Название: Erfolgreiche Konzepte
Автор: Katja Ischebeck
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная деловая литература
Серия: Whitebooks
isbn: 9783956234453
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aus www.wikipedia.de (freie Enzyklopädie)
Diese Definition ist zwar sperrig, hat aber den Charme, dass sie schon die wichtigsten Bestandteile und gleichzeitig eine mögliche Gliederung eines Konzeptes beinhaltet. Weitere Gliederungsmöglichkeiten werden in Kapitel 3.4 gezeigt.
Tipp: Konzept und Konzeption werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet, wobei eine Konzeption eher umfassender und detaillierter als ein Konzept verstanden wird. Klären Sie, was genau erwartet wird!
Sich darüber verständigen, was erwartet wird
Ich erspare Ihnen an dieser Stelle eine akademische Abgrenzung der Begrifflichkeiten rund um das Thema Konzept. Konzepte werden in der Regel verfasst, um andere von einem Thema zu überzeugen. Daher ist die Verständigung darüber, was im jeweiligen Fall von dem Empfängerkreis gewünscht wird, sinnvoller und hilfreicher als theoretische Begriffsdefinitionen.
Gehen Sie im Zweifelsfall besser davon aus, dass Ihre Gesprächspartner keine lexikalisch korrekte Begriffsdefinition von Konzept (oder wahlweise Konzeption, Exposé, Entwurf, Entscheidungsvorlage usw.) im Kopf haben. Darüber hinaus hat jede Branche, jeder Funktionsbereich und jede Fragestellung spezifische Anforderungen und Gepflogenheiten. Um Missverständnissen vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, sich genau darüber zu verständigen, welche Fragen beantwortet werden sollen, wie umfangreich das Konzept sein soll und wer es lesen wird bzw. präsentiert bekommt.
Verständigen Sie sich über die folgenden Punkte:
1. Welche Fragen soll das Konzept beantworten?
2. Welche formalen Anforderungen bestehen (Umfang, schriftliche Darstellung oder Präsentation)?
3. Wie setzt sich der Empfängerkreis des Konzeptes zusammen?
2.3 Wozu dienen Konzepte?
Unterschiedliche Anforderungen an Konzepte
In diesem Kapitel wird erarbeitet, welche Funktionen Konzepte haben können. Je nachdem worauf das Konzept abzielt und aus welcher Flughöhe ein Thema betrachtet werden soll, resultieren unterschiedliche Anforderungen an Ihr Konzept.
Soll die grundsätzliche Ausrichtung eines Unternehmens, der Produkte oder der Kundengewinnung oder -bindung festgelegt werden? Unternehmensvisionen, Leitbildentwicklungen oder andere strategische Ausrichtungen von Bereichen, Produkten oder Vertriebskanälen sind Beispiele für eine grundlegende und längerfristige Perspektive. Hierbei werden Annahmen über Entwicklungen des Marktes und den Bedingungen und Erfordernissen der Zukunft getroffen. Es werden Chancen und Risiken herausgearbeitet und ein entsprechendes Szenario entworfen, wie sich das Unternehmen oder der Bereich positionieren möchte. Diesen weiten Wurf entwickeln Sie aus einer großen Flughöhe. Hier sind Weitblick und vernetztes Denken gefragt. Konkrete Maßnahmenpakete werden in einem Strategiekonzept nicht erwartet.
Genaues Fokussieren des Ziels
Oder soll ein thematisch und zeitlich abgegrenztes Thema geprüft werden wie zum Beispiel bei folgenden Fragestellungen:
■ Wie können wir unser Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber am Markt positionieren?
■ Wie können wir unser Prämiensystem leistungsgerechter gestalten?
■ Wie können wir unser Beschwerdemanagement zu einem Kundenbindungsinstrument ausbauen?
Wenn Sie Fragestellungen mit dieser Flughöhe bearbeiten, ist das genaue Fokussieren des Zieles gefragt. Darüber hinaus werden Sie in der Regel zu konkreten (Handlungs-)Empfehlungen kommen, die einem Entscheidungsgremium vorgelegt werden. Wird grünes Licht für diesen gezielten Wurf beschieden, mündet Ihr Konzept in einem klassischen Projekt. Das Resultat dieser Stufe wird eine praktische Richtschnur zur Umsetzung des Themas sein. Zur konkreten Planung der Umsetzung und ökonomischen Planung kann im weiteren Verlauf dann ein detaillierter Maßnahmenplan erarbeitet werden.
Hegen und pflegen wie ein zartes Pflänzchen
Manchmal steht man aber noch ganz am Anfang von Überlegungen und möchte erst einmal in einer Skizze überprüfen, ob es sich lohnt, ein Thema intensiver zu bearbeiten. Hierbei geht es dann um das kreative Entwickeln von Ideen und Möglichkeiten. In diesem Stadium ist die Konzeptidee vergleichbar mit einer frisch gekeimten Pflanze. Beide befinden sich in einem empfindlichen Zustand und bedürfen eines guten Nährbodens, guter Pflege und Schutzes, um sich bestmöglich entwickeln zu können. Für die keimende Konzeptidee heißt das, dass neue Themen und Ansätze Raum und Zeit zum Reifen brauchen, damit sie eine sichtbare Gestalt annehmen können. Liebevolles Begießen ist natürlich auch förderlich. Vorschnelles und kritisches Überprüfen auf zum Beispiel Machbarkeit oder gar der Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen hingegen ist in diesem Stadium eher hinderlich, weil das Pflänzchen einfach noch nicht so weit ist und kritisches Beäugen jede Kreativität im Keim ersticken lässt.
Konzepte können also sehr unterschiedliche Funktionen bedienen.
Funktionen von Konzepten
1. strategische Entscheidungshilfe
2. praktische Richtschnur für ein konkretes Thema
3. ökonomische Planungsbasis zur Umsetzung eines Themas
4. erste Annäherung an ein Thema (Skizze)
Unterschiedlicher Detaillierungsgrad
Auf welcher Flughöhe sind Sie mit Ihrem Konzept unterwegs? Geht es um Strategie oder handfeste Maßnahmenpakete? Oder einer ersten Annäherung an ein Thema? Die folgende Grafik veranschaulicht die verschiedenen Konzeptarten mit ihren unterschiedlichen Anforderungen an den Detaillierungsgrad und den Planungshorizont.
Die Konzepttreppe: Grundsätzliche Konzeptarten im Überblick (angelehnt an Schmidbauer & Knödler-Bunte 2004, S.24)
Langfristige Planungen im Strategieszenario
Das Schaubild „Konzepttreppe“ zeigt die grundsätzlichen Konzeptarten im Überblick. In manchen Konzepten geht es um die strategische Ausrichtung eines Unternehmens oder eines Bereiches, während für andere Konzepte Detailarbeit erforderlich ist. Beginnen wir unsere Betrachtung mit dem Strategieszenario. Konzepte in diesem Bereich sollen die Frage beantworten: Wo wollen wir langfristig hin?
Bei den sogenannten Strategieszenarien oder Strategiekonzepten handelt es sich meist um längerfristige Planungshorizonte von drei bis fünf Jahren. In manchen Bereichen werden sogar über Jahrzehnte Szenarien entwickelt (z. B. in der Raumfahrt oder Energiewirtschaft). Solche Konzepte sind häufig zunächst grob skaliert. Der Brückenschlag, der den Weg in die Zukunft und damit in die Umsetzung vornimmt, СКАЧАТЬ