Gesammelte Werke von Cicero. Марк Туллий Цицерон
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Название: Gesammelte Werke von Cicero

Автор: Марк Туллий Цицерон

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788027209569

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СКАЧАТЬ was sie beabsichtigten, welchen Zweck Tarquinius Superbus bewog nach seiner Vertreibung aus Rom den Porsenna, den mächtigen König von Clusium, einer Stadt in Etrurien, die Römer zu bekriegen. Er drang bis zur Tiberbrücke vor und war schon im Begriff in Rom selbst einzudringen, als Horatius Cocles an der Brücke den Sturm des Feindes so lange aufhielt, bis die Brücke hinter ihm abgetragen war, worauf er sich in den Flut stürzte und trotz der feindlichen Geschosse glücklich an das jenseitige Ufer schwamm. S. Livius II. 10. Um aber Rom von der Belagerung zu befreien, faßte Gajus Mucius Cordus den Entschluß den Porsenna in seinem Lager zu tödten. Als Etrurischer Bauer verkleidet, begab er sich in das feindliche Lager und ermordete den Geheimschreiber des Königs, den er für den König selbst hielt. Vor Porsenna geführt, streckte er, um seine Gleichgültigkeit gegen die ihm angedrohten Martern zu zeigen, seine rechte Hand in ein danebenstehendes Becken mit glühenden Kohlen und ließ sie, ohne ein Zeichen des Schmerzes zu äußern, verbrennen. Porsenna, diese Unerschrockenheit anstaunend, schenkte ihm das Leben. Mucius erhielt nun den Beinamen Scävola, d. h. Linkhand. S. Livius II. 12. zur Ermordung des Porsenna? Welche Gewalt hielt den Cocles gegen das ganze feindliche Heer allein auf der Brücke? Welche nöthigte den alten Decius 16 , welche seinen Sohn sich dem Tode zu weihen und mit verhängtem Zügel in die bewaffneten Scharen der Feinde zu stürzen? Welchen Zweck verfolgte die Genügsamkeit des Gajus Fabricius 17 ? welchen die kärgliche Lebensweise des Manius Curius? welchen die beiden Vormauern im Punischen Kriege, Gnäus und Publius Scipio 18 , die es für ihre Pflicht hielten den Karthagern mit ihren Leibern das Vorrücken zu versperren? welchen der ältere Africanus? welchen der jüngere 19 ? welchen der zwischen diesen beiden lebende Cato 20 ? welchen unzählige Andere? Denn wir haben einen Ueberfluß an vaterländischen Beispielen. Können wir wol von diesen Männern annehmen, daß sie in ihrem Leben sich irgend etwas Anderes als begehrenswerth gedacht haben, als was preiswürdig und vortrefflich ist?

      III. 13. So mögen denn jene Spötter dieses meines Vortrages und Grundsatzes kommen und nun auch selbst urtheilen, ob sie lieber Einem von denen gleichen wollen, welche marmorne, von Gold und Elfenbein glänzende Paläste, welche Bildsäulen, welche Gemälde, kunstvoll gearbeitetes Geschirr von Gold und Silber, welche Korinthische Kunstwerke im Ueberfluß besitzen, oder dem Gajus Fabricius, der von diesen Dingen Nichts hatte, Nichts haben wollte.

      Wie die Epikureer. Vgl. Laelius 9, 32.

      Ist wol irgend Etwas ein Gut, das den, der es besitzt, nicht wirklich besser macht? 15. Denn je größer der Antheil ist, den Jemand an einem solchen Gute besitzt, desto lobenswürdiger ist er, und es gibt kein Gut, dessen sich nicht der Besitzer mit Ehren rühmen könnte.

      Was findet sich aber hiervon in der Sinnenlust? Macht sie den Menschen besser oder lobenswürdiger? Brüstet sich wol Einer sich rühmend und preisend, wenn er sinnliche Vergnügungen genießt?

      Nun denn, wenn die Sinnenlust, die von so Vielen in Schutz genommen wird, nicht unter die Güter zu zählen ist, sondern vielmehr, je größer sie ist, um desto mehr den Geist gleichsam aus seiner Fassung bringt und von seinem Standpunkte verdrängt: so heißt gut und glückselig leben in der That nichts Anderes als tugendhaft und rechtschaffen leben.

       Inhaltsverzeichnis

      ‘Ότι αυτάρκης η αρετὴ πρὸς ευδαιμονίαν.

       Die Tugend genügt sich selbst zur Glückseligkeit.

      Vgl. Cicer. Tuscul. V. 12, 36: Cui viro ex se ipso apta sunt omnia, quae ad beate vivendum ferunt nec suspensa aliorum aut bono casu aut contrario pendere ex alterius eventis et errare coguntur, huic optime vivendi ratio comparata est.. Wem alle Hoffnung, Berechnung und Ueberlegung vom Schicksale abhängig ist, für den kann es nichts Gewisses geben, Nichts, wovon er mit Zuversicht wissen konnte, daß es ihm auch nur einen Tag verbleiben werde.

      Schon Sokrates hatte erklärt, er sei ein κόσμιος, κοσμοπολίτης ( mundanus), ein Weltbürger. Arrian. Epict. I, 9: Τί άλλο απολείπεται τοι̃ς ανθρώποις ὴ τὸ του̃ Σωκράτους, μηδέποτε πρὸς τὸν πυθόμενον, ποδαπός εστιν, ειπει̃ν, ότι Αθηναι̃ος ὴ Κορίνθιος, αλλ' ότι κόσμιος. Cicer. Tusc. V. 27, 108: Socrates quidem quum rogaretur, cujatem se esse diceret: Mundanum, inquit. Totius enim mundi se incolam et civem arbitrabatur. Diesen Satz nahmen später die Stoiker wieder auf. Vgl. Cicer. Fin. III. 19, 64. halten. Dich drückt alles Elend, alle Mühseligkeit, der du dich für glücklich, für angesehen hältst. Dich quälen deine Begierden. Du wirst Tag und Nacht gemartert, du, der du nicht genug hast an dem, was du hast, und besorgt bist, auch dieses möge von nicht langer Dauer sein. Dich stachelt das Bewußtsein deiner Missethaten; dich entseelt die Furcht vor den Gerichten und den Gesetzen. Wohin du auch blicken magst, stellen sich dir, wie Furien, deine ungerechten Thaten vor die Augen und lassen dich nicht aufathmen.

      19. Sowie es also keinem bösen, thörichten und feigherzigen Menschen wahrhaft gut ergehen kann, ebenso kann kein guter, weiser und tapferer Mann unglücklich sein. Und fürwahr, wenn eines Menschen tugendhafter Charakter Lob verdient, so muß auch sein Leben lobenswürdig sein, sowie auch ein Leben, das lobenswürdig ist, nicht vermieden werden darf; nun aber СКАЧАТЬ