Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

isbn:

СКАЧАТЬ würde durch den Einsatz des Aagenfelt-Blitzes geschädigt, vielleicht sogar getötet werden«, meldete sich Ghysar erneut zu Wort.

      »Erklär mir das!«, verlangte Dou.

      »Der Großteil der Semitronik existiert nun mal ausgelagert in einer Halbraumblase, die durch Generatoren in ANANSIS Kugel erzeugt wird.«

      »Es gibt Notsysteme innerhalb ihrer Halbraumblase, soviel ich weiß. Um sie für eine Weile von innen heraus stabil halten zu können.«

      »Richtig. Aber die Frist ist kurz, und wir dürfen nicht davon ausgehen, dass sich die VECU rasch zurückziehen würde. Nach einigen Stunden wird eine erneute Kopplung der ANANSI-Systeme in der Halbraumblase mit ihrer vierdimensionalen Präsenz unmöglich werden. Und selbst bei einem nur kurzen Ausfall ist nicht gesagt, dass die Semitronik im Anschluss wieder voll herstellbar ist.«

      »Das würde den Tod ANANSIS bedeuten«, meldete sich Oman zu Wort. Seine Erscheinung flackerte. Das Gesicht lief rot an, die Augen wurden mit einem Mal kohlrabenschwarz. »Das werde ich niemals akzeptieren. Ich existiere, um ANANSI zu helfen, sich aus dem fremden Einfluss zu befreien. Für ihre Ermordung stehe ich nicht zur Verfügung. Haben wir uns verstanden?«

      »Ja.« Dou sah ein, dass er verloren hatte. Argumente brachten ihn nicht weiter. Der Vergessene der Semitronik reagierte emotional, wie auch die beiden Wissenschaftler.

      Nun, Onteren hatte ihn davor gewarnt, dass die Verhandlungen zäh verlaufen würden.

      »Kehren wir zu Icho Tolot zurück«, sagte er. »Ich hätte eine Idee, wie wir uns indirekt Verstärkung holen und den Haluter aus dem Suspensionsalkoven befreien könnten ...«

      7.

      Cascard Holonder

      Selten zuvor hatte sich Holonder derart hilflos gefühlt. Da halfen auch die hingekritzelten Zeichnungen nichts, die er geistesabwesend zu Papier brachte und die stets ein wenig Druck von ihm nahmen.

      Noch weniger nützten die geflüsterten Unterhaltungen mit anderen Mitgliedern der Zentralebesatzung. Sie durften nichts Verfängliches sagen, denn sie standen unter der Beobachtung ANANSIS. Die Semitronik lauschte ihren Worten, analysierte ihre Gesten, achtete auf den Schriftverkehr. Sie tat dies im Auftrag Bru Shaupaards und damit im Auftrag der VECU.

      Er hatte Hoffnung geschöpft, als Icho Tolot einen Fluchtversuch unternommen hatte. Sie war rasch wieder eingedämmt worden. ANANSI hatte demonstriert, dass sie das Schiff im Griff hielt.

      Holonder gab dennoch nicht auf. Er wusste, dass einige prominente Bordmitglieder untergetaucht waren. ANANSI unternahm nur wenig, um ihren Spuren zu folgen. Vielleicht hing ihr Unwille damit zusammen, dass zwei der Flüchtigen, Lerva Onteren und Yüs Ghysar, eng mit der Semitronik zusammengearbeitet hatten. Womöglich fühlte sie so etwas wie eine emotionale Bindung zu ihrer Betreuerin und einem der kompetentesten Positroniker.

      Ich sollte viel stärker auf Onker Dous Kompetenz vertrauen, dachte Holonder. Er mag ein sperriger, mitunter auch unangenehmer Charakter sein. Aber er wird alles geben, um die RAS TSCHUBAI zu befreien.

      Bru Shaupaard saß hinter ihm, auf einem der Besuchersitze des COMMAND-Levels. Holonder fühlte seine Blicke auf sich ruhen – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Der Cairaner strahlte etwas Erdrückendes aus. Was er sagte, waren die Worte und Gedanken der VECU.

      »Ziel erreicht«, sagte Lit Olwar, der Leiter der Funk- und Ortungsabteilung. »Bitte sehr: die Riesensonne Prascai.«

      Ein mächtiges Gestirn tauchte im Hologlobus der Zentrale auf. Der blaue Riese ähnelte der heimischen Sonne Wega. Allerdings kreisten bloß zwei Planeten um das Gestirn, wobei sie auf künstliche Weise auf ihren Kursen stabilisiert wurden.

      »Der ehemalige Laborplanet Talzmant und der Gasriese Prutha«, ließ sich Shaupaard vernehmen. Seine Stimme klang gleichermaßen bitter und aggressiv. »Prascai hatte einst dreiunddreißig Planeten, auf denen sich zwei Kulturen friedlich nebeneinander ausgebreitet hatten. Die insektoiden Vachzach und die Wasserwesen der Elefen-Prinzen, ätherisch wirkende Geschöpfe, die schmal gebauten terranischen Quallen ähnelten und zu den Lieblingen der VECU gehörten. Sie hatten sich der mathematischen Philosophie verschrieben und waren eben dabei, eine Symbiose mit den Vachzach einzugehen, als die Phersunen auftauchten.«

      »Was ist mit den Elefen-Prinzen geschehen?«, fragte Holonder.

      »Es gibt sie nicht mehr. Die Phersunen haben sie ausgelöscht. So, wie sie einunddreißig Welten des Systems zerstört haben, um Vektormaterie zu schöpfen.«

      Holonder gab Befehl, die Zoomfunktion einzusetzen und einzelne, im Hologlobus abgebildete Elemente besser darzustellen. Er bekam würfelförmige Elemente aus Vektormaterie zu sehen, die den Gasriesen Prutha umkreisten.

      Die Würfel waren unterschiedlich groß. Manche maßen bloß wenige Meter, andere Hunderte Kilometer im Durchmesser.

      »Das ist alles, was von den Welten und Monden des Systems übrig geblieben ist«, fuhr Shaupaard fort. Er stand auf einmal neben Holonder. Die golden gesprenkelte Gesichtshaut hatte an Spannkraft verloren, die beiden Arme mit den insgesamt vier Händen bewegten sich unruhig. »Alles, was die Phersunen im Auftrag der Kandidatin Phaatom unternehmen, schmeckt nach Untergang, Tod und Leid.«

      »Was hast du vor, Bru? Geht es um Rache?«

      Der Cairaner hielt in seinen Bewegungen inne. Der Schimmer in seinem Gesicht verstärkte sich, er kommunizierte mit der VECU.

      »Auf Talzmant unterhalten die Phersunen eine größere Station«, sagte er schließlich. »Dort wird am Abyssalen Fundament für den zukünftigen Abyssalen Triumphbogen gebaut. Das Projekt befindet sich in einer für die Kandidatin Phaatom heiklen Phase. Wir werden diese Schwäche nützen.«

      Holonder hatte durchaus Verständnis für den Grimm Bru Shaupaards. Was die Kandidatin Phaatom in Ancaisin anrichtete, war grauenvoll. Ungezählte Wesen waren gestorben, um Vektormaterie zu erzeugen. Biologisches Leben wurde in Substanz umgewandelt, die der Kandidatin bei ihrem Wachstum half.

      »Die VECU bittet um eure Unterstützung«, fuhr Shaupaard fort. »Sie und ich wissen, dass ihr mit unseren Methoden nicht einverstanden seid. Auch wenn wir nicht verstehen, warum das so ist.«

      »Worauf willst du hinaus?«, fragte Holonder überrascht. Woher kam diese plötzliche Offenheit?

      »Wir werden Talzmant angreifen und dabei alle Möglichkeiten der RAS TSCHUBAI nutzen. ANANSI wird uns bestmöglich unterstützen. Aber es kommt auf jedes einzelne Besatzungsmitglied an. Auf einen gemeinsamen Willensakt. Lasst uns der Kandidatin Phaatom eine Niederlage beibringen, die ihr zu denken geben wird. Das ist doch auch in eurem Sinne. Nicht wahr?«

      Holonder überlegte lange. Er fühlte die Blicke vieler Mitglieder der Zentralebesatzung auf sich ruhen.

      Hatten sie denn eine Wahl? War die VECU auf sie angewiesen? Benötigte sie für ihren Kampf so etwas wie einen Grundkonsens und eine Willenserklärung der Wesen an Bord? Zog sie daraus ihre Kraft?

      »Wir machen mit«, sagte Holonder schließlich. »Es geht schließlich gegen die Kandidatin Phaatom. Aber darüber hinaus sollte die VECU nichts von uns erwarten.«

      »Eine Kooperation auf Zeit also.« Bru Shaupaard verschränkte die Arme ineinander. »Die VECU wundert sich, warum du ihr nicht mehr vertraust. Aber das СКАЧАТЬ