Название: Gesammelte Werke von Cicero
Автор: Марк Туллий Цицерон
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
isbn: 9788027209569
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9 Marcus Junius Brutus, Sohn des Marcus Junius Brutus, eines Rechtsgelehrten, und der Servilia, einer Schwester des Cato Uticensis, einer der Mörder Cäsar's. Er beschäftigte sich viel mit Philosophie und gab auch eine Schrift über die Tugend, eine über die Pflichten und eine über die Geduld heraus. Diese Schriften sind alle untergegangen. Er war ein Anhänger der alten Akademie. Ihm hat Cicero außer dieser Schrift auch die fünf Bücher der Tusculanen, die fünf Bücher von dem höchsten Gute und Uebel, die drei Bücher von dem Wesen der Götter und den Redner gewidmet, sowie auch die Schrift von den berühmten Rednern nach ihm Brutus genannt.
10 θετικά, d. h. eigentlich: was sich zum Setzen, Aufstellen (nämlich von Sätzen) schickt. Wie in den Schulen der Philosophen, so wurden nach deren Vorgange auch in den Schulen der Rhetoren zur Einübung der gegebenen Lehren Vorträge (μελέται, declamationes) gehalten. Zu diesen Vorträgen wählte man theils die Behandlung der sogenannten unbestimmten Fragen (θέσεις, quaestiones infinitae) über einen Gegenstand im Allgemeinen ohne Rücksicht auf bestimmte Personen und Zeiten, z. B. »Genügt die Tugend allein zur Glückseligkeit«, theils die Behandlung der sogenannten bestimmten Fragen (ηποθέσεις, quaestiones finitae) über einen bestimmten Gegenstand mit Rücksicht auf bestimmte Personen und Zeiten, z. B. »Soll man beschließen, daß wir von den Karthagern unsere Gefangenen gegen Rückgabe der ihrigen annehmen.« S. unsere Einleitung zu Cicero's drei Büchern von dem Redner S. 6.
11 Nach der, auch von Halm aufgenommenen, Muthmaßung Ochsner's und Madvig's absint statt des handschriftlichen obsint, was einen verkehrten Sinn gibt.
12 lentius. Ohne Grund muthmaßt Ruhnken diligentius
13 Nach den Worten: vita atque factis illustrata sunt summorum virorum folgt in den Handschriften der Zusatz: haec quae verbis substilius quam satis est disputari videntur, der mit Recht nach Gruter's Vorgange von Halm als ein Glossem in Klammern eingeschlossen ist.
14 Ich interpungire mit Orelli: Quid? a Numa Pompilio? Minusne etc. Halm dagegen so: Quid? a Numa Pompilio minusne etc.
15 felicatas oder filicatas von filix, Farnkraut. Es sind also Schalen zu verstehen, die mit erhabener Arbeit in der Gestalt von Farnkrautblättern geschmückt waren.
16 Ueber die beiden Decier s. zu Cato Kap. 13, §. 43.
17 Ueber Fabricius und Manius Curius s. zu Cato Kap. 6, §. 15.
18 Ueber Gnäus und Publius Scipio s. zu Cato Kap. 9, §. 29.
19 Ueber den älteren Scipio Africanus s. zu Cato Kap. 5, §. 13; über den jüngeren zu Lälius Kap. 3, 10. Uebrigens wird in den meisten Handschriften bloß gelesen: Quid Africanus major? ohne die Worte: quid minor? Auch Halm läßt sie weg. Aber der Zusatz quid minor? ist an sich schon natürlich und wegen der folgenden Worte: quid inter horum aetates interjectus Cato sogar nothwendig.
20 Marcus Porcius Cato, der Aeltere, mit dem Beinamen Censorius oder der Weise, 196 v. Chr. Consul, 186 Censor, war ein Mann von einem unbeugsamen Charakter und großer Strenge und ein guter Redner, Rechtskundiger und Feldherr, sowie auch ein gründlicher Geschichtsforscher. Auch als Schriftsteller in verschiedenen Fächern hat er sich ausgezeichnet. Sein Werk Origines, eine Urgeschichte, worin er in sieben Büchern die Abstammung und Geschichte der Italischen Völker behandelt, wird von den Alten oft angeführt. Er starb im J 149 v. Chr. (also drei Jahre vor der Zerstörung Karthago's durch den jüngeren Scipio Africanus). Bekannt ist sein unversöhnlicher Haß gegen Karthago.
21 Nach der Ansicht der Stoiker ist Natur mit Gott gleichbedeutend. S. Zeller Gesch. der Griech. Philos. Th. III. S. 72 ff.
22 Gajus Marius, geboren zu Arpinum, einer Stadt Latiums, besiegte 107 v. Chr. als Consul den Jugurtha, König von Numidien, dann die Cimbern und Teutonen (101), und 88–86 führte er den Bürgerkrieg gegen Sulla. Wenn man die letzten Lebensjahre des Marius ausnimmt, so kann man ihn allerdings mit Cicero einen vom Glücke begünstigten Mann nennen; denn obwol von geringer Abkunft, schwang er sich bald zu den höchsten Staatswürden empor und war fast in allen seinen Kriegsunternehmungen glücklich. Auch läßt sich nicht leugnen, daß Marius sich im Unglücke groß zeigte. Wenn man aber an seine Rachsucht und an die vielen und furchtbaren Grausamkeiten, die er in dem mit Sulla geführten Bürgerkriege ausübte, denkt; so muß man sich doch wundern, daß Cicero sich über ihn so ausspricht, als ob er einer der glückseligsten Menschen gewesen wäre.
23 Undankbar hatte sich Rom gegen Cicero bewiesen, insofern er kurz nach der Unterdrückung der Catilinarischen Verschwörung durch die Ränke des elenden Clodius in die Verbannung zu gehen genöthigt wurde.
24 Schon bei Platon ( Legg. XII. p. 941 Steph.) findet sich dieser Lehrsatz, den später die Stoiker aufstellten: ’Εαν τίς τι κλέπτη δημόσιον μέγα ὴ καὶ σμικρὸν, τη̃ς αυτη̃ς δίκης δει̃· σμικρόν τι γὰρ ο κλέπτων ερωτι μὲν ταυτω̃, δυνάμει δὲ ελάττονι κέκλοφεν. Ueber den Lehrsatz der Stoiker vgl. Diog. Laert. VII, 120: αρέσκει τε αυτοι̃ς ίσα ηγει̃σθαι τὰ αμαρτήματα, καθά φησι Χρύσιππος εν τω̃ τετάρτω τω̃ν ηθικω̃ν ζητηματων καὶ Περσαι̃ος καὶ Ζήνων. Ει γὰρ αληθὲς αληθου̃ς μαλλον ουκ έστιν ουδὲ ψευ̃δος ψευδους, ούτως ουδὲ, απάτη απάτης, ουδὲ αμάρτημα αμαρτήματος· καὶ γὰρ ο εκατὸν σταδίους απέχων Κανώβου καὶ ο ένα επίσης ουκ είσιν εν Κανώβω, ούτω καὶ ο πλει̃ον καὶ ο έλαττον αμαρτάνων επίσης ούκ εισιν εν τω̃ κατορθου̃ν. Die Widerlegung dieses Stoischen Lehrsatzes s. bei Cicer. Fin. IV. 27.
25 Von Sokrates wird zwar nirgends ausgesagt, daß er behauptet habe, die schlechten wie die guten Handlungen seien einander gleich; aber aus der oben (Anmerk. 42) angeführten Stelle des Platon läßt sich wenigstens schließen, daß Sokrates seinen Schülern diese Ansicht vorgetragen habe.
26 Mit Unrecht hat Halm die Muthmaßung Lambin's figere für das handschriftliche fingere in den Text aufgenommen; modum figere ist poetisch, wie Horat. Carm. III. СКАЧАТЬ