Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren . Ricarda Huch
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren - Ricarda Huch страница 15

Название: Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren

Автор: Ricarda Huch

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 4064066388805

isbn:

СКАЧАТЬ sich überhaupt nicht ungern und recht anmutig den Hof machen, zumal wenn es die betreffenden Leute auf eine kurzweilige und nicht alberne Art anzustellen wußten.

      Sie war dabei ihres Herzens ganz sicher; denn das blieb kalt wie Marmelstein, und es bekümmerte sie wenig, welches die Gefühle der armseligen Jünglinge sein mochten, wenn sie so zutraulich und geschwisterlich mit ihnen umging. Sie erinnerte in dieser Hinsicht an die Kinder, die zufriedenen Gemütes den Fröschen und Käfern Beine ausreißen und sie zappeln sehen, welche Grausamkeit uns wohl mit Abscheu erfüllt, aber den Kindern billigerweise nicht zur Last gelegt werden darf, da sie ohne Absicht und man möchte sagen unbewußt handeln.

      Wir suchten es zu vermeiden, daß Wendelin und Wittich bei uns zusammentrafen; denn wegen der Nebenbuhlerschaft, dann aber auch wegen der Verschiedenheit ihrer Naturen und Ansichten, waren sie einander spinnefeind und erregten einen feindselig unruhigen Ton in der Unterhaltung, der die Gemütlichkeit verscheuchte. Allen beiden war wiederum mein Vetter Ezard nicht gewogen, und das war es eben, was meinen Vater in der Ansicht unterstützte, er gönne meine Schwester niemandem, trachte überhaupt danach, daß sie, wenn er sie nun auch nicht für sich haben könne, doch wenigstens keinem anderen angehöre. Da nun mein Vater, immer seine furchtbare Vermögenslage im Sinn, auf das heißeste wünschte, meine Schwester verheiratet und gut versorgt zu wissen, war er für eine Heirat mit dem Cellisten sehr eingenommen, wenn er auch zu zartfühlend war, um Galeiden mit der geringsten Andeutung beeinflussen zu wollen.

      Daß Ezard dem Rheinländer nicht gewogen war, schrieb sich mehr von der Verschiedenheit ihrer Naturen als ihrer Ansichten her; denn obwohl er die Sucht nach Neuerungen, und noch dazu gewaltsam herbeigeführten, mißbilligte, suchte er doch nach seiner großen Gerechtigkeitsliebe stets die Person von ihren Meinungen zu trennen und bemühte sich oft, einen Menschen zu schätzen, indem er seine Ansichten bekämpfte. Aber bei der Jugendlichkeit des Rheinländers streiften dessen wie Offenbarungen verkündigte Behauptungen oft an Unbescheidenheit, denn er konnte sie kaum gründlich erfahren und erprobt, nur eben von der Straße aufgelesen haben. Man merkte ihm an, daß er auf trockenem, sandigem Boden erwachsen, zum Ungewöhnlichen und Überschwenglichen hinstrebte, ohne etwas Entsprechendes in seiner eigenen Natur zu haben, in der Art, wie verwachsene Menschen oft eine Sucht haben, sich mit buntem, auffälligem Flitter aufzuputzen. Weniger gut kann ich mir erklären, warum Ezard gegen Wendelin zurückhaltend war. Es scheint mir das Glaublichste, daß eine gewisse Unkraft und Mittelmäßigkeit in der Natur des Cellisten ihn zu dem Ausspruch bewog, er wolle zwar gern mit ihm scherzen und musizieren, halte ihn aber für keinen wünschenswerten Zuwachs unserer Familie.

      Mein Vater bildete sich nun nicht nur ein, Ezard rede und handle so im Hinblick auf Galeiden, sondern ebenso glaubte er von ihr, sie verschmähe ihre Freier um Ezards willen; wenn sie ihn auch nicht liebe, obwohl dies wahrscheinlich sei, so könne sie es doch nicht übers Herz bringen, seinen Wünschen zuwiderzuhandeln. In dieser irrigen Meinung war er vollständig befangen und vertiefte sich mit der Vorliebe gewisser Menschen für ihr eigenes Leiden absichtlich immer mehr hinein, indem er Ezard und Galeiden, wo er nur konnte, unablässig beobachtete und stets neue Bestätigungen seiner Vermutung wahrzunehmen glaubte. Sich selbst aber machte der Unselige mit seinen schwarzen Befürchtungen und Verkündigungen bei uns allen so unwillkommen, wie die Propheten des alten Bundes dem Volke von Jerusalem waren, und er litt wie diese zwiefach Unerhörtes, einmal durch den Schmerz über das bevorstehende Unglück, an das er selbst fest glaubte, sodann durch die Kaltherzigkeit derer, die ihm nahe standen, und die sich nun, in ihrem bequemen Dahinleben gestört, ihm mehr und mehr entfremdeten.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4QAYRXhpZgAASUkqAAgAAAAAAAAAAAAAAP/sABFEdWNreQABAAQAAABkAAD/4QO4aHR0cDov L25zLmFkb2JlLmNvbS94YXAvMS4wLwA8P3hwYWNrZXQgYmVnaW49Iu+7vyIgaWQ9Ilc1TTBNcENl aGlIenJlU3pOVGN6a2M5ZCI/PiA8eDp4bXBtZXRhIHhtbG5zOng9ImFkb2JlOm5zOm1ldGEvIiB4 OnhtcHRrPSJBZG9iZSBYTVAgQ29yZSA1LjMtYzAxMSA2Ni4xNDU2NjEsIDIwMTIvMDIvMDYtMTQ6 NTY6MjcgICAgICAgICI+IDxyZGY6UkRGIHhtbG5zOnJkZj0iaHR0cDovL3d3dy53My5vcmcvMTk5 OS8wMi8yMi1yZGYtc3ludGF4LW5zIyI+IDxyZGY6RGVzY3JpcHRpb24gcmRmOmFib3V0PSIiIHht bG5zOnhtcFJpZ2h0cz0iaHR0cDovL25zLmFkb2JlLmNvbS94YXAvMS4wL3JpZ2h0cy8iIHhtbG5z OnhtcE1NPSJodHRwOi8vbnMuYWRvYmUuY29tL3hhcC8xLjAvbW0vIiB4bWxuczpzdFJlZj0iaHR0 cDovL25zLmFkb2JlLmNvbS94YXAvMS4wL3NUeXBlL1Jlc291cmNlUmVmIyIgeG1sbnM6eG1wPSJo dHRwOi8vbnMuYWRvYmUuY29tL3hhcC8xLjAvIiB4bXBSaWdodHM6TWFya2VkPSJGYWxzZSIgeG1w TU06T3JpZ2luYWxEb2N1bWVudElEPSJ1dWlkOkY4REFGODI1RDM2NEU3MTE5OEYyODRFNDRERDJD QUZDIiB4bXBNTTpEb2N1bWVudElEPSJ4bXAuZGlkOkQ5OTAzNTQ0NzUxMTExRUJBMzExRDNGNENE QjkzREZEIiB4bXBNTTpJbnN0YW5jZUlEPSJ4bXAuaWlkOkQ5OTAzNTQzNzUxMTExRUJBMzExRDNG NENEQjkzREZEIiB4bXA6Q3JlYXRvclRvb2w9IkFkb2JlIFBob3Rvc2hvcCBDUzYgKFdpbmRvd3Mp Ij4gPHhtcE1NOkRlcml2ZWRGcm9tIHN0UmVmOmluc3RhbmNlSUQ9InhtcC5paWQ6RDE2QkQ3MkQx MTc1RUIxMTk3MDBERERCMTNGODE5QzYiIHN0UmVmOmRvY3VtZW50SUQ9InV1aWQ6RjhEQUY4MjVE MzY0RTcxMTk4RjI4NEU0NEREMkNBRkMiLz4gPC9yZGY6RGVzY3JpcHRpb24+IDwvcmRmOlJERj4g PC94OnhtcG1ldGE+IDw/eHBhY2tldCBlbmQ9InIiPz7/7gAOQWRvYmUAZMAAAAAB/9sAhAABAQEB AQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAQEBAgICAgICAgICAgIDAwMDAwMD AwMDAQEBAQEBAQIBAQICAgECAgMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMD AwMDAwMDAwMDAwP/wAARCAyAB9ADAREAAhEBAxEB/8QBJQAAAgMBAQADAQEAAAAAAAAAAAIBAwQF CgcICQYLAQACAwEBAQEBAQAAAAAAAAAAAgEDBAUGBwgJChAAAQMCAwUECQMDAgMBAgA/AQARAiED MQQFQVFhEgZxgSIH8JGhscHRMhMI4RQJ8UIVUiNichaCM5JDJBe3OAqissJ2tjd3GHjSNLQltdaH WBk54lNjNSaWV5en13NEg6NUlJXVNmbGJ8coSGjyk7PTdEV1RlZn5xoRAAEEAAQCBgcEBgUGBwkA IwEAEQIDITESBEEFUWFxIhMG8IGRodEyB7HB4RRCUnIjFQhigpLSM/GissIWCeJDU3OTsyRjg6PD tHW1NnYXONM0dCU1VYU3RFSElNRWGPKkpdUmGWTERcVH5GWV5WZnKP/aAAwDAQACEQMRAD8A89Mp OOUl1/O6OS/2YWSGRzWWUQTuq3cndYJxBLxGKbk/4VDlTGDhmxQx3+xTr6kmoquQY9w+Kl3SnEun HvUSJ9StjHFzktFqhDbW94SkAjFbKsMlsiQJPxc9qzSzXTrIZxmtAlQDtPApD3flW6uerAq6JqD7 FT1LdCWRWqJcHhgqphittcnOGSZzvSq9yEOd6l0airUK4ZJgapTEKyMi+KbglIYYJ9QBYoSpiAQx QhQAAGGSlzvUMm1FQ5QgknNWJVeMlKEIQhyhCFBAQlIBxVadUpgT6qJU8UxwUKwlg6RyU4GKqMiV WSVcAsxJOChCjqQzoUEA5oiA6iWAwTQiHZWCPDvqyqMjkVYId5wrIhkhK01xbNPtUK4BsArUrlaE kgGUjEOqpgMqymVB6FCEZJxIvihNGRydKUBRIAnFVzDYbnTxxPrWWwYEcFRI4d/wVwZ8clinEMkM QcQgliwyWeQDtwVJiXIiNp9T8U4k2aqlHDuqBCQOHu+aNQVYrxxGC0RGzYq10IRi6sZlKuAbJS5Q pJJzUgUSSJBwVkACMUzDcpBLJtMehLR2ZTileLsydIRg6aRaJKhIorkTFzmhCfrT/wCntUKyRIAZ MoTjJCFKEKXKEIcqQoTDJShSh
СКАЧАТЬ