Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ Er fühlte seinen Körper mit einem Mal wieder und wusste, wo er sich befand. Das Dahintreiben durch die Maschinengedankenwelt der RAS TSCHUBAI hatte ein Ende.

      Weltraum umfing ihn ringsum. Seine Blicke richteten sich auf mehrere zerstörte Stationen und Schiffe, die haltlos durch die Leere trudelten. Ab und zu feuerte ANANSI ohne sein Zutun und richtete weitere Zerstörungen an. An Schiffen, die den Terranern ebenbürtig gewesen waren und ihnen bei früheren Schlachten in Ancaisin alles abverlangt hatten.

      Nun aber, mit der VECU an Bord, gelang alles mit traumwandlerischer Sicherheit.

      Die RAS TSCHUBAI trat in den Überlichtflug ein, die Hawk-V-Generatoren erledigten fehlerfrei ihre Arbeit. Gut eintausend Lichtjahre von der Riesensonne Prascai entfernt trat das Schiff in den Normalraum zurück.

      Meldungen aus allen Maschinenbereichen trudelten ein und beschäftigten seinen Geist. Es gab keine Schadensmeldung.

      Keine einzige.

      Die VECU, ANANSI und, in bescheidenem Ausmaß, er selbst hatten eine Schlacht geschlagen und einen vollen Erfolg errungen.

      Du kannst gehen, dachte die Semitronik. Danke.

      Holonder fühlte, wie sich ANANSI zurückzog und wollte die SERT-Haube beiseiteschieben, als er mit einem Mal eine neue Präsenz in seinen Gedanken bemerkte. Eine, die der Semitronik ähnelte und dennoch Unterschiede aufwies.

      Ich bin der Vergessene, meinte sein neuer Gesprächspartner. Du musst mir zuhören. Bitte. Das Schicksal der RAS TSCHUBAI hängt davon ab.

      *

      Er nannte sich Oman und wirkte gehetzt. So, als blickte er ständig über die Schulter und sähe sich nach einem Verfolger um.

      Cascard Holonder forschte nach. Wollte ihn ANANSI in eine Falle locken? Täuschte sie vor, ein vergessener Teilaspekt der Semitronik zu sein, der sich von ihr gelöst hatte? Oder war dieses virtuelle Geschöpf wahrhaftig? Hatten Dou, Onteren und Ghysar es tatsächlich geschafft, ANANSI ein Stück ihres Selbst wegzuknipsen?

      Onker Dou sagte, dass du mir vertrauen wirst.

      Erinnerst du dich etwa nicht mehr an mich?, hakte Holonder nach.

      Doch. Aber ich bin bloß der Vergessene. Ein Schatten. Mir steht nicht dasselbe Wissen wie ANANSI zur Verfügung.

      War das die Chance, die sie brauchten, um die VECU loszuwerden und sein Schiff zurückzuerobern?

      Also schön, dachte er konzentriert. Was willst du von mir?

      Seitdem sich ANANSI von dir zurückgezogen hat, sind zwei Sekunden vergangen. Sie wird misstrauisch werden, wenn du dich nicht bald von der SERT-Haube löst. Du musst schnell handeln und darfst nicht lange über meine Bitte nachdenken.

      Ich wiederhole: Was willst du von mir?

      Du musst einen Teil der RAS TSCHUBAI für ANANSI blind machen. Ich gebe dir Anweisungen, was du dafür tun musst. Zweieinhalb Sekunden.

      Ich soll euch räumlichen Handlungsspielraum ermöglichen?

      Richtig. Es geht um einige Räume und Gänge, die du ANANSIS Überwachung entziehst.

      Was habt ihr vor?

      Wir wollen Icho Tolot aus seinem Suspensionsalkoven befreien und ihm ein geeignetes Versteck besorgen. Die Semitronik und die VECU sollen glauben, dass er nach wie vor im Alkoven entrückt ist. Drei Sekunden.

      Icho ist bereits einmal gescheitert. Wenn die Superintelligenz entdeckt, dass der Haluter ein zweites Mal entkommen ist, wird sie zu härteren Mitteln greifen.

      Sie wird ihm nichts tun. Du hast miterlebt, dass sie selbst phersunische Leben geschont hat. Dreieinhalb Sekunden. Ich bitte dich: Triff deine Entscheidung. Jetzt.

      Was konnten Dou und Tolot schon ausrichten? Was für eine Rolle spielte der Vergessene?

      Er brauchte mehr Zeit, um über Omans Bitte nachzudenken. Womöglich verurteilte er den Haluter zum Tod, wenn er ihn unterstützte. Vielleicht sogar die gesamte Schiffsbesatzung.

      Er hatte keine Zeit mehr. Das drängelnde Gefühl, das Oman ihm vermittelte, wurde vehementer.

      Was muss ich tun?, fragte er in Gedanken.

      Meinen Anweisungen folgen. Ich zeige dir, wie du ANANSIS Wahrnehmungen geringfügig einschränkst. Es werden anstrengende zwei Sekunden für dich werden, aber wir müssen das Prozedere rasch hinter uns bringen. Bist du bereit?

      Ja.

      Folge mir!

      Omans Präsenz wurde schwächer. Der Vergessene entfernte sich, Holonder eilte ihm hinterher. Gemeinsam reisten sie durch die positronischen Schaltstellen und Rechengehirne, fielen in tiefe Datenabgründe, entwichen Abwehrvorrichtungen, hatten schmerzhafte Begegnungen mit höherdimensional verankerten Datenwächtern.

      Bemerkte ANANSI denn nicht, dass Oman und er sich gemeinsam durch das Reich der Semitronik bewegten? Würde sie auf ihn aufmerksam werden, wenn er sich zu weit vom Vergessenen entfernte?

      Holonder unternahm alles, um Oman zu folgen. Wertvolle Hundertstelsekunden vergingen, während er an einem virtuellen Tor rüttelte und es endlich schaffte, das Schloss zu knacken, um in einen besonders geschützten Bereich vorzudringen. Er machte einige Bewegungen, die ihm der Vergessene vorgab – und fühlte mit einem Mal, wie sich etwas rings um ihn veränderte. Er spürte die Kälte eines Verlustes.

      Sie hatten es gemeinsam geschafft. Ein Teil von ANANSIS Überwachungsmöglichkeiten war von der Semitronik abgekoppelt.

      Holonder fühlte Schmerz und Erleichterung gleichermaßen, als Oman ihm wortlos zuwinkte und aus seiner Wahrnehmung entschwand.

      All das, was er während der letzten fünf, sechs Sekunden erlebt hatte, war eine anstrengende Reise durch das Bewusstsein ANANSIS gewesen. Was immer Holonder gesehen und gespürt hatte, war seiner Phantasie entsprungen. Sein eigenes Gehirn hatte ihm Bilder und Empfindungen gegeben, um zu verhindern, dass er im positronischen Reich ANANSIS verrückt wurde.

      Holonder konzentrierte sich auf sein körperliches Dasein und kehrte in die Realität zurück. Er fühlte seine Finger, seine Beine, seinen Kopf wieder.

      Mit fahrigen Bewegungen streifte er die dünne SERT-Trägerhaube ab und wollte aufstehen. Der Übergang war anders als sonst. Anstrengender. Außerdem konnte Holonder erst wieder etwas sehen, nachdem er sich Tränenflüssigkeit aus den Augenwinkeln gewischt hatte.

      Holonder blickte in betroffene Gesichter.

      »Was ist los?«, fragte er irritiert.

      »Deine Augen, Cascard«, sagte Lit Olwar. »Sie bluten.«

      8.

      Icho Tolot

      Das Erwachen kam übergangslos wie immer. Eben noch hatte er von Halut geträumt und von einer Drangwäsche, die ihn quer durch eine Steinwüste der alten Heimat geführt hatte. Im nächsten Augenblick sah er sich drei Besatzungsmitgliedern der RAS TSCHUBAI gegenüber: Lerva Onteren, Yüs Ghysar und Onker Dou. Sie wirkten besorgt, СКАЧАТЬ