Название: Perry Rhodan Neo Paket 24
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan Neo
isbn: 9783845397481
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»Lafayette!«, meldete Madeira über Funk. »Tatham ist tot, hier spricht Madeira. Sind auf dem Weg zur Disk. Wie ist Ihr Status?«
»Haben den Sixpack erreicht«, kam die Antwort. »Sind ebenfalls auf dem Weg zur ... Oh. Das ist schlecht.«
Madeira musste nicht fragen, was der Anführer des zweiten Teams mit »schlecht« meinte – er sah es. Sie hatten die Hangardecks der Diskusboote offen gelassen, um jederzeit sofort umkehren zu können. Dies erwies sich nun als fatale Fehlentscheidung – das unterste Deck ihres Beiboots wimmelte vor den grauen Schattenwesen. Wenn sie versuchten, sich den Weg freizuschießen, würden sie zugleich das halbe Raumfahrzeug verwüsten ...
Marshall schloss gepeinigt die Augen und ballte die Hände so fest, dass sich seine Fingernägel ins Fleisch gruben. Blut rann an seinen Fingern herab.
»Was ist mit ihm?«, fragte Madeira.
»Es sind die Wesen«, antwortete Tekener knapp.
»Ihre Gedanken!« Marshall stöhnte. »Sie können nicht ... Es ist so schrecklich ...«
»Da!« Leutnant Jeffries deutete voraus. »Da oben!«
Madeira fiel ein Stein vom Herzen.
Über dem östlichen Himmel ritt auf feurigen Streifen eine Korvette der CREST II heran. Es fühlte sich an wie ein früher Sonnenaufgang.
»CREST-K 1 an Sixpacks«, meldete sich die Stimme von Abhinava Singh Khalsa, dem Befehlshaber der Raumlandetruppen. »Halten Sie sich fest! Wir holen Sie mit Traktorstrahlen hoch.«
Das Letzte, was Joaquim Madeira spürte, ehe ein flaues Gefühl in seinem Magen ihm die Rettung verhieß und er auf dem Weg in den Himmel die Augen schloss, waren die Finger von Luisa Landry, die sich zwischen seine schoben.
14.
Licht und Dunkel
Die Korvette glitt durch die offene Schleuse und setzte auf dem zugewiesenen Landeplatz auf. Es war ungewohnt, die Luft und die Nacht einer fremden Welt im Schiff zu spüren – doch da die meisten Schirme der CREST II noch immer nicht funktionieren, fühlte es sich in der gigantischen Halle an, als stünde man im Freien. Es war windig im oberen Haupthangar der CREST II; sie befanden sich in etwa zwölfhundert Metern Höhe über dem kargen Boden der toten Welt Xot.
Gabrielle Montoya fröstelte.
Als die beiden Einsatzgruppen, die die Ruinen erforschten, ihren Notruf gesendet hatten, hatte Thora Rhodan da Zoltral sofort eine Korvette losgeschickt, um die Teams rauszuholen. Was die Art des Notfalls war, hatten sie da schon nicht mehr erfragen müssen: Überall im weiten Umkreis des notgelandeten Raumschiffs hatten sich fahlgraue Kreaturen wie Würmer dem Boden entwunden und zusammengerottet, waren unermüdlich auf die CREST II zugekrochen. Es war ein unangenehmes Gefühl, keine Rundum-Energieschirme aktivieren zu können. Aber solange es den Wesen nicht gelang, die gigantischen Landestützen des Kugelraumers zu erklimmen, waren die Menschen vorerst in Sicherheit. Es war nicht auszudenken, was sie anrichten mochten, falls sie an Bord gelangten.
Die Besatzung der Korvette verließ das 60-Meter-Boot, angeführt vom Chef der Landetruppen Abhinava Singh Khalsa. Mit ihnen waren die Geretteten heimgekehrt, darunter Ronald Tekener und John Marshall. Sie hatten zum Glück nur einen einzigen Verlust zu beklagen – den bedauernswerten Oberleutnant Sam Tatham. Leutnant Jeffries aus demselben Team war verletzt und wurde sofort auf die Medostation gebracht.
Gespannt verfolgte Montoya, wie die Raumsoldaten das gefangene Geschöpf verluden, um das die Wissenschaftliche Abteilung gebeten hatte. Khalsa hatte es mit einem Traktorstrahl vom Boden gepflückt und in einen mit Fesselfeldern gesicherten Tank gesperrt. Aus der Nähe betrachtet, wirkte das Wesen weiterhin furchterregend, auf seltsame Weise aber auch kümmerlich. Eine farblose, gallertartige Masse, die einer menschengroßen Qualle oder einem grotesk vergrößerten Einzeller ähnelte, der mit erschreckender Agilität nach einem Ausweg aus seinem Gefängnis suchte. Als der Tank auf seinen Transportwagen gestellt wurde, flackerten die umhüllenden Energiefelder für den Bruchteil einer Sekunde, und das Wesen warf sich sofort mit voller Wucht dagegen; ein Raubtier, das Montoya ansprang, um sie zu verschlingen. Doch das Flackern rührte nur daher, dass der Tank sich mit der Energiezelle des Gefährts koppelte; die Felder hielten, und der Wagen setzte sich mit einem Geleitschutz von mehreren Robotern und Soldaten in Bewegung.
Montoya blieb noch einen Augenblick lang stehen und ballte und öffnete die Hände, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte.
»Wohin bringen Sie es?«, flüsterte Marshall, der unbemerkt neben sie getreten war.
»John!« Sie schreckte abermals zusammen. »Meine Güte. Auf die Wissenschaftsstation zu Sianuk und Bumipol na Ayutthaya. Die beiden haben eine Theorie, die sie überprüfen wollen. Möchten Sie mich dahin begleiten?«
»Sehr gern.« Der Telepath nickte gefasst. »Aber wir können auch noch einen Moment warten.«
Sie sah, wie blass der sportliche und dank seines Aktivators jung gebliebene Mann war, wie angespannt seine Züge.
»Alles in Ordnung?«
»Ja«, versicherte Marshall. »Sie haben mir schon auf dem Rückweg was gegeben. Aber ohne Tekener hätte ich es nicht geschafft.«
»Es war schlimm da unten, nicht wahr?«
»Es ist ein schlimmer Ort«, bestätigte er. »Aber seine Bewohner sind nicht die Ursache, sondern die Opfer.« Er sah, dass sie noch mehr fragen wollte, und schüttelte den Kopf. »Hören wir uns an, was die Zwillinge zu sagen haben.«
Sie folgten dem Tross in gemessenem Abstand zur Wissenschaftlichen Abteilung.
Dort hatten die zwei na Ayutthayas schon alles vorbereitet, um die Kreatur aus dem Tank in Empfang zu nehmen. Sie sperrten sie hinter eine mit Energiefeldern verstärkte Wand aus Glassit und starteten verschiedene Diagnosegeräte. Die Robotereskorte blieb vorsichtshalber ebenfalls im Eingang stehen. Montoya fiel auf, dass es abgesehen von den blinkenden Lichtern und Holos sehr dunkel im Labor war.
»Was haben Sie vor?«, fragte sie, als einer beiden Zwillingsbrüder – Montoya konnte sie nicht auseinanderhalten – eine kleine Schleuse in der Glassitwand öffnete, um verschiedene Gegenstände hineinzulegen: einen Stein, einen Holzstab, eine Metallstange, einen Salatkopf, ein Stück Käse.
»Ich will eine Reaktion provozieren«, antwortete der thailändische Wissenschaftler freundlich. Kaum dass er die innere Pforte geöffnet hatte, stürzte sich das Wesen gierig auf die Objekte im Schleusenfach und umschloss sie mit seinem Körper. Als es sich wieder entfernte, waren nur der Stein und die Metallstange geblieben.
»Es absorbiert alle pflanzlichen und tierischen Stoffe«, stellte der andere na Ayutthaya fest. »Ich denke, damit haben wir die Erklärung für die karge Landschaft dort draußen gefunden.«
»Diese Dinger haben sie abgegrast?«, fragte Montoya. »Und jetzt kommen sie, um uns zu holen?«
»Sie haben einen unermesslichen Hunger«, bestätigte Marshall. »Das kann ich spüren. Leider.«
»Was sind diese Wesen?«, wollte Montoya wissen.
Marshall warf einen fragenden Blick zu den Chefwissenschaftlern der CREST II. »Konnten СКАЧАТЬ