Die 15 beliebtesten Kinderbücher in einem Band (Illustriert). Гарриет Бичер-Стоу
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Читать онлайн книгу Die 15 beliebtesten Kinderbücher in einem Band (Illustriert) - Гарриет Бичер-Стоу страница 252

СКАЧАТЬ Kugel, alte Jim nie nix gehen eine Schritt weiter und wenn er müssen warten vierzig Jahr!«

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      Ich wußt's ja, inwendig war Jim ein Weißer, so weiß wie irgend einer, wenn auch von außen nichts davon zu sehen war. Ich wußt's, daß er so sprechen würde und nun war alles gut und mir selbst eine Last vom Herzen. Wir teilten nun Tom unsern Entschluß mit, der natürlich nichts davon wissen wollte und schalt und tobte und schließlich selbst probierte, herauszukriechen und das Floß flott zu machen, was wir ihn aber nicht thun ließen. Am Ende, als er sah, daß wir fest blieben und daß ich mein Boot fertig machte, meinte er:

      »Na, wenn ihr denn durchaus so dickköpfig sein wollt, so ist's am Ende besser, ich sag' dir, was du thun mußt, wenn du ins Dorf und zum Doktor kommst. Du verriegelst die Thür hinter dir, fesselst den Mann und verbindest ihm gut die Augen. Dann läßt du ihn schwören, daß er stumm sein will wie das Grab, steckst ihm einen Beutel mit Geld in die Hand und führst ihn dann durch lauter Hinterthüren und Seitenwege, immer im Dunkeln, bis zum Boot, ruderst die Kreuz und Quer um alle Inseln herum, um ihn irre zu führen, durchsuchst ihm dann die Taschen nach Kreide, nimmst ihm die weg und giebst sie ihm erst wieder, wenn du mit ihm ins Dorf zurückkommst, denn sonst macht er sich mit der Kreide ein Zeichen an unser Floß, um's später wiederzufinden. – Das thun sie nämlich alle.«

      Ich versprach's genau so zu machen und Jim wollte sich im Wald verstecken, wenn er mich mit dem Doktor kommen sehe, bis der wieder weg wäre, und so stieß ich denn ab und ruderte flink dem Dorf zu.

      --

      Zweiunddreißigstes Kapitel

      Inhaltsverzeichnis

      Der Doktor. – Onkel Silas. – Schwester Hotchkiß. – Tante Sally in Nöten.

      Der Doktor war ein freundlicher, gutmütig aussehender, alter Mann, den ich natürlich erst aus seinem besten Schlaf wecken mußte. Ich erzählte ihm, wie ich und mein Bruder gestern zusammen ausgezogen wären zum Jagen nach Spanish Island und wie wir dort die Nacht auf einem gefundenen Stück Floß kampierten und daß mein Bruder wahrscheinlich um Mitternacht einen bösen Traum gehabt haben müsse, denn sein Gewehr sei losgegangen und habe ihn ins Bein geschossen, und er möge doch mitkommen und nachsehen, was sich thun ließe, aber ja nichts verraten, denn wir wollten am Abend wieder heim und unsre Leute überraschen.

      »Wer sind denn eure Leute?«

      »Ei, die Phelps drunten auf der Mühle.«

      »So, so,« macht er und nach einer Minute fragt er: »Wie hast du gesagt, daß er den Schuß kriegte?«

      »Er hat geträumt und da ging das Gewehr los.«

      »Sonderbarer Traum!« brummt er.

      Dann zündete er sich eine Laterne an, nahm seinen Messerbeutel und wir setzten uns in Trab. Als er aber das Boot sah, traute er ihm nicht recht und sagte, das sei wohl genügend für einen, aber für zwei sicher nicht genug. Platz' ich los:

      »Ach, Sie brauchen keine Angst zu haben, wir sind da drin zu dritt gefahren und ganz bequem.«

      »Zu dritt? Wer war denn der dritte?«

      »Ei, ich und Sid und – und – und die Gewehre; – ich hab' mich eben versprochen.«

      »Ah, so?« war alles, was er sagte.

      Er setzte seinen Fuß auf die Bank und wiegte das Boot hin und her und probierte, wie fest es sei, und meinte dann, er wolle sich doch lieber nach einem größeren umsehen. Die aber waren alle angekettet und so stieg er allein ins Boot und meinte, ich könne ja warten, bis er wieder käme, oder am Ufer nebenher laufen; das beste sei, ich würde heimgehen und meine Leute auf die Nachricht vorbereiten. Das aber wollte ich nicht und sagt's ihm auch und sagt' ihm dann noch, wie er das Floß finden könne, und er stieß ab.

      Mir tagte ein Licht. Sag' ich zu mir selbst, wenn der nun mit dem Bein doch nicht so im Handumdrehen fertig wird? Wenn er am Ende drei oder vier Tage braucht? Was dann? – Dort bleiben und warten, bis er die Katze aus dem Sack läßt? Nein, Herr Doktor, ich weiß, was ich zu thun habe, Sie sollen's schon erfahren! Ich bleib' hier und warte, bis er wiederkommt, und wenn er dann sagt, er müsse noch einmal kom men, dann geh' ich mit und wenn ich schwimmen muß; dann nehmen wir ihn fest, binden ihn, treiben den Fluß hinunter und geben ihn erst frei, wenn er mit Tom fertig ist. Wir belohnen ihn dann königlich, das heißt, wir geben ihm eben, was wir haben, und rudern ihn dann ans Ufer. Man sieht, ich hatte doch ein wenig von Toms Unterricht profitiert und war stolz darauf!

      Einstweilen kroch ich nun bei einem alten Holzhaufen unter und muß fest eingeschlafen sein, denn wie ich die Augen wieder aufmache, ist's heller Tag, und die Sonne brennt mir auf den Schädel. Vom Doktor war weit und breit nichts zu sehen, so renn' ich denn nach seinem Hause und höre, daß er in der Nacht gerufen worden und seitdem nicht wieder heimgekommen sei. Armer Tom, denk' ich, da sieht's bös aus, und setz' mich wieder in Trab und wie ich um die nächste Ecke biege, renne ich mit dem Kopf beinah auf Onkel Silas' Magen. Er ruft:

      »Junge, Tom, wo habt ihr denn gesteckt, alle die Zeit, Bengel, he?«

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      »Ich – ich hab' gar nicht gesteckt,« stotter' ich, »Sid und ich sind nur immer hinter dem durchgebrannten Nigger hergewesen.«

      »Ja, aber wo denn in aller Welt, wo habt ihr ihn denn gesucht? Eure Tante ist in schöner Angst und Aufregung eurethalben!«

      »Das braucht sie gar nicht zu sein,« sag' ich, »uns ist nichts passiert. Wir liefen hinter den Männern und den Hunden drein, konnten aber nicht Schritt halten und wir verloren sie. Dann dachten wir, wir hörten sie auf dem Wasser, nahmen das Boot und setzten hinter ihnen her, ruderten hier hin und dort hin, konnten sie aber gar nicht finden. Wir aber immer weiter am Ufer hin, bis wir müde und schläfrig waren und dann legten wir an, banden das Boot fest und legten uns selbst aufs Ohr und wachten erst vor einer Stunde wieder auf. Da dachten wir, wir wollten ins Dorf rudern, um zu hören, wie's gegangen sei, und nun ist Sid nach der Post, um zu sehen, ob er nichts erfahren könne, und ich wollte eben sehen, ob sich etwas zu essen auftreiben ließe und dann wären wir heimgekommen.« –

      Wir gingen also zur Post, um nach »Sid« zu sehen, aber der war natürlich nicht dort. Der Alte bekam einen Brief eingehändigt und wir warteten noch eine gute Weile, aber Sid wollte immer nicht kommen. Da wurde der Alte endlich ungeduldig und meinte, seinetwegen könne der nun heimfliegen oder schwimmen oder was er wolle, ihm sei's einerlei, wir führen – und zwar gleich. Zurücklassen, um auf Sid zu warten, wollte er mich auch nicht, er meinte, das habe doch weiter keinen Zweck, der werde schon heimfinden und ich müsse mit, damit Tante sehe, wir seien heil und ganz.

      Als wir heimkamen, war Tante Sally über die Maßen froh, mich zu sehen. Sie lachte und weinte in einem Atem und umarmte mich und klappste mich ein paarmal in ihrer gewohnten Weise, was aber mehr gestreichelt war, und sagte, wenn Sid heimkomme, kriege der auch seine Klappse.

      Das ganze Haus war voller Farmer und Farmersfrauen, die alle zum Mittagessen bleiben wollten und es war ein Gezeter und Geschnatter, daß man sein eignes Wort kaum hörte. Die alte Frau Hotchkiß war die ärgste, der stand die Zunge keine Sekunde still – das lief nur so wie ein Rädchen.

      »Na, Schwester Phelps,« – СКАЧАТЬ