Welt außerhalb der Goldenen Kuppeln sehen. Ich würde Sivquox betreten, die Megalopolis, die Hauptstadt des pulsierenden, in der ganzen Thatrixdruum legendären Planeten Sivkadam.

      Denn dies hatte mir der Vater, der nunmehr auch die Funktion meines Privatlehrers ausübte, im Vorfeld beigebracht: Wir Leuchter waren im Grunde nur Gäste auf Sivkadam.

      Unser ursprüngliches Zuhause war ein Planet namens Caldera, was »Staubheimat« bedeutete. Der dort von Natur aus auftretende, fluktuierende Tymcal wurde hier, in den Goldenen Kuppeln von Siv'Kaga, durch Paradimensional-Generatoren künstlich erzeugt.

      Wir lebten also in einer vergleichsweise winzigen Enklave, einer Art hyperenergetischem Biotop, das mit der Außenwelt kaum etwas gemein hatte.

      Wie wenig, begriff ich erst, nachdem wir die Schleuse in der Kuppelwand durchschritten hatten.

      *

      Zwar hatte mich Enguarti behutsam darauf vorbereitet.

      »Die Welt draußen«, hatte er mir erläutert, »ist anders. Ganz anders. Wir vom Lichtvolk sagen dazu tymvryn, parakalt. Da draußen tritt die Hyperstrahlung nicht auf. Oder genauer gesagt, nur in einem so geringen Maß, dass selbst du sie kaum wahrzunehmen im Stande sein wirst.«

      Ich wusste also, dass es außerhalb der Goldenen Kuppeln keinen Para-Staub gab.

      Doch Wissen und Erfahren sind, da wirst du mir sicherlich beipflichten, zwei sehr verschiedene Paar Fußbekleidungsstücke.

      Ich habe bereits erwähnt, dass ich von klein auf meine Hyperfühligkeit als unangenehm, ja als in schwer beschreibbarer Weise peinigend empfand. Anfangs hatte ich so stark darunter gelitten, dass meine körperliche Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen worden war. Später dann hatte ich, nicht zuletzt dank der Vorkehrungen meines Vaters, mit den lästigen, immerzu präsenten Schmerzen leben gelernt.

      Nun aber waren sie auf einmal nicht mehr da. Wie von Gigantenhand weggewischt, jählings und brutal, sobald das Schleusenschott hinter uns zugefallen war.

      Der Schock raubte mir beinah die Besinnung.

      Wenn mich der seltsame, zu Beginn noch dazu vollkommen unerklärliche Schmerz, den ich in jeder Faser meines Körpers spürte, als Kleinkind halb umgebracht hatte, so versetzte mir nun sein plötzliches Fehlen einen fast noch gewaltigeren Schlag.

      Kannst du dich daran erinnern, wie es war, als du zum ersten Mal schwerelos wurdest?

      Siehst du – so selbstverständlich, wie allen planetengebundenen Lebewesen die Schwerkraft ist, war mir die Hyperstrahlung in den Goldenen Kuppeln erschienen.

      Hier aber fühlte ich ... nichts.

      Weniger, schlimmer noch: eine schreckliche, gähnende Leere. Ich vermeinte, ins Bodenlose zu stürzen. Ich fiel, fiel, fiel.

      Mein СКАЧАТЬ