Название: Officer Hot Cop
Автор: Laurelin Paige
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783864439490
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Es ist ein guter Plan. Das Problem ist, sobald ich anfange den Karren zu schieben, folgt mir Chase. Vielleicht ist es Zufall. Er könnte auf dem Weg zur Roman-Abteilung sein. Vielleicht ist er deswegen hier hochgekommen, um den neuesten skandinavischen Krimi auszuleihen. Oder nein. Das ist nicht, was er lesen würde. Er würde High Fantasy lesen, Le Guin oder vielleicht Rothfuss. Oder vielleicht sowas vom Schlag von Neil Gaimann oder Terry Pratchett. Ich schätze ihn als den Lesertyp ein, der es clever und ein bisschen lustig mag. Also halte ich an und gebe vor, nach einem Buch im Karren zu sehen, und ihm damit eine Chance zu geben, an mir vorbeizugehen.
Nur, dass er auch anhält.
Gottverflucht. Natürlich bleibt er stehen.
Er liest vielleicht überhaupt nicht, denn das Online Abo des Playboys zählt nicht als Lesen.
Mit gerecktem Kinn hole ich tief Luft und zwinge mich zu lächeln. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“
Ich habe keine Ahnung warum meine Stimme so hoch klingt. Oder warum mein Herz so rast. Oder warum seine Wangenknochen so perfekt sind.
„Tatsächlich kannst du das, ja“, sagt er und zwinkert mir zu.
Oh verflucht, jetzt kann er auch noch gut zwinkern. Gedanklich stoße ich eine Reihe von Flüchen aus, zuzüglich von einem ganzen Haufen, die ich gerade für die Tatsache erfunden habe, wie unglaublich er diese Jeanshose ausfüllt. Ich bin verloren. Alles ist verloren. „Hat es was mit der Bibliothek zu tun?“, frage ich ihn. „Denn wenn das nicht so ist …“
„Ich kann dich begleiten, während du die Bücher einräumst.“
„Okay“, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. Ich schiebe den Karren heftiger als nötig und hoffe, dass es meine Verärgerung etwas lindert, aber selbst wenn es das tun sollte, merke ich nichts davon. Chase und ich gehen jetzt Seite an Seite zu den Romanen. Ich spüre die Wand aus Hitze zwischen uns. Sie zieht mich in seine Nähe, und ich denke darüber nach, wie es wohl sein würde, wenn ich mich an ihn schmiege. Denke darüber nach, wie sich wohl das Kratzen seines Bartes an meiner Wange anfühlt.
Ich schiebe den Wagen zur Sektion P, schnappe mir ein paar Bücher und suche nach ihrem Platz im Regal. Zunächst reden wir kein Wort und es bringt mich schier um, aber nachdem was unten passiert ist, sage ich nichts, bevor er nicht das Wort ergreift.
Er lehnt sich mit dem Rücken ans Regal und verschränkt die Arme vor der Brust. Was zur Folge hat, dass sich sein Bizeps anspannt und bis eben war mir gar nicht klar gewesen, dass Arm-Porn tatsächlich existiert, aber offensichtlich tut es das. In dieser Position kann ich sein Tattoo besser sehen. Es ist der Umriss eines Widderkopfes, darüber befinden sich konzentrische Ringe, wie die untere Hälfte eines Fadenkreuzes vielleicht. Der Rest ist verborgen unter dem Ärmel und lässt mich rätseln, wie es wohl aussehen mag. Ich tue so, als ob mir nicht auffällt, dass auch er mich ganz genau betrachtet. Ist ja nicht so, als ob mir das gefällt oder sowas.
Okay. Es gefällt mir. Heißer Kerl, der mich abcheckt? Was gibt es daran nicht zu mögen?
„Also bin ich jetzt überprüft“, sagt er schließlich.
„Überprüft?“ Ich greife nach einem anderen Buch und vermeide, ihn direkt anzusehen. „Was meinst du damit?“
Im Augenwinkel sehe ich, wie er mit der Schulter zuckt. „Ich bin Megans Bruder. Das bedeutet, dass du mit mir ausgehen kannst. Ich bin kein dahergelaufener Fremder.“
Oh Gott. Das Date, nach dem er mich gefragt hatte. Ich hatte gehofft, er hätte diesen Plan aufgegeben. „Dass du Megans Bruder bist, ist nicht automatisch eine eingehende Überprüfung. Man kann immer noch ein riesen Volltrottel sein, auch wenn man sich die DNS mit einem guten Menschen teilt.“ Ich greife nach weiteren Büchern, diesmal bücke ich mich, um ihren Platz zu finden.
„Aber ich bin kein riesen Volltrottel.“
Bilde ich mir das ein, oder ist er plötzlich näher? Ich sehe zu ihm hoch. „Wie kannst du dir da sicher sein? Es ist schwer objektiv zu sein, wenn man beides ist. Derjenige der urteilt und derjenige, der beurteilt wird.“
Er geht neben mir in die Hocke und mir spring das Herz bis in den Hals.
„Wie wäre es, wenn du mit mir ausgehst und mir dann sagst, ob ich ein riesen Volltrottel bin?“
Ich habe vor, spöttisch zu lachen, aber herauskommt etwas, das mehr wie ein Kichern klingt. „Lieber nicht.“
Er schaut mir in die Augen. „Warum lieber nicht? Du hast doch gesagt, dass ich eine Hottie bin.“
„Ich sagte …“ Ich starre ihn mit offenem Mund an. Schockiert, dass er das anspricht. Das ist mir schon wieder so peinlich. „Ich habe mich versprochen.“ Ich wende mich wieder den Büchern zu, weigere mich, ihn anzusehen. Jemals wieder in meinem ganzen Leben. Okay. Ich wage einen ganz kurzen Blick, aber das ist definitiv der letzte.
„Also denkst du nicht, dass ich ein Hottie bin?“
Oh Gott, er ist so was von ein Hottie. „Musst du nicht eigentlich auf deine Neffen aufpassen?“ Ja. Ich wechsele das Thema.
„Megan nimmt ihre Pause. Es sind zehn Minuten. Sag mir Livia, findest du mich absolut nicht anziehend?“
Ich betrachte ihn ein paar Sekunden, bevor mein Blick unfreiwillig auf seine Lippen fällt. Was denke ich mir bloß? Rasch richte ich mich auf. „Das fühlt sich an, wie eine Falle.“
Chase folgt mir und sperrt mich mit seinem Körper zwischen dem Regal und dem Karren ein. Mit seinem harten, harten Körper.
„Das ist sowas von eine Falle“, sagt er und seine Stimme ist dunkel und rau. „Ich versuche, dich in die Abendessenfalle zu locken.“
Ich schlucke, kriege aber den Kloß nicht aus dem Hals. Er ist nah genug, dass ich ihn einatmen kann. Er duftet moschusartig und nach einem sportlichen Duschgel und ein ganz kleines bisschen nach Babyflasche. Was ihn irgendwie noch sexyer macht. Mein Blick wandert zu seinen Lippen und ich kann mir nicht helfen, ich frage mich, wie sich ein Kuss von ihm wohl anfühlen mag. Ich wette, er küsst hart. Und tief. Ich wette seine Küsse brennen und hinterlassen Spuren.
Sein Kopf neigt sich in meine Richtung. „Fürs Protokoll. Ich finde das auch.“
„Was find …“ Es braucht einen Moment, bis mir auffällt, dass er sich darauf bezieht, dass ich ihn als einen Hottie bezeichnet habe. Und einen weiteren, bis mir klar wird, dass er jetzt mich als heiß bezeichnet. „Oh mein Gott.“ Ich wende mich ab, so knallrot, dass ich mir sicher bin, dass sich die Haut ganz warm anfühlt.
Sogar als ich ihm den Rücken zuwende, kann ich fühlen, wie er grinst. Ich bin ja so froh, dass ich ihn amüsiere. Erklärt das sein Interesse an mir? Eine Art befreiende Komik zu erleben? Ich werde es nie erfahren, denn ich werde weder jemals wieder mit ihm reden, noch ihn ansehen oder an ihn denken.
Doch als ich nach einem Stapel Bücher greife, sagt er: „Gib mir ein paar, ich helfe dir.“
Also drehe ich mich zu ihm und reiche ihm einen gewaltigen Stapel, den ich gerade so halten kann. Er nimmt ihn locker auf seine große Hand und als sich unsere Fingerspitzen berühren, vibriert mein ganzer Körper. Ich beschließe, dass das anscheinend so ist, wenn ich in der Nähe von Officer Chase Kelly bin. Vielleicht sollte ich es einfach СКАЧАТЬ