Schwarzes Echo. Michael Connelly
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Название: Schwarzes Echo

Автор: Michael Connelly

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Kampa Pocket

isbn: 9783311702269

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СКАЧАТЬ du mit dem Vermieter gesprochen?«

      »Die Vermieterin ist nicht da. Sollte sie sein, aber vielleicht ist sie essen gegangen oder H besorgen. Ich glaube, alle, die ich bisher hier gesehen hab, sind Fixer.«

      Bosch kam ins Wohnzimmer zurück und sah sich um. Da gab es nicht viel. Eine Couch mit grünem Vinylbezug stand an der einen Wand, ein Polstersessel an der gegenüberliegenden, daneben auf dem Teppich ein kleiner Farbfernseher. Im Esszimmer gab es einen Resopaltisch mit drei Stühlen. Der vierte Stuhl stand einsam an der Wand. Bosch betrachtete einen alten, mit Brandflecken übersäten Kaffeetisch vor der Couch, auf dem ein übervoller Aschenbecher stand und ein Buch mit Kreuzworträtseln lag. Karten waren zu einer unvollendeten Patience gelegt. Es gab einen TV Guide. Bosch hatte keine Ahnung, ob Meadows rauchte, aber er wusste, dass man bei der Leiche keine Zigaretten gefunden hatte. Er machte sich im Geiste eine Notiz, dies später nachzuprüfen.

      Edgar sagte: »Harry, die Wohnung wurde gefilzt. Nicht nur, dass die Tür offen stand und alles. Mir scheint, da ist noch mehr. Die Wohnung ist komplett durchsucht worden. Die haben ihren Job halbwegs anständig gemacht, aber man merkt es trotzdem. Sie hatten es eilig. Sieh dir das Bett an und den Schrank, und du weißt, was ich meine. Ich werde es noch mal bei der Vermieterin versuchen.«

      Edgar ging hinaus und Bosch durch das Wohnzimmer ins Schlafzimmer. Auf dem Weg bemerkte er den Uringeruch. An einer Wand des Schlafzimmers stand ein Doppelbett ohne Rückenlehne. Man sah eine schmierige Verfärbung an der weißen Wand, etwa auf der Höhe, wo Meadows seinen Kopf angelehnt haben musste, wenn er im Bett saß. Gegenüber stand eine alte Anrichte mit sechs Schubladen. Ein billiges Rattan-Nachtschränkchen mit einer Lampe war neben dem Bett. Ansonsten gab es nichts in dem Zimmer, nicht mal einen Spiegel.

      Bosch sah sich zuerst das Bett an. Es war ungemacht, und die Kissen und Decken lagen in der Mitte auf einem Haufen. Bosch fiel auf, dass ein Zipfel einer der Decken zwischen Matratze und Rahmen steckte, in der Mitte der linken Bettseite. So war das Bett mit Sicherheit nicht gemacht worden. Bosch zog den Zipfel unter der Matratze hervor und ließ ihn lose herabhängen. Er hob die Matratze an, als wolle er darunter nachsehen, dann ließ er sie fallen. Der Deckenzipfel steckte wieder zwischen Matratze und Rahmen. Edgar hatte recht.

      Als Nächstes öffnete er die sechs Schubladen. Die Kleidung, soweit vorhanden – Unterwäsche, weiße und dunkle Socken und mehrere T-Shirts – waren sauber gefaltet und wirkten unangetastet. Als er die unterste Schublade schloss, merkte er, dass sie klemmte und sich nicht vollständig hineinschieben ließ. Er zog sie ganz aus der Kommode. Dann zog er eine weitere Schublade heraus. Dann die anderen. Als sie draußen waren, checkte er die Unterseiten, ob irgendwas daran klebte oder geklebt hatte. Er fand nichts. Er schob sie wieder hinein, allerdings in anderer Reihenfolge, bis jede einzelne leicht zu bewegen war und sich vollständig schließen ließ. Am Ende passten die Schubladen. Er war überzeugt davon, dass jemand sie herausgezogen hatte, um darunter und dahinter etwas zu suchen, und dass dieser jemand sie dann falsch wieder einsortiert hatte.

      Er trat in den begehbaren Wandschrank und stellte fest, dass nur ein Viertel des vorhandenen Raums genutzt wurde. Am Boden standen zwei Paar Schuhe, ein Paar schwarze Reebok-Laufschuhe, die voller Sand und grauem Staub waren, und ein Paar Schnürstiefel, die aussahen, als wären sie erst vor Kurzem geputzt und eingefettet worden. Grauer Staub von den Schuhen lag auch überall auf dem Teppich. Er ging in die Hocke und nahm etwas davon zwischen die Finger. Es schien Betonstaub zu sein. Er zog eine kleine Tüte aus der Tasche und streute ein paar Körnchen hinein. Dann steckte er die Tüte weg und stand auf. Fünf Hemden hingen auf Bügeln, ein weißes Oxford mit geknöpftem Kragen und vier langärmlige, schwarze Pullover wie der, den Meadows getragen hatte. Auf den Bügeln neben den Hemden hingen zwei Paar verwaschene Jeans und zwei Pyjama- oder Karatehosen. Die Taschen aller vier Hosen waren herausgezogen. In einem Plastikwäschekorb fanden sich schmutzige schwarze Hosen, T-Shirts, Strümpfe und ein Paar Boxershorts.

      Bosch trat aus dem Schrank und ließ das Schlafzimmer hinter sich. Im Badezimmer blieb er stehen und öffnete den Medizinschrank. Er fand eine halb leere Tube Zahnpasta, ein Fläschchen mit Kopfschmerztabletten und eine einzelne, leere Packung für Insulinspritzen. Als er den Schrank schloss, betrachtete er sich und sah die Müdigkeit in seinen Augen. Er strich sein Haar glatt.

      Harry kehrte ins Wohnzimmer zurück und setzte sich auf die Couch vor die unvollendete Patience. Edgar kam herein.

      »Meadows hat die Wohnung am ersten Juli gemietet«, sagte er. »Die Vermieterin ist wieder da. Eigentlich hatte sie monatsweise vermieten wollen, aber er hat elf Monate im Voraus bezahlt. Vier Scheine pro Monat. Fast fünf Riesen hat er in bar hingelegt. Sie sagt, nach Referenzen hätte sie ihn nicht gefragt. Sie hat nur das Geld genommen. Er wohnte …«

      »Sie sagt, er hätte für elf Monate bezahlt?«, unterbrach ihn Bosch. »War das ein Deal? Zahl für elf, und du kriegst den zwölften umsonst?«

      »Nichts dergleichen. Ich hab sie danach gefragt, und sie sagt Nein, es wäre von ihm gekommen. Er hätte es so gewollt. Er hätte gesagt, er würde zum ersten Juni ausziehen, dieses Jahr. Das wäre – warte mal – in zehn Tagen? Sie sagt, er hätte ihr erzählt, er wäre wegen einer Art Job hergekommen, aus Phoenix, glaubt sie. Hat gesagt, er wäre so was wie ein Schichtführer für den Tunnelbau bei diesem U-Bahn-Projekt in der Innenstadt. Sie war der Meinung, so lange würde er für den Job brauchen, elf Monate, und dann zurück nach Phoenix gehen.«

      Edgar sah in sein Notizbuch, rekapitulierte sein Gespräch mit der Vermieterin.

      »Das war es in etwa. Auch sie hat ihn nach dem Foto identifiziert. Auch sie kannte ihn als Fields, Bill Fields. Sagt, er hätte merkwürdige Arbeitszeiten gehabt, als würde er in der Nachtschicht arbeiten oder so was. Sagt, sie hätte gesehen, wie er letzte Woche morgens nach Hause kam und von einem gelben oder beigefarbenen Jeep abgesetzt wurde. Kein Kennzeichen, weil sie nicht drauf geachtet hat. Aber sie sagt, er wäre ganz schmutzig gewesen, daher hätte sie gewusst, dass er von der Arbeit kam.«

      Eine Zeit lang schwiegen sie, dachten beide nach.

      Schließlich sagte Bosch: »J. Edgar, ich schlage dir einen Deal vor.«

      »Du schlägst mir einen Deal vor? Okay, lass hören.«

      »Du gehst jetzt nach Hause oder wieder zu deinem Haus oder sonst wohin. Ich mache hier weiter. Ich hol das Band im ComCenter ab, geh wieder ins Büro und fang den Bericht an. Ich werde mal sehen, ob Sakai irgendwelche Angehörigen benachrichtigt hat. Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, kam Meadows aus Louisiana. Egal, jedenfalls habe ich die Autopsie für morgen früh acht Uhr durchgedrückt. Darum kümmere ich mich auf dem Weg ins Büro.

      Dafür machst du morgen diese Fernsehsache von gestern Abend fertig und bringst sie rüber zum Bezirksstaatsanwalt. Damit solltest du keine Probleme haben.«

      »Du übernimmst also den beschissenen Teil, und ich darf mich amüsieren. Dieser Ein-Transvestit-outet-den-anderen-Fall ist so abgelutscht, wie er nur sein kann. Das soll keine Anspielung sein.«

      »Ja. Aber um eine Sache würde ich dich bitten. Wenn du morgen aus dem Valley kommst, halt beim Veteranenkrankenhaus in Sepulveda an und sieh mal, ob du sie überreden kannst, dich einen Blick in seine Akte werfen zu lassen. Vielleicht stehen da ein paar Namen, die uns weiterhelfen. Wie gesagt, angeblich soll er sich während der ambulanten Behandlung einem Psychiater gegenüber und in einem dieser gruppendynamischen Treffen geäußert haben. Vielleicht hat einer von den Typen mit ihm gemeinsam gedrückt und weiß, was da los war. Es ist weit hergeholt, ich weiß. Wenn sie dir das Leben schwer machen, ruf mich an und ich bemühe mich um einen Durchsuchungsbefehl.«

      »Hört sich gut an. Aber ich mache mir Sorgen um dich, Harry. Ich meine, wir beide sind noch nicht allzu lange Partner, und ich weiß, dass du dich wahrscheinlich wieder СКАЧАТЬ