Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ schmerzfrei und zufrieden ist, wenn ihm der Kopf abgebissen wird.«

      »Ich ... verstehe. Was hat es mit diesem Glacee auf sich?«

      Sie erreichten die dritte Kehre der Serpentinenstraße und hatten damit etwa die Hälfte des Weges geschafft. Das Land unter ihnen war von Myriaden von flackernden Lichtern getupft. Immer mehr kamen aus allen Richtungen hinzu.

      »Es ist ein kühlendes Sekret, das die Restwärme aus dem Kopf des Toten zieht. Sobald der Tag beginnt und du den Totenwald siehst, wirst du ein Hitzeflimmern über den Glacee-Schalen erkennen, in denen die Kopftürme unserer Toten ruhen.«

      »Das alles ist sehr fremd für mich«, gestand Assid. »Wir haben ebenfalls Rituale, die uns helfen, den Tod eines Geliebten oder Angehörigen besser zu verarbeiten. Aber sie sind nicht so komplex wie eure.«

      »Ihr seid auch nicht das Volk, das die VECU ausersehen hat.« Stolz schwang in Syscas Stimme mit. Die Vun trieb die laut schnaufenden und grunzenden Hoschkentiere mit einer langen, dünnen Gerte an. »Es ist unsere Aufgabe, sie zu beschützen und ihr zu helfen. Wir sind ihr letztes Volk.«

      Sysca hieb kräftig zu, die Räder ihres Gefährts knirschten laut über Sand und Stein.

      *

      Ein sonderbares Glimmern lag über dem Plateau. Oder waren es bloß Assids überreizte Augen, die ihr diesen Eindruck vermittelten?

      Im Licht der Sterne erahnte sie unzählige Glacee-Schalen, in denen die Köpfe der Vun hochgestapelt waren. Die Konstrukte spotteten den Gesetzen der Schwerkraft. Es war, als hätten es die Architekten dieser Nekropole darauf angelegt, die Totenschädel in möglichst waghalsigen Bauten zur Schau zu stellen.

      Bas Amanje trat an Assids Seite. »Ich habe eine Spionsonde losgeschickt«, flüsterte ihr der Nexialist ins Ohr.

      »Das hättest du nicht tun sollen«, murmelte Assid. »Es ist respektlos.«

      »Ich weiß. Aber was die Sonde gefunden hat, ist wichtig.«

      »Und zwar?«

      »Das Gelände ist gewaltig groß. Weit größer, als wir es von hier aus überblicken können. Es müssen Abermillionen Vun-Köpfe hier aufgebahrt sein.«

      »Und?«

      »Dieses Glacee muss ein wahres Wundermittel sein. Wenn ich ein wenig davon abzweigen und analysieren könnte ...«

      »Untersteh dich, Bas! Dieser Totenkult ist für die Vun von allergrößter Bedeutung. Sag mir endlich, worum es dir eigentlich geht.«

      »Das Glacee hat den Kopfkapseln nicht nur die Restwärme entzogen und sie geschützt, sodass sie über lange Zeit hinweg konserviert bleiben. Die Sonde hat in ihnen darüber hinaus geringe elektrische Aktivität festgestellt.«

      Assid zuckte zusammen. »Möchtest du mir etwa sagen, dass diese Köpfe immer noch Leben in sich tragen?«

      Amanje nickte. »In gewissem Sinne – ja. Diese Vun sind niemals ganz gestorben.«

      15.

      Bru Shaupaard

      Das Wetter war prachtvoll, der Bedeutung des Tages angepasst. Shaupaard genoss den Sonnenschein, der die Landschaft Vununs in besonders vorteilhaftem Licht präsentierte. Blütenkelche öffneten sich und verbreiteten betörenden Duft, aus den Bereichen jenseits des Totenwaldes kam der Geruch nach frischen Nadeln. Shaupaard war berauscht von der Biodiversität Vununs.

      Raureif hatte die vom Glacee benetzten Statuen während der kühlen Nacht überzogen, die Sonne und die besondere Hitze des Materials schmolzen die dünne Eisschicht rasch ab.

      Mitglieder dreier Klage-Kollekts drängten in den Vordergrund. Sie waren gedrungener gebaut als die weiblichen und männlichen Mitglieder ihres Volkes. Die Fangbeine wirkten dünn und waren nur schwach ausgeprägt. Zwischen den beiden hinteren Laufpaaren zeigten sich breite und grellrote, deutlich angeschwollene Drüsen. Die Vun der Klage-Kollekts gaben Laute von sich, die nach Sehnsucht klangen.

      Die Präsenz der VECU in Shaupaard erreichte ein kaum mehr erträgliches Ausmaß. Die Superintelligenz sehnte den Augenblick herbei, da sie ihn endlich verlassen konnte. Unter anderen Umständen wäre dies ein unkomplizierter Vorgang ohne großes Tamtam gewesen. Doch die Vun verdienten ein besonderes Zeremoniell. Sie waren der VECU stets treu geblieben.

      Er trat an die Abbruchkante des Hochplateaus. Die Ebene unter ihm war gefüllt mit Besuchern. Vielleicht waren es fünf Million Vun, vielleicht doppelt so viele, die dem Zeremoniell beiwohnen und einen Blick auf die VECU erhaschen wollten.

      Sie alle rieben ihre Beine aneinander, als sie ihn erblickten. Sie wussten, dass er der Parolgeber war und in enger Verbindung zu der Superintelligenz stand.

      Shaupaard trat von der Kante zurück und betrachtete die Terraner der kleinen Expedition, allen voran Penelope Assid. Sie hatten nicht geschlafen und sich stattdessen auf der Hochebene umgesehen. Sie hatten Messungen angestellt, sich mit so vielen Vun wie möglich unterhalten und über ihre lächerliche Spionsonden Erkundungen über diese ganz besondere Welt eingeholt.

      Wenn dieser Tag zu Ende ging, würden sie nie wieder an der VECU zweifeln. Sie würden Erfüllungsgehilfen der Superintelligenz sein und in deren Namen Aufträge in Ancaisin erfüllen.

      Wenn es nach Shaupaard ginge, würden sie die Phersunen und damit die Kandidatin Phaatom auf allen möglichen Ebenen bekämpfen.

      Die Kampfkraft der RAS TSCHUBAI war bemerkenswert, die Einsatzbereitschaft der Besatzungsmitglieder außergewöhnlich. Wenn es gelänge, die Terraner und ihre Verbündeten an sich zu binden und sie zu treuen Vasallen zu machen, hätten sie eine wirksame Waffe in der Hand.

      Noch zweifelte die VECU. Noch war sie nicht sicher, wie sie mit den Terranern umgehen sollte.

      Shaupaards Kopf schmerzte, seine Haut war gereizt. Er wusste nicht zu sagen, ob genügend Kraft für das Zeremoniell in seinem Körper steckte.

      Aber das spielte keine Rolle. Wichtig war einzig und allein das Wohlergehen der VECU. Die Zeremonie würde in weniger als einer Stunde beginnen.

      16.

      Penelope Assid

      Nur zu gerne hätte sie Cascard Holonder bei sich gehabt. Oder Icho Tolot. Irgendjemanden, der ihr sagte, was sie tun und wie sie sich verhalten sollte.

      Was rings um Assid geschah, war schlichtweg zu groß für sie. Millionen Vun hatten sich in der großen Ebene unter ihnen versammelt. Im Totenwald waren es auch noch einige Tausend, die zwischen den gruseligen Monumenten der Nekropole umherzogen, da und dort über eine Kopfsäule tasteten oder mit den Spitzen ihrer vorderen Fangbeine in die Glacee-Becken eintauchten.

      Lebende Köpfe!, dachte sie. Immer wieder. Die Schädel von Insektoiden, in denen womöglich weiterhin Gedankenprozessen stattfinden.

      Aber es war niemand da, der Assid half. Eine Kontaktaufnahme mit der RAS TSCHUBAI hatte nicht geklappt, der Funkverkehr war blockiert, wie sie mittlerweile wusste.

      Sysca gesellte sich an ihre Seite. Die anderen Mitglieder ihres dreißigköpfigen Frei-Kollekts СКАЧАТЬ